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11:29 Uhr, 19.09.2006

ZEW-Konjunkturerwartungen brechen ein

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im September 2006 überraschend deutlich um 16,6 Punkte gefallen. Wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung am Dienstag in Mannheim mitteilte, steht der Indikator nun bei minus 22,2 Punkten nach minus 5,6 Punkten im August. Damit liegt er weit unter seinem historischen Mittelwert von 34,7 Punkten. Zudem wurden die Erwartungen der Volkswirte deutlich verfehlt, die durchschnittlich nur einen Rückgang auf minus 6,9 Punkte erwartet hatten.

Die Einschätzung der befragten Finanzmarktexperten zur aktuellen konjunkturellen Lage verbesserte sich in diesem Monat jedoch zum wiederholten Male. Der entsprechende Indikator stieg von 33,6 Punkten im August auf 38,9 Punkte im September.

"Das erneute Auseinanderlaufen von Lage und Erwartungen weist darauf hin, dass die derzeitige erfreuliche wirtschaftliche Situation im nächsten Jahr umzukippen droht. Die Bundesregierung sollte diese Alarmsignale nicht überhören und die bedenkliche Schieflage in ihrem wirtschaftspolitischen Kurs korrigieren," kommentiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone haben sich im September ebenfalls deutlich verschlechtert. Der Euro-Indikator verlor 11,5 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei minus 10,2 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbesserte sich in diesem Monat um 5,6 Punkte und steht nun bei 40,5 Punkten.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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