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06:31 Uhr, 28.03.2025

Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

SCHWARZ-ROTE KOALITION - Trotz gelockerter Schuldenbremse klaffen in der Finanzplanung der künftigen Bundesregierung für die nächsten Jahre enorme Lücken. Nach Berechnungen des Bundesfinanzministeriums (BMF) summieren sich die Fehlbeträge bis 2029 auf rund 110 Milliarden Euro. Das geht aus einem Papier des BMF für die Koalitionsverhandlungen hervor. Am günstigsten stellt sich die Lage noch für das laufende Jahr dar. Demnach müssen die Verhandler von Union und SPD für 2025 keine zusätzlichen Einsparungen vornehmen. Die künftige schwarz-rote Koalition verfügt für das laufende Jahr über zusätzliche Spiel-räume, weil etliche Ausgaben, für die schon Geld bereitstand, nach der Novellierung der Schuldenbremse mit neuen Krediten finanziert werden dürfen. Den Rest steuern Mittel aus einer Rücklage bei. (Spiegel)

WAGNISKAPITAL - Das Volumen des deutschen Wagniskapitalmarktes liegt gemessen an der Wirtschaftsleistung momentan knapp über dem Durchschnittswert der 27 EU-Länder, wie die Förderbank KfW in einer noch unveröffentlichten Studie konstatiert, welche der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vorliegt. Betrachtet man alle Wagniskapital-Transaktionen, die Investoren in den vergangenen fünf Jahren mit deutschen Startups tätigten, so addiert sich ihr Gesamtwert jährlich im Schnitt auf 0,25 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) - verglichen mit 0,23 Prozent in den 27 Ländern der EU. Frankreich liegt mit 0,34 Prozent um ein Drittel höher. Die KfW verweist hier auf wirtschaftspolitische Initiativen vor allem in den vergangenen drei Jahren. Das Vereinigte Königreich mit durchschnittlich 0,74 Prozent des BIP und die USA mit durchschnittlich 0,85 Prozent liegen auf viel höherem Niveau. (FAZ)

KONJUNKTUR - Das Handelsblatt Research Institute (HRI) geht davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr erneut um 0,1 Prozent schrumpfen wird. Für das kommende Jahr prognostizieren die HRI-Ökonomen einen Zuwachs um 0,9 Prozent. Die keynesianische Konjunkturpolitik von CDU/CSU und SPD sei nicht geeignet, die Volkswirtschaft auf ihren alten Wachstumspfad zu bringen. "Das mag kurzfristig das Wirtschaftswachstum leicht anregen, das markant zurückgegangene Produktionspotenzial wird dadurch jedoch nicht gesteigert", sagte Handelsblatt-Chefökonom Bert Rürup. (Handelsblatt)

HANDELSSTREIT - Ex-US-Handelsminister Wilbur Ross rät europäischen Staaten zu Besonnenheit angesichts der von Präsident Donald Trump angekündigten Autozölle. "Das Wichtigste ist, jetzt nicht überzureagieren", betonte Ross im Handelsblatt-Interview. Er empfehle, zunächst die für den 2. April angekündigten weiteren Maßnahmen abzuwarten, da die bereits verkündeten Zölle auf Autos und leichte Nutzfahrzeuge "nur ein Teil des Bildes" seien. Für deutsche Autohersteller sieht Ross einen Handlungsspielraum, da die Zölle nicht alle Fahrzeugteile betreffen würden. Er rät den Unternehmen zu einem gemeinsamen Vorgehen: "Wenn sie es als Gruppe ankündigen würden", könnten neue US-Investitionen der deutschen Hersteller hilfreich sein. VW, Mercedes-Benz und BMW sollten direkte Gespräche mit der US-Regierung suchen, denn "der Konflikt sollte letztendlich im Konferenzraum gelöst werden und nicht im Presseraum". (Handelsblatt)

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