Zinsanstieg - Verluste für Anleihenbesitzer
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Der im Herbst letzten Jahres eingeläutete Zinsanstieg in Euroland hat sich auch im Jahr 2006 ungebremst fortgesetzt. Weitere Zinserhöhungen der EZB scheinen beschlossene Sache zu sein; bereits jetzt weisen viele Anleihenfonds seit Jahresanfang eine deutliche Negativperformance auf. Dies berichtet die Schweizer Investmentgesellschaft Julius Bär in einem aktuellen Fondskommentar.
Nach einer dreijährigen Phase der relativen Ruhe an der Leitzinsfront in Euroland, habe sich seit dem Herbst letzten Jahres der Ton seitens der EZB deutlich verschärft. Eine weitere Erhöhung des derzeitigen Leitzinses von 2,5 % scheine eine ausgemachte Sache zu sein. Die Forwardsätze implizieren momentan eine kräftige Anhebung um 100 Basispunkte bis zum Jahresende, so die Anlagestrategen im Fund Week zum ABS Fund von Anfang Mai.
Für Besitzer festverzinslicher Anleihen bedeutete das deutliche Kursverluste. So hätten zum Beispiel zehnjährige Deutsche Bundestitel seit Jahresbeginn einen Kursverlust von rund 5,5 Prozent erlitten. Dadurch sei der magere Jahreskupon mehr als aufgezehrt worden.
Käufer europäischer Asset Backed Securities (ABS) seien davon nicht betroffen, da der Markt zu mehr als 90 Prozent aus variabel verzinslichen Anleihen besteht, bei denen der Kupon regelmässig an das aktuelle Zinsniveau angepasst wird. Daher treten Kursverluste aufgrund von Änderungen des allgemeinen Zinsniveaus hier nicht auf. Ein ABS Fonds sei daher in Bezug auf das Durationsrisiko mit Geldmarktfonds vergleichbar.
Die Vergleichbarkeit mit Geldmarktprodukten ende allerdings, wenn man die Bonitätsrisiken betrachtet. Ein ABS Fonds sei bestrebt, eine möglichst stabile Zusatzrendite im Vergleich zu Geldmarktfonds zu erzielen. Letztere seien nahezu ausschliesslich in Titel investiert, die mit AAA bewertet sind. Im Gegensatz dazu umfasse das Bonitätsspektrum des ABS Fonds den gesamten Investment Grade-Bereich. Das heisst, es werden Titel mit Ratings zwischen AAA und BBB erworben.
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