Nachricht
06:52 Uhr, 06.12.2023

Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

FIRMENNACHFOLGE - Kurz vor dem Ruhestand stehenden Unternehmern fällt es immer schwerer, eine geeignete Nachfolgelösung für den eigenen Betrieb zu finden. Das geht aus dem neuen Report Unternehmensnachfolge der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) hervor. Für die Erhebung wurden rund 24.000 Kontakte der deutschen Kammern aus dem vergangenen Jahr ausgewertet. Demnach kamen auf 6.792 Senior-Chefs auf Nachfolgesuche nur noch 2.017 Interessenten. Das sei ein historisches Tief seit Beginn der Statistik im Jahr 2007, so die DIHK. (Funke Mediengruppe)

BAHNSANIERUNG - Die Union im Bundestag sieht angesichts der Haushaltkrise zentrale Bahn-Projekte von Verkehrsminister Volker Wissing wie die Generalsanierung der Strecke Mannheim nach Frankfurt in Gefahr. "Wenn es dumm für den Verkehrsminister läuft, fehlen ihm von den rund 40 Milliarden, die er der Deutschen Bahn versprochen hat, ganze 25 Milliarden Euro", sagte der stellvertretende Unions-Fraktionschef Ulrich Lange der Augsburger Allgemeinen. "Damit drohen wichtige Projekte wie die Generalsanierung von 40 Bahnprojekten und das 49-Euro-Ticket gegen die Wand zu fahren", warnte der CSU-Politiker. (Augsburger Allgemeine)

GEBÄUDESANIERUNG - Die EU steht kurz vor einer Einigung auf neue Sanierungsziele für Wohngebäude. Demnach sollen bis 2030 15 bis 20 Prozent und bis 2035 20 bis 25 Prozent des Primärenergieverbrauchs durch Gebäudesanierung im Vergleich zu 2020 eingespart werden. Das geht aus dem spanischen Kompromissvorschlag hervor, der dem Handelsblatt vorliegt. Damit kommen auf Hausbesitzer in der EU erhebliche Kosten zu. Sie dürften allerdings deutlich geringer ausfallen als ursprünglich befürchtet. Für Deutschland bedeutet das eine Vervierfachung des Sanierungsbedarfs. (Handelsblatt)

EMISSIONSHANDEL - Die FDP dringt nach dem Milliardenloch im Haushalt auf eine Neuausrichtung der Finanzierung der Klimapolitik durch einen raschen Umstieg auf Emissionshandel statt der bisherigen CO2-Abgabe. "Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts hat die Schuldenbremse unmissverständlich gestärkt und macht eine Neujustierung in der Klimapolitik notwendig", sagte der stellvertretende FDP-Bundestagsfraktionschef Lukas Köhler der Augsburger Allgemeinen. "Aus Sicht der FDP müssen wir jetzt den Emissionshandel als besonders kosteneffizientes Klimaschutzmittel weiter stärken, indem wir ihn in Deutschland schnellstmöglich auf die Bereiche Verkehr und Wärme ausweiten", forderte Köhler. (Augsburger Allgemeine)

SOZIALSYSTEM - Deutschlands Sozialstaat ist nach Einschätzung führender Ökonomen ein Sanierungsfall. In einer Studie für das Bundesarbeitsministerium kommt eine Gruppe renommierter Forscherinnen und Forscher zu dem Ergebnis, dass sich zusätzliche Arbeit für viele Empfänger staatlicher Unterstützung nicht oder kaum lohnt. "Der Sozialstaat hat total absurde Effekte. Das Problem ist die Kombination der vielen staatlichen Hilfen", sagte der federführende Autor der Studie, der Münchener Wirtschaftsprofessor Andreas Peichl, der Süddeutschen Zeitung. "Wir benötigen eigentlich eine grundlegende Reform." Die bisher unveröffentlichte Studie liegt der Zeitung vor. (Süddeutsche Zeitung)

E-FUELS - Bis Jahresende soll die Zukunft des Verbrennungsmotors in der EU gesichert sein. Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) ist dafür nach Informationen der FAZ zu weitgehenden Zugeständnissen bereit. Wie in Berlin bestätigt wird, will die Bundesregierung strikte Klimaschutzvorgaben für synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) akzeptieren, die in den Verbrennungsmotoren der neuen Kategorie "E-Fuels-only-Fahrzeuge" eingesetzt werden. Bis 2035 soll zwar nur gelten, dass der Treibhausgasausstoß der E-Fuels von der Herstellung über den Transport bis zum Verbrauch 70 Prozent niedriger liegt als der von fossilen Kraftstoffen. Von 2035 an, wenn das Verbot für herkömmliche Verbrennungsmotoren in der EU greift, müssen es aber beinahe 100 Prozent sein. (FAZ)

- Alle Angaben ohne Gewähr.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/kla/mgo

Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc.