Nachricht
06:32 Uhr, 30.09.2024

Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

Erwähnte Instrumente

DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

ARBEITSKRÄFTE - In Deutschland liegt einer Studie zufolge die Arbeitskraft von fünf Millionen Beschäftigten ungenutzt brach. Das ist das zentrale Ergebnis eines Gutachtens im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen, über das die Augsburger Allgemeine berichtet. Demnach wird das meiste Potenzial bei Frauen ohne Kinder, Beschäftigten ohne Berufsabschluss und Müttern in Teilzeit verschwendet. Erhebliche Reserven sehen die Forscher auch bei Migranten und älteren Arbeitnehmern im Alter zwischen 50 und 70 Jahren. "Im internationalen Vergleich hat Deutschland einen der höchsten Anteile an Arbeitsstellen, die nicht besetzt werden können. Zugleich wird pro Kopf weniger gearbeitet als in fast allen anderen Industrieländern", schreiben die Ökonomen vom Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung an der Uni Tübingen. Ihr Fazit: Die Deutschen sollten mehr arbeiten. (Augsburger Allgemeine)

COMMERZBANK/UNICREDIT - Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat sich seinem persönlichen Wirtschaftsberater zufolge im Streit um eine mögliche Übernahme der Commerzbank durch die italienische Unicredit nicht festgelegt. Lindner sei in der Angelegenheit zurückhaltender als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der sich klar gegen die Schritte von Unicredit-Chef Andrea Orcel positioniert habe, sagte der Ökonom Lars Feld der italienischen Zeitung Il Sole 24 Ore. Der frühere Chef der Wirtschaftsweisen fügte an, der Bundesfinanzminister halte sich in dieser Sache "alle Optionen offen" und dränge auch in keine Richtung. Allerdings seien Liberale bekanntermaßen marktorientiert. Und grenzüberschreitende Fusionen gehörten zu einer Kapitalmarktunion: "Ein starker Widerstand gegen solche Fusionen würde die Ernsthaftigkeit der deutschen Unterstützung der Kapitalmarktunion untergraben", sagte Feld. (Süddeutsche Zeitung)

CANNABIS - Auch ein halbes Jahr nach der Cannabis-Legalisierung gibt es nahezu kein legales Angebot. Zwar sind seit dem 1. Juli Anbauvereine erlaubt. In NRW haben auch Dutzende Interessenten einen Antrag gestellt. Doch bislang hat kein einziger Verein eine Zulassung erhalten, berichtet die Rheinische Post. "Bei der Bezirksregierung Düsseldorf sind 27 Anträge auf Genehmigung einer Anbauvereinigung eingegangen. In keinem Fall sind die eingereichten Unterlagen vollständig, sodass bisher auch noch kein Antrag bewilligt werden konnte", heißt es bei der Behörde. Bei der Bezirksregierung Köln wurden 23 Anträge gestellt. "Sie sind unterschiedlich vollständig, und noch keiner ist entscheidungsreif", heißt es in Köln. Das gleiche Bild bietet sich in den Bezirken Arnsberg (17 Anträge), Münster (8 Anträge) und Detmold (9). (Rheinische Post)

CORONA-MEHRKOSTEN - Der Bund ist nach einem neuen juristischen Gutachten aus verfassungsrechtlichen Gründen verpflichtet, der Pflegeversicherung die in der Corona-Pandemie entstandenen Mehrkosten in Milliardenhöhe vollständig zu erstatten. Die Finanzierung von Corona-Tests oder die Bezahlung von Pflege-Boni für die Beschäftigten seien gesamtgesellschaftliche Aufgaben, die aus Steuermitteln zu leisten seien, heißt es in dem Gutachten, das von der Krankenkasse DAK-Gesundheit in Auftrag gegeben wurde. Es liegt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vor. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)

STARTUPS - Die konjunkturelle Schwäche in Deutschland setzt den Startups massiv zu. Erstmals seit Jahren geht die Zahl der Mitarbeitenden zurück. Zugleich spitzt sich der Kapitalbedarf zu: Drei Viertel der Start-ups benötigen mittlerweile innerhalb der kommenden zwölf Monate fürs Überleben neues Geld. Das geht aus dem noch unveröffentlichten "Deutschen Start-up Monitor" (DSM) hervor, der dem Handelsblatt exklusiv vorliegt. Der Bundesverband Deutsche Startups befragt in Zusammenarbeit mit der Prüfungsgesellschaft PwC jedes Jahr rund 1.800 Startups zu ihrer wirtschaftlichen Lage und ihrer Beurteilung der Politik. (Handelsblatt)

BUNDESBANK - Die Bundesbank macht Ernst und schließt acht weitere ihrer insgesamt 31 Filialen. An diesem Entschluss ändert auch interner Widerstand nichts. Nach Informationen von Insidern sind Personalvertreter mit mehreren Einwänden gescheitert. Die Kritiker befürchten etwa, dass die Versorgung der Wirtschaft mit Bargeld unter den geplanten Filialschließungen leiden könnte. Drei Niederlassungen der Bundesbank sollen 2028 den Betrieb einstellen, bis 2039 fünf weitere. Im Einzelhandel ruft der Filialschwund ebenfalls Kritik hervor. "Der Rückzug der Bundesbank setzt ein falsches Signal für die Zukunft des Bargelds", warnt Ulrich Binnebößel vom Einzelhandelsverband HDE. Er fordert, dass die Notenbank Probleme für Gewerbetreibende so weit wie möglich minimieren müsse. Der zuständige Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz verteidigt das Vorhaben gegen die Kritik von innen und außen. (Handelsblatt)

GRIECHISCHE BANKEN - Es soll ein Schlussstrich sein. Mit dem Verkauf von Anteilen an der National Bank of Greece (NBG), dem größten Kreditinstitut des Landes, wird der staatliche Bankenrettungsfonds Hellenic Financial Stability Fund (HFSF) jetzt die Reprivatisierung der vier systemischen Banken abschließen. Der Verkauf könnte Insidern zufolge an diesem Montag beginnen und bis zum Mittwoch abgewickelt werden. Seit 2023 hat der HFSF bereits schrittweise seine Anteile an den anderen drei systemischen Banken des Landes - Alpha Bank, Eurobank und Piraeus Bank - verkauft. Die Beteiligungen stammen aus der Zeit der griechischen Staatsschuldenkrise. Beim Schuldenschnitt vom Februar 2012 verloren die griechischen Banken 37,7 Milliarden Euro. Das entsprach fast ihrem gesamten Eigenkapital. (Handelsblatt)

- Alle Angaben ohne Gewähr.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/mgo/cbr

Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche