Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
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DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
EZB - Die Düsseldorfer Professorin für monetäre Ökonomik, Ulrike Neyer, erwartet vorerst keine weiteren Zinssenkungen mehr. "Stand heute erwarte ich nicht, dass die EZB im Juli die Zinsen weiter senken wird", sagte die Wirtschaftswissenschaftlerin der Rheinischen Post. "Die jüngste Senkung der Zinsen war richtig, die Inflation hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich verringert. Aber die Unsicherheit ist groß. Inflationsrisiken gehen vor allem vom Arbeitsmarkt aus. Arbeitskräfte sind knapp und können immer höhere Löhne durchsetzen. Doch auch die derzeitige geopolitische Lage birgt Inflationsgefahren." (Rheinische Post)
PAYDIREKT - Die deutsche Kreditwirtschaft wird nach Informationen der Süddeutschen Zeitung (SZ) ihr Bezahlverfahren Paydirekt aufgeben. Das sagten mehrere mit der Sache betraute Personen der SZ. Demnach soll das Bezahlsystem bereits Ende 2024 abgeschaltet und bis dahin abgewickelt werden. Paydirekt war 2015 als Großangriff auf US-Bezahlsysteme wie die Kreditkartenfirmen Visa und Mastercard sowie Paypal gestartet. Kunden sollten über das Bezahlverfahren Paydirekt sicher und bequem im Internet bezahlen können. Anders als bei den US-Verfahren sollten dabei keine Daten abfließen, was oft auch als Verkaufsargument angeführt wurde. Trotz namhafter Gesellschafter wie den Sparkassen, der Deutschen Bank und der Commerzbank sowie Investitionen von mehreren hundert Millionen Euro hat sich das Bezahlverfahren aber nie durchgesetzt. (Süddeutsche Zeitung)
RENTE - Die Menschen in Deutschland beziehen immer länger Rente. Das geht aus neuen Zahlen der Deutschen Rentenversicherung Bund hervor, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vorliegen. 2003 lag die durchschnittliche Rentenbezugsdauer noch bei 16,8 Jahren, während es im Jahr 2023 durchschnittlich 20,5 Jahre waren. Bei den Männern ist die Bezugsdauer in dem Zeitraum demnach stärker gestiegen: von 14,3 Jahren auf 18,8 Jahren. Bei den Frauen von 19,3 Jahren auf 22,1 Jahre. Nach Angaben der Rentenversicherung liegt das vor allem an der längeren Lebenserwartung. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
RENTENPAKET - Die für Anfang Juli geplante Verabschiedung des Rentenpakets II im Bundestag wird sich nach einem Bericht von Bild um mehrere Monate verschieben und steht möglicherweise sogar ganz auf der Kippe. Demnach wollen zahlreiche FDP-Bundestagsabgeordnete der Reform nicht zustimmen, sollte sie zu höheren Rentenbeiträgen führen. Der stellvertretende Vorsitzende der Jungen Gruppe in der FDP-Fraktion, Max Mordhorst, sagte zu Bild: "Ich werde keinem Rentenpaket zustimmen, das zu höheren Rentenbeiträgen führt. Das aktuelle Paket ist ein Tritt in die Kniekehlen aller jungen arbeitenden Menschen." Es müsse darum gehen, "dass die Beschäftigten mehr Netto haben - und nicht weniger". Wie Bild weiter schreibt, sollen die parlamentarischen Beratungen über Änderungen am Rentenpaket auch erst nach dem für den 3. Juli geplanten Haushaltsbeschluss für 2025 beginnen. Erst dann habe man Planungssicherheit, hieß es. (Bild)
ELEKTROAUTOS AUS CHINA - Noch in dieser Woche wird die Entscheidung der EU-Kommission zu Strafzöllen auf Elektroautos aus China erwartet - möglichweise könnte es schon am Dienstag so weit sein. Eine Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt nun: Die deutschen Industrieunternehmen sind in der Mehrheit für solche Zölle. Mehr als 80 Prozent der insgesamt rund 900 befragten Firmen aus den Bereichen Industrie und industrienahe Dienstleistungen sagten, dass sie Zölle auf chinesische E-Autos für "gerechtfertigt" oder "teilweise gerechtfertigt" hielten, sollte die EU-Kommission zu dem Schluss kommen, dass die chinesischen E-Autos auf unlautere Weise subventioniert würden. Die Ergebnisse der Umfrage liegen dem Handelsblatt exklusiv vor. (Handelsblatt)
NETZAUSBAU - Stefan Kapferer, Chef des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz, warnt vor ausufernden Kosten der Energiewende und fordert, beim Netzausbau auf teure Erdkabel zu verzichten und stattdessen auf günstigere Freilandleitungen zu setzen. "Als vor einigen Jahren die Entscheidung für Erdkabel fiel, war der treibende Grund Akzeptanzsicherung für die Energiewende. Heute aber wird die Akzeptanz für die Energiewende untergraben durch erhebliche Kostensteigerungen", sagte Kapferer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. (RND)
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Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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