Zinsen in Europa müssen fallen
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Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Die anhaltende Kreditklemme auf den globalen und europäischen Finanzmärkten sowie der Ausblick auf eine scharfe Abschwächung des Wirtschaftswachstums haben einige hervorragende Möglichkeiten für europäische Anleihen im Investment-Grade-Bereich geschaffen. Davon ist Stefan Isaacs, Manager des M&G European Corporate Bond, überzeugt.
"Ich bin der Ansicht, dass die Zinsen in Europa zu fallen beginnen müssen, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Meiner Einschätzung nach, wird der EZB-Zinssatz bis zur Mitte des Jahres bei 4 Prozent bleiben, aber die EZB wird im zweiten Halbjahr 2008 damit beginnen, die Zinsen zu senken. Europäische Exporte werden voraussichtlich zurückgehen, weil die US-Wirtschaft sich verlangsamen und der Euro stärker wird, während sich der Inflationsdruck abschwächen wird", so der Fondsmanager in einem Marktkommentar. Dadurch werde es möglich, dass die Zinsen fallen.
"In einem Umfeld des wirtschaftlichen Abschwungs bevorzuge ich Staatsanleihen und hoch bewertete Unternehmensanleihen im Investment-Grade-Bereich. Denn ich bin der Ansicht, dass diese weiterhin von der gestiegenen Risikoaversion der Investoren und dem Ausblick auf fallende Zinssätze profitieren werden", so Isaacs weiter. Er wolle nach wie vor Finanzwerte untergewichten, da nach seiner Einschätzung die Kreditklemme und ihre Auswirkungen für den Großteil des Jahres bestehen bleiben werden. Außerdem müssten Banken in den nächsten Monaten ziemlich viel emittieren. Er ist aber überzeugt, dass es zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr einige ausgezeichnete Möglichkeiten für Finanzwerten geben wird.
"Meine Bedenken gegenüber der globalen Wirtschaft besagen, dass wir weiterhin mit gesunder Vorsicht mit hochverzinslichen Anleihen als Anlageklasse umgehen. Das erhöhte Risiko in Verbindung mit dem nachlassenden Wachstum bedeutet, dass eine Reihe von niedriger bewerteten hochverzinslichen Anleihen weiterhin teuer erscheinen", so Isaacs. Er erwartet, dass die Zahlungsverzüge vom niedrigen Niveau des vergangenen Jahres im Verlauf des Jahres 2008 ansteigen werden. Nichtsdestotrotz sei es wichtig zu erkennen, dass der Markt für hochverzinsliche Anleihen viel günstiger erscheint als noch vor sechs Monaten, weil die Spreads bei Unternehmensanleihen sich im Vergleich zu dem allzeit gespannten Niveau, wie Mitte 2007, erweitert haben.
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