Zitat: "Bei Vietnam-Fonds kann man praktisch blind zugreifen"
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Von Markus Winkler, VGZ Vermögensverwaltungs-Gesellschaft Zürich
Die Kursrückgänge der Vietnam-Fonds in der vergangenen Woche hat zu einer Reihe von Anfragen besorgter Investoren geführt, was denn in Vietnam los sei. Ich glaube diese Fragestellung ist falsch, das heißt, diese Kursrückgänge haben nichts mit der Entwicklung in Vietnam zu tun, sondern mit der Panik internationaler Anleger, welche sich zu jedem Preis von ihren Aktienanlagen trennen wollen und deren Verkaufsaufträge in einen praktisch leeren Markt fallen („niemand will das fallende Messer ergreifen“).
Mit anderen Worten ist die von Amerika ausgehende Finanzkrise auf Europa übergeschwappt und fordert nun auch noch in Asien, das kaum von der Sub-Prime Krise betroffen ist und ganz allgemein eine viel geringere Verschuldung aufweist als die westlichen Industrieländer, ihre Opfer. Dies zeigt sich zum Beispiel daran, dass in der vergangenen Woche der Stoxx 50 und der Euro Stoxx 50 (welche die 50 wichtigsten Unternehmen der Welt bzw. Europas repräsentieren) 23,2 Prozent bzw. 22,2 Prozent nachgaben, während der VN Index 16,2 Prozent verlor.
Doch während die Börse von Saigon sich recht gut aus der Affäre zog, verzeichneten die in Europa gehandelten Vietnam-Fonds weit stärkere Kursrückgänge und werden nun mit zum Teil massiven Discounts zum Nettoinventarwert gehandelt. Der Discount, zu dem geschlossene Fonds gehandelt werden, ist einer der besten Indikatoren für die Stimmung der Anleger. Wenn immer diese Discounts 30 Prozent in der Vergangenheit (zum Beispiel auch während der Finanzkrise in Asien und Russland 1997/98) überstiegen, konnte man praktisch blind zugreifen. Das empfehle ich auch heute.
Vietnam wächst auch dieses Jahr mit rund sieben Prozent
Die wirtschaftliche Entwicklung in Vietnam ist unverändert sehr gut: Ausländische Unternehmen investieren in großem Stil in Vietnam, was Arbeitsplätze und damit Einkommen sowie Kaufkraft schafft, wodurch die Binnenwirtschaft in Fahrt gehalten wird. Dank dem Rückgang der Preise für Energieträger und Agrarrohstoffe an den internationalen Rohstoffmärkten hat sich die Monatsteuerung der Konsumentenpreise vom Höchststand von 3,91 Prozent im Mai auf 0,18 Prozent im September zurückgebildet. Auch das Handelsbilanzdefizit hat sich vom Höchststand in den Monaten Februar bis April von durchschnittlich 3,15 Mrd. Dollar auf durchschnittlich 796 Mio. Dollar in den Monaten Juni bis August zurückgebildet.
Entsprechend hat sich der vietnamesische Dong gegenüber dem US-Dollar wieder auf 16.500 erholt, das heißt das von Morgan Stanley in die Welt gesetzte und von den Massenmedien weiterverbreitete Gerücht über eine bevorstehende Abwertung des vietnamesische Dong war eine peinliche Fehlleistung. Trotz Beschränkungen der Kreditvergabe, Zinserhöhungen, Ausgabenkürzungen der öffentlichen Hand etc. dürfte Vietnam dieses Jahr ein reales Wirtschaftswachstum von rund sieben Prozent aufweisen!
Lassen Sie sich nicht von der Verkaufspanik anstecken, sondern nutzen Sie die extrem überverkaufte Marktsituation zum Auf- und Ausbau von Positionen. Ich wünsche Ihnen den dazu notwendigen kühlen Kopf und Mut, der sicherlich schon bald belohnt wird. Denn Aktien sind billig, wenn niemand sie will!
Quelle: Ostbörsen-Report
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