Fundamentale Nachricht
08:30 Uhr, 26.11.2016

Große Trendwende nach 35 Jahren?

Geht die Zeit der sinkenden Zinsen tatsächlich schon zu Ende? Die Renditen längerfristiger Staatsanleihen steigen seit einiger Zeit wieder deutlich. Anleger sollten trotzdem noch nicht auf eine Trendumkehr spekulieren. Denn im langfristigen Bild sieht die Sache ganz anders aus.

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Nach dem jüngsten recht deutlichen Zinsanstieg in Folge der US-Präsidentschaftswahl werden wieder vermehrt Stimmen laut, wonach die Phase der sinkenden Zinsen nun bald der Vergangenheit angehören dürfte. Das wäre tatsächlich eine Zeitenwende, denn die längerfristigen Zinsen sinken nicht erst seit der Finanzkrise, sondern seit dem Jahr 1981, also seit nunmehr 35 Jahren, wie die folgende Grafik der Renditen zehnjähriger Bundesanleihen zeigt.

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Im Jahr 1981 lagen die längerfristigen Zinsen auf einem ganz anderen Niveau als heute. Bundesanleihen mit einer Restlaufzeit von zehn Jahren warfen damals noch mehr als zehn Prozent Rendite ab, gegenüber heute 0,2 Prozent. US-Anleihen mit gleicher Laufzeit rentierten damals kurzzeitig sogar fast bei 16 Prozent, und werfen heute rund 2,3 Prozent ab.

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Bei Anleihen entwickelt sich die Rendite (Quotient aus Zinskupon und Kurs) umgekehrt zum Kurs. Wir haben also einen 35-jährigen Bullenmarkt bei Staatsanleihen hinter uns, der durch steigende Kurse und sinkende Zinsen geprägt war.

Die Zinsentwicklung zeigt dabei für die letzten 35 Jahre auch aus Sicht der Dow-Theorie einen klaren Abwärtstrend: Die Kursentwicklung war von kontinuierlich sinkenden Hochs und sinkenden Tiefs geprägt. Es dürfte auf Sicht der letzten 35 Jahre wohl kaum einen so schön ausgeprägten längerfristigen Trend gegeben haben wie den der sinkenden Zinsen.

Besonders bei den deutschen Bundesanleihen gibt es im längerfristigen Bild eigentlich noch überhaupt keinen Hinweis auf eine Trendwende. Erst bei einem Überschreiten des letzten etwas markanteren Hochs bei zwei Prozent wäre im längerfristigen Bild der Abwärtstrend zunächst unterbrochen. Auch das würde aber noch nicht bedeuten, dass der Abwärtstrend endgültig zu Ende wäre.

Etwas stärker nach Trendwende sieht es schon bei den zehnjährigen US-Staatsanleihen (Treasury Bonds) aus. Hier kann man seit dem Jahr 2012 eine gewisse Tendenz zu einer Bodenbildung bei rund 1,5 Prozent erkennen. Allerdings müsste hier zunächst ein Hoch aus dem Jahr 2013 bei rund drei Prozent nachhaltig überschritten werden, um ein vorläufiges Ende des Abwärtstrends zu postulieren. Alternativ könnte auch ein nachhaltiges Überschreiten einer Abwärtstrendlinie seit Ende der 1980er Jahre, die aktuell bei rund 2,8 Prozent verläuft, eine mögliche Trendwende signalisieren.

Zinsen-Trendwende-nach-35-Jahren-Oliver-Baron-GodmodeTrader.de-3

Auch fundamentale Gründe sprechen gegen einen deutlichen Anstieg der Zinsen. Besonders die Industriestaaten sind so hoch verschuldet, dass sie eine Phase deutlich höherer Zinsen nur für eine kurze Zeitdauer überstehen könnten. Außerdem würden steigende Zinsen das ohnehin schwächelnde Wachstum weiter bremsen. Notenbanken und Regierungen werden deshalb alles dafür tun, einen zu starken Zinsanstieg zu verhindern. Das von der Bank of Japan im September eingeführte Zinsziel von null Prozent bei den zehnjährigen Staatsanleihen kann man als ersten Schritt zu einer direkten Kontrolle der Zinskurve durch die Notenbanken werten.

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26 Kommentare

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  • geht_wen_an
    geht_wen_an

    Ach und wärend sie darüber nach denken warum er das schreibt, das mit der Bank, wenn 5-10% ihre Geld abziehen bzw in Bitcoin wechseln, ist das das Ende dieser Bank

    18:40 Uhr, 27.11.2016
  • geht_wen_an
    geht_wen_an

    So sicher ist eine Bank und vorallem können einen die Steuerhinterzieher, richtg leid tun, wärend klein Bürger in den Knast gehen nutzen die Reichen und Schönen dieser Welt alle Löcher welche es gibt, siehe auch Panama papers, es wird ja immer schnell vergessen

    .

    Sollen zehn Prozent ihres Guthabens zahlen: Hacker erpressen Bankkunden Sonntag, 27.11.2016, 09:32

    http://www.focus.de/finanzen/banken/politiker-scha...

    18:17 Uhr, 27.11.2016
  • geht_wen_an
    geht_wen_an
    Das aktuelle Geldsystem ist im Arsch

    und die in Zukunft redundanten Zentralbanken, haben es selbst zerstört

    14:47 Uhr, 27.11.2016
    1 Antwort anzeigen
  • geht_wen_an
    geht_wen_an

    2013

    .

    Prof. Ramb über Währungsreform, Geld und Bitcoin

    .

    "Eurorettung komme was wolle" er schätzte 2017 "wird die Währungsreform kommen müssen, die wahrschenlichkeit steigt auf 50%" "spätetens 2030 ist der Euro Tod" so seine Vermutung, nun schauen wir auf den Euro chart? mitr einem Fallendem Fiatgeld ins Bodenlose können niemals Zinsen erzielt werden! Es fällt immer schneller als sich per Zinsen vermehren würde... Siehe Euro Chart, eine Anlage um Zinserträge zu generieren sagen wir 3% in einem Jahr macht ihr Geld wert los. DEnn in nur 2 Jahren ist der Euro um 30 % gefallen!

    Kopfschüttel

    14:43 Uhr, 27.11.2016
  • geht_wen_an
    geht_wen_an

    Er ist ausgestiegen bei der DB als diese Vorschläge und Warnungen ignorierte.. Im Sinne des Bonis, wo sie heute steht, ist jedem klar

    14:37 Uhr, 27.11.2016
  • geht_wen_an
    geht_wen_an

    Das kommt keine Wende, davon sprach er schon 2013

    .

    Kryptogeld, Bitcoin, Blockchain: Prof. Thomas Mayer über die neue Kunst, Geld anzulegen

    Veröffentlicht am 27.11.2016Blockchain, Kryptogeld und Bitcoin. Viele Menschen haben noch große Probleme, diese Begriffe richtig einzuordnen. Prof. Dr. Thomas Mayer, Gründungsdirektor des “Flossbach von Storch Research Institute” erklärt die Zusammenhänge im Gespräch mit Andreas Franik - im Interview, aufgezeichnet auf dem Deutschen Derivatetag 2016 Im September 2016 ist auch das neuen Buch von Prof. Thomas Mayer „Die neue Kunst,

    .

    Banker im DLF: „Bitcoin ist eine geniale Sache“
    Audio 7. November 2016

    https://coinspondent.de/2016/11/07/10671/

    .

    Die nächste Finanzkrise kommt: Virtuelle Goldwährung als Alternative?

    Veröffentlicht am 13.09.2016

    Zur Homepage der Börse Stuttgart: https://www.boerse-stuttgart.de/

    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mayers-weltw...

    14:34 Uhr, 27.11.2016
  • geht_wen_an
    geht_wen_an

    Morgen Sonntag, Kinder, wirds was geben!
    Morgen Sonntag werden wir uns freun!
    Welche Wonne, welches Leben
    Wird in unserm Hause seyn;
    Einmal werden wir noch wach,
    Heysa, dann ist Weihnachtstag!

    Sonntag in einer Woche. 4. Dezember.

    http://www.fnp.de/nachrichten/wirtschaft/Anleger-zittern-vor-bdquo-Renzirendum-ldquo;art686,2340413

    https://www.heise.de/tp/features/Verfassungsreferendum-in-Italien-Renzi-hofft-aber-die-Lega-Nord-auch-3504376.html
    .

    das

    beobachte ich auch schon, die Kapitalflucht in Italien ist nicht

    unbekannt.. Es ist noch nicht so dramatisch wie in China. Das kann sich

    ändern, Griechenland lässt grüßen, der frühe Vogel fängt den Wurm.

    Heißt, wer vor den Kapitalverkehrskontrollen draussen war, hatte cash!

    Die Menschen lernen, es dauert nur

    Weitet

    sie sich aus? Draghi Ex-Sachs und Italiener.. versucht seit Jahren die

    Banken dort zu stützen.. durch billiges Geld, wird es reichen?
    http://www.godmode-trader.de/artikel/kapitalflucht-aus-italien-zeigt-rueckkehr-der-krise,4985734

    23:56 Uhr, 26.11.2016
  • geht_wen_an
    geht_wen_an

    solang es der breiten Masse "gut geht" werden sie nicht kümmern. Erst

    wenn der "worst case" Eintritt werden sie sich kümmern, Mensch ist eben

    Mensch, faul und dumm. Die Meisten, leider. http://www.huffingtonpost.de/2013/10/28/hirnforschung-dummheit_n_4169436.html
    https://www.denis.org/images/presse/nn_03_03_2010.pdf
    https://faszinationmensch.com/2014/11/06/sind-wirklich-90-der-menschen-so-dumm-wie-man-uns-weismacht/

    doch

    die Deutsche Bank mit ihren Kapitalabflüssen von mehr als 10% in einem

    Monat und wird bald sicher nicht viel gutes hervor bingen. Der

    Finanzmarkt in seiner ganzen Gewalt, wettet gegen sie. Das bringt sehr

    viel Druck, die Liquidität wird abfliessen, bedeutet leider, das Geld

    der Bank wird abgezogen (5-10% genügen meist schon, die DB hat wahrlich

    Reserven noch! Das hatte lehman auch ca. genau soviel wie die DB, 3

    Monate später waren sie pleite^^ Nach dem Rating Agenturen sie runter

    gestuft hattenh, wie bei der DB, es läuft genau das gleiche ab, dazu

    verschieben sie bereits Verluste in kommende Quartale, aber kaum einer

    sieht es, Pressemeldung " DB überraschend mit Gewinn" durch

    Buchhaltertricks, und an der Stelle kann ich nur sagen, die "Masse" ist

    "dumm") und es wird schwieriger sich Geld am Finanzmarkt zu besorgen.

    Schlussendlich versucht sie Geld der EX Manager zurück zu bekommen.
    Die Politik hat sie verlassen, ist nicht verkäuflich im Wahlkampf an das dumme Volk.^^

    23:14 Uhr, 26.11.2016
  • Chronos
    Chronos

    check

    14:24 Uhr, 26.11.2016
  • Austrochris
    Austrochris

    Das der Markt so seelenruhig alle Risken ignoriert ist mir schleierhaft . Und das böse Erwachen mit Herrn Trump kommt auch noch ! God save the queen oder anders ausgedrückt

    http://www.goldseiten.de/artikel/309319--Der-wahre...

    14:24 Uhr, 23.11.2016
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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