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11:50 Uhr, 22.08.2006

ZEW-Konjunkturerwartungen trüben sich massiv ein

Die Konjunkturerwartungen für Deutschland haben sich im August unerwartet deutlich eingetrübt. Wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte, ging der ZEW-Index um 20,7 Punkte auf -5,6 Punkte zurück. Damit liegt er weit unter seinem historischen Mittelwert von 35,0 Punkten. Zudem wurden die Erwartungen des Marktes verfehlt. Die Volkswirte hatten durchschnittlich nur mit einem Rückgang auf 12,0 Punkte gerechnet.

Die Entwicklung des Indikators signalisiert eine deutliche Abkühlung der konjunkturellen Entwicklung auf Sicht von sechs Monaten, teilte das ZEW mit. Grund dafür sei, dass sich die wesentlichen Nachfragekomponenten Export, Investitionen und Konsum abschwächen könnten.

"Die Einschätzungen der Finanzmarktexperten zeigen, dass die Lage für 2006 und die erwartete Entwicklung für das Frühjahr 2007 weiterhin beträchtlich auseinander laufen", kommentiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz.

Nach einem voraussichtlich starken BIP-Wachstum im zweiten Quartal 2006 bewerten die befragten Finanzmarktexperten die Konjunktursituation auch in diesem Monat besser. Der Indikator für die aktuelle konjunkturelle Lage erhöhte sich von 23,3 Punkten im Juli auf 33,6 Punkte im August.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verschlechterten sich im August ebenfalls deutlich. Der Euro-Indikator verlor 16,8 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei 1,3 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbesserte sich in diesem Monat. Er stieg um 9,0 Punkte und steht nun bei 34,9 Punkten.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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