ZEW-Konjunkturerwartungen brechen ein

Mannheim (BoerseGo.de) - Finanzexperten sehen die Konjunkturentwicklung wieder deutlich skeptischer. Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im September um 18,3 Zähler gegenüber dem Vormonat auf minus 4,3 Punkte gesunken, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt einen deutlich geringeren Rückgang auf 9,4 Punkte erwartet. Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland fiel im September allerdings wieder deutlich besser aus als im Vormonat. Der entsprechende Indikator legte um 15,6 Punkte auf 59,9 Punkte zu.

"Die Finanzmarktanalysten gewichten bei ihren Erwartungen Risiken stärker als bisher. Zum einen betrifft dies die Abkühlung der US-Konjunktur, zum anderen die nach wie vor ungelösten Probleme im Euroraum, wie sie beispielsweise durch die hohen Zinsspreads für griechische Staatsanleihen zum Ausdruck kommen“, sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz.

Schlechter werden vor allem die Aussichten für den deutschen Industriesektor bewertet, wo die Produktion zuletzt stagniert war und die Auftragseingänge eine negative Tendenz zeigten. Dies könne nicht nur eine vorübergehende Delle, sondern Vorbote einer sich abflachenden Wirtschaftsdynamik sein, so das ZEW-Institut. "Die Gefahr eines erneuten Konjunktureinbruchs ist für Deutschland allerdings nach wie vor gering", sagte Franz.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone sind im September um 11,4 Punkte gegenüber dem Vormonat gesunken und liegen nun bei 4,4 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbesserte sich um 6,7 Punkte auf minus 6,3 Punkte.

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