Zinsängste sorgen für Nervosität
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In der letzten Woche machte sich nach einem freundlichen Start an den Aktienmärkten Ernüchterung breit. Dabei spielten Zinsängste eine dominierende Rolle. Die Verabschiedung Alan Greenspans als Notenbankchef wurde von einer weiteren Zinserhöhung um 25 Basispunkte begleitet. Trotz abgeschwächter Wachstumszahlen haben die letzten Arbeitsmarktdaten mit einer auf 4,7% gesunkenen Arbeitslosenquote und deutlich gestiegenen Lohnstückkosten Ängste auf weitere Zinsanhebungen geschürt. Bislang hatten die Märkte allerdings eher darauf spekuliert, dass der Zinserhöhungszyklus bald beendet wird. Auch die EZB hat verbal auf einen weiteren Zinsanhebungsschritt im März hingewiesen. Andererseits sorgten besonders freundliche Frühindikatoren in Deutschland für weitere Wachstumshoffnungen in Deutschland. Insgesamt kam es an den Aktienmärkten weltweit zu leichten Konsolidierungen um –0,7%. Dabei schlug sich die Eurozone mit einem Plus von 0,2% recht wacker. Lediglich die USA ließen mit –1,5% deutlicher Federn, während Japan seinen Aufwärtstrend mit +1% fortsetzen konnte.
Das Gewinnsentiment in den USA hat sich weiterhin verbessert. Neben überzeugenden Daten von Boeing und Starbucks enttäuschten dagegen Altria, Google, Amazon, Tyco und Comcast insbesondere beim Ausblick. In dieser Woche berichten Walt Disney (Montag), Coca-Cola und Cisco Systems (Dienstag) sowie Pepsi-Co (Mittwoch). Bei Cisco dürfte auf die Umsatzentwicklung Wert gelegt werden, die in den Vorwochen von einigen Brokerhäusern nach oben revidiert wurde. In Europa wurden die bisherigen Berichte wie erwartet gut aufgenommen. In der laufenden Woche sind erwähnenswert: Akzo Nobel, Aviva, BP und KPN (Dienstag), Douglas, GlaxoSmithKline, Peugeot und Santander Central Hispano (Mittwoch), Renault und Unilever (Donnerstag) sowie Puma mit seiner Bilanzpressekonferenz am Freitag.
„Das derzeitige Übernahmefieber wirkt sich positiv auf die Aktienmärkte aus“, berichtet COMINVEST-Fondsmanager Klaus Breil. „Bislang wurden insbesondere große Übernahmen eher skeptisch gesehen, weil die Umsetzung oftmals viel Geld und Zeit kostete. Nach der langen Phase der Restrukturierung und Konsolidierung setzen die Marktteilnehmer bei den Unternehmen jedoch immer mehr auf werthaltiges Wachstum, womit die liquiden Mittel effizienter eingesetzt scheinen", so der US-Experte. Als Beispiele nennt Breil BASF - Engelhard (USA); Linde - BOC (England), Mittal Steel - Arcelor und ThyssenKrupp (über Mittal Steel) - Dofasco. Insgesamt präsentieren sich die Aktienmärkte in ihrer Aufwärtsbewegung konsolidierungsanfällig. Dabei sollten die ehemaligen Jahreshochs um 5550 DAX-Punkte als Sicherheitspuffer dienen können. In den USA erscheint das Korrekturpotenzial am höchsten.
Die kommende Woche ist für den Rentenmarkt recht datenarm. Aus den USA wird am Freitag die Handelsbilanz für Dezember veröffentlicht, die zwar etwas freundlicher als vom Konsens erwartet ausfallen dürfte, erfahrungsgemäß aber kaum den Rentenmarkt bewegt. Wichtiger dürfte hingegen die hohe Emissionstätigkeit in den USA sein – erstmals seit 5 Jahren werden u.a. wieder 30-jährige Staatsanleihen begeben. In Euroland stehen Industrieproduktionszahlen zur Veröffentlichung an, die ein leichtes Abwärtsrisiko besitzen. Die Auftragseingänge aus Deutschland erwartet COMINVEST hingegen vor dem Hintergrund hoher Flugzeug-Aufträge im Dezember sehr freundlich. Angesichts der Datenflaute ist diese Woche mit keinen großen Bewegungen beim Bund-Future zu rechnen. Wir erwarten Kurse um 120.
Quelle: ADIG
Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 22,6 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.
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