Zug und Jet für Investoren
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Der Aufschwung in den USA gewinnt an Dynamik und Stabilität – dies signalisieren eine Reihe von Indikatoren wie etwa die Haus- und Fahrzeugverkäufe oder die Zahlen zur industriellen Produktion. Die Bewertungen am Aktienmarkt seien aufgrund dieser zunehmend besseren konjunkturellen Aussichten in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen, doch Ken Spruell, Industrie-Experte bei Janus Capital, sieht noch gute Einstiegsmöglichkeiten für Investoren: „Anleger sollten sich auf Unternehmen oder industrielle Bereiche konzentrieren, die sich in einem Übergangsprozess befinden und deren Wachstumspotenzial am Markt bislang unterschätzt wird.“
Besonders attraktiv ist Spruell zufolge die Luftfahrtbranche, die sich derzeit in einem Konsolidierungsprozess befindet. „In einem wirtschaftlich stabilen oder sogar sich verbessernden Umfeld ist es für die großen Fluggesellschaften einfacher, Kapazitäten abzubauen oder Ticketpreise anzuheben, um auf steigende Kosten etwa für Treibstoff zu reagieren“, so der Janus-Experte. „Durch die Konsolidierung haben die großen Airlines nunmehr seit Jahrzehnten zum ersten Mal wieder eine gewisse Preismacht am Markt.“ Ebenfalls Chancen sieht Spruell in Industriezweigen, die überproportional von den gesunkenen Energiepreisen profitieren, so etwa US-Chemiekonzerne wie Dow Chemical und LyondellBasell. „Der Erdgaspreis ist einer der größten Kostenfaktoren bei der Produktion von Kunstoffen“, begründet Spruell seine Einschätzung.
Die Rentabilität der US-Industrie ist nach Beobachtungen des Janus-Experten nach dem Ende der Rezession zwar auf ein historisch hohes Niveau gesprungen. „Wenn die Umsätze im Zuge der konjunkturellen Belebung steigen, werden unserer Einschätzung zufolge jedoch viele Unternehmen in der Lage sein, ihre Margen noch weiter auszubauen.“ Mit negativen Folgen durch den von der US-Notenbank Fed eingeleiteten geldpolitischen Kurswechsel rechnet er nicht, solange die US-Wirtschaft auf Wachstumskurs bleibt. Im Gegenteil: „Viele Konzerne in traditionellen Industriebranchen wie etwa dem Automobilbau, der Rüstungsgüterproduktion und dem Maschinenbau betreiben große Pensionsfonds oder -kassen für ihre Mitarbeiter“, erläutert Spruell. Zieht die Fed in den kommenden Monaten ihre Zügel an, werden die Zinsen aller Wahrscheinlichkeit steigen. Die Folge: Die laufenden Einzahlungen für die Pensionsverpflichtungen fallen für die US-Konzerne nicht mehr so hoch aus wie in den Vorjahren, in denen die Zinsen an den wichtigen Kapitalmärkten sehr niedrig waren. „Konzerne wie zum Beispiel GM, Boing oder Ford werden dadurch mehr Cash zur Verfügung haben und dadurch in der Lage sein, mehr Geld an ihre Aktionäre auszuschütten“, prognostiziert Spruell.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.