Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
KAPITALMARKTUNION - Unicredit-CEO Andrea Orcel appelliert an die EU, die Kapitalmarktunion nicht zu zerreden. Dies spiele nur den US-Wettbewerbern in die Karten. "Wir benötigen ein viel stärkeres Europa, wenn wir unsere Überzeugungen verteidigen wollen", sagt er der Börsen-Zeitung. Dafür brauche es stärkere Banken, doch die Regierungen seien mit wenigen Ausnahmen zu sehr auf ihre eigenen Bankensysteme fixiert. "Sie verstehen nicht, wie wichtig Größe ist, weil mit ihr die Fähigkeit wächst, Unternehmen zu finanzieren." Orcel, der mit dem Plan einer Commerzbank-Übernahme auf Widerstand der Bundesregierung stößt, betont die Vorteile grenzüberschreitender Bankenfusionen. "Eine geografische Diversifizierung über Landesgrenzen hinweg bedeutet, mehr Risiken eingehen zu können, weil man sie dann besser ausgleichen kann." Europäische Banken könnten auch deshalb die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) und anderen Technologien nicht mit vergleichbaren Summen finanzieren wie US-Banken, weil ihnen die "erforderliche bilanzielle Schlagkraft" fehle. (Börsen-Zeitung)
IPO - Die Fragmentierung der europäischen Börsenlandschaft bremst nach Ansicht von Deutsche-Börse-CEO Stephan Leithner die Entwicklung eines starken europäischen Kapitalmarktes nach US-Vorbild. Das Gros der Fragmentierung gehe allerdings darauf zurück, dass immer weniger Handel öffentlich stattfinde. "Wir müssen in Europa selbstkritisch feststellen: Die Liquidität der Märkte ist sehr fragmentiert. Weniger als 30 Prozent des Aktienhandels finden an den Börsen statt. In den USA sind es über 50 Prozent", sagte er der Börsen-Zeitung. Ursprünglich sei das außerbörsliche Geschäft für große Orders ab 150.000 Euro gedacht gewesen. Heute liege die durchschnittliche Transaktion, die in Dark Pools abgewickelt werde, gerade mal bei 12.000 Euro. "Diesen Trend zu stoppen, wäre ein zentrales Element, um Liquidität zurückzubringen. Das kann dann auch die Grundlage schaffen, damit bei Börsengängen wieder eine ausreichende Markttiefe da ist", erklärt Leithner. Auch Probleme wie eine geringe Ausgangsnachfrage aufgrund eines geringeren Engagements der Bürger am Kapitalmarkt, regulatorische Benachteiligung börsennotierter Gesellschaften oder eine zu geringe Beteiligung einheimischer Institutioneller bei IPOs in Europa müssten angegangen werden. (Börsen-Zeitung)
ENERGIEPREISE - Der größte deutsche Energiekonzern, Eon, rechnet 2026 mit sinkenden Energiepreisen, danach mit steigenden Preisen. "2026 werden die Strom- und Gaspreise für die meisten Kunden sinken. Der Bund entlastet die Verbraucher bei den Netzentgelten, die Energiekrise 2022 ist weitgehend verarbeitet", sagte Eon-Chef Leonhard Birnbaum der Rheinischen Post. Danach werde es wieder teurer: "Wie es ab 2027 mit den Energiepreisen weitergeht, ist offen. Tendenziell werden die Strompreise aber steigen, weil der Aufbau des neuen Energiesystems, das auf volatile Erzeugung durch Erneuerbare setzt, viel Geld kostet. Auch die Gaspreise werden steigen, weil die Netzkosten auf immer weniger Kunden umgelegt werden", so Birnbaum. (Rheinische Post)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/sha
Copyright (c) 2025 Dow Jones & Company, Inc.
