Zucker im Tank?
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Im August dominierte an den Kapitalmärkten die Angst vor den Folgen einer Immobilienkrise in den USA. Überraschend hohe Verluste durch Fehlspekulationen mit verbrieften US-Hypothekenkrediten sorgten für einen weltweiten Vertrauensverlust im Kreditgeschäft. Die Notenbanker in den USA, Europa und auch Japan griffen frühzeitig ein und stützten den Markt für kurzfristige Interbankenkredite. Dennoch kamen viele Börsenindizes ins Rutschen. Sind Kreditderivate so etwas wie Zucker im Tank der Weltwirtschaft, der bei Eintritt in den Brennraum des Weltkonjunkturmotors einen Totalschaden verursachen könnte?
Bislang schnurrt der Motor noch: Bei den Wirtschaftsdaten gesellen sich zu einem rückläufigen Konsumentenvertrauen in den USA und einem schwachen Einkaufsmanagerindex in Japan positive Indikatoren sowohl aus Übersee als auch Europa. In China, wo die Börsen Indizes zwischenzeitlich neue Höchststände erreichten, sah die Zentralbank sich angesichts einer weiter boomenden Wirtschaft sogar zu einer restriktiveren Geldpolitik veranlasst.
Die Gewinnentwicklung sorgt für hohe Oktanzahl: Nach Abschluss der letzten Berichtssaison erscheinen die meisten Unternehmen gut aufgestellt, was sich auch in per saldo positiven Revisionen der Analystenschätzungen widerspiegelt. Auch wenn es im Finanzsektor bei der Anfang Oktober beginnenden Berichtssaison für das dritte Quartal zu einigen negativen Überraschungen kommen dürfte: Durch die Summe aus Kursrückgängen und weiter wachsenden Gewinnen haben sich die Bewertungen der Aktienmärkte in den letzten Wochen verbessert.
Fehlender Turbo: Klar ist, dass die Entwicklungen der letzten Monate für eine Rückkehr des Risikobewusstseins gesorgt haben. Die Risikoprämien von Unternehmensanleihen schlechter Bonitäten sind merklich angestiegen, was eine prinzipiell wünschenswerte Entwicklung ist. Das hat aber auch zur Folge, dass Risikokapital, welches zur Finanzierung von Unternehmenskäufen benötigt wird, zukünftig schwerer zu beschaffen ist. Eine vorübergehende Zurückhaltung von Private Equity-Gesellschaften und Hedgefonds, deren Engagements wichtige Kurstreiber waren, ist am besten mit dem Versagen des Turboladers zu vergleichen.
Auch wenn in den kommenden Monaten weiter mit einem schwankungsanfälligen Börsenumfeld zu rechnen ist, erscheint Angst vor einer sich weltweit ausbreitenden Krise übertrieben. Wir bleiben dabei: Es ist nicht verkehrt, etwas Liquidität für mögliche weitere Rückschläge bereitzuhalten um dann nachzukaufen.
Quelle: Allianz Global Investors
Mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 900 Milliarden Euro ist Allianz Global Investors einer der größten Fondsmanager der Welt. Seit 2007 ist das gesamte Vermögensverwaltungsgeschäft der Allianz-Gruppe in Deutschland unter dem Dach von Allianz Global Investors vereint. Dazu gehört auch der im Jahr 1955 gegründete "Deutsche Investment Trust" (dit). Weltweit unterhält Allianz Global Investors mehr als 25 Standorte in allen wichtigen Wirtschafts- und Wachstumszentren.
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