Zinsanstieg und Krise im Nahen Osten drücken den DAX
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DJ XETRA-SCHLUSS/Zinsanstieg und Krise im Nahen Osten drücken den DAX
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones) - Steigende Renditen und die geopolitischen Risiken mit der Krise im Nahen Osten haben am Dienstag auch die europäischen Aktienmärkte wieder unter Druck gesetzt. Der DAX verlor 1,4 Prozent auf 17.766 Punkte. Die Renditen der 10-jährigen Bundesanleihen und der 10-jährigen US-Staatspapiere stiegen auf neue Jahreshochs. Der Aufwärtsdruck auf die Zinsen ging nach wie vor von der starken US-Wirtschaft aus: Der IWF hat die Prognose für das US-Wachstum in diesem Jahr auf 2,7 von 2,1 Prozent erhöht. Die Prognose für das deutsche Wachstum hat er dagegen auf 0,2 von 0,5 Prozent zurückgenommen.
Neben den steigenden Renditen sorgten laut Händlern auch die Spannungen im Nahen Osten für Vorsicht. Eine Antwort Israels auf den iranischen Raketenbeschuss vom Wochenende steht laut Angaben aus Tel Aviv noch aus. Allerdings blieb der Ölmarkt relativ ruhig: Brent notierte nach wie vor nahe an der Marke von 90 Dollar je Barrel und damit unter den Höchstständen der vergangenen Woche. Die Feinunze Gold konnte sich nach dem starken Einbruch vom späten Freitag zwar wieder erholen, sie notierte mit gut 2.380 Dollar aber immer noch etwa 40 Dollar unter dem jüngsten Allzeithoch.
Ein Marktteilnehmer meinte, mit Renditen von fast 4,7 Prozent für 10-jährige US-Anleihen seien nun sowohl eine gute Konjunktur als auch eine höhere Inflation näher bei 3 als bei 2 Prozent vermutlich ziemlich in die Märkte eingearbeitet. Sollte der Renditeanstieg zum Stillstand kommen, dürfte die gute Konjunktur in den Vordergrund geraten. "Dann sollten auch die Aktienmärkte wieder Aufwärtspotenzial haben", so der Marktteilnehmer. Derzeit gebe es aber noch ein "Tauziehen" zwischen guter Konjunktur und Renditeanstieg.
Stark unter unter Druck gerieten die konjunktursensitiven Stahlwerte. Hier verloren Salzgitter 6,7 Prozent und Thyssen 5,7 Prozent.
Beiersdorf fest
Besser als erwartet haben sich die Umsätze von Beiersdorf (+1,1%) im ersten Quartal entwickelt. Beiersdorfs organisches Wachstum war im ersten Quartal getrieben durch die Traditionsmarke Nivea. Diese legte mit organischen 12,6 Prozent das stärkste Wachstum aller Marken hin.
Auch Evonik reagierten positiv auf den Zwischenbericht des Unternehmens. Die Aktie schloss 0,7 Prozent im Plus, nachdem der operative Gewinn auf EBITDA-Basis im ersten Quartal etwa doppelt so stark gestiegen ist wie erwartet.
Fresenius profitieren von US-Start für Arthritis-Medikament
Fresenius erholten sich um 4,6 Prozent, Analysten bewerteten die Markteinführung von Tyenne in den USA positiv. Tyenne ist ein Biosimilar zu Roches Actemra und wird vorwiegend zur Behandlung von verschiedenen Arthritisarten, vor allem der rheumatoiden Arthritis eingesetzt.
Die vorläufigen Erstquartalszahlen von Drägerwerk (+1,0%) sind nach Einschätzung von Jefferies durchwachsen ausgefallen. Die Umsätze sowie das EBIT hätten sich schwächer als im Vorjahr entwickelt, was vor allem auf eine schwächere Entwicklung der Medizinsparte zurückzuführen sei. Die EBIT-Marge liege gerade einmal bei 2 Prozent nach 3,8 Prozent im Vorjahr. Dennoch habe Drägerwerk den Ausblick für das laufende Jahr bestätigt. Das Unternehmen stellt unter anderem eine EBIT-Marge von 2,5 bis 5,5 Prozent für 2024 in Ausblick, die Markterwartung liegt derzeit bei 4,4 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 17.766,23 -1,4% +5,93% DAX-Future 18.004,00 -1,2% +4,66% XDAX 17.783,89 -0,6% +6,06% MDAX 25.968,94 -1,8% -4,31% TecDAX 3.291,24 -1,3% -1,38% SDAX 14.016,96 -1,7% +0,41% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 131,24 -67 YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag Index Gewinner Verlierer unv. Umsatz Mio Euro Mio Aktien Vortag DAX 4 36 0 3.726,9 75,1 66,7 MDAX 4 45 1 657,9 42,0 41,5 TecDAX 4 26 0 871,5 21,8 19,9 SDAX 12 57 1 122,6 10,9 8,2 ===
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