ZEW-Konjunkturerwartungen brechen deutlich ein
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Mannheim (BoerseGo.de) - Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland haben sich im Juli unerwartet deutlich eingetrübt. Wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung am Dienstag mitteilte, verringerte sich der ZEW-Index von revidiert minus 52,4 Punkten im Vormonat (ursprünglich: minus 52,7) auf 63,9 Punkte. Die Volkswirte hatten im Mittel nur mit einem Rückgang auf minus 56,0 Punkte gerechnet.
Der niedrige Stand der Konjunkturerwartungen spiegelt nach Einschätzung des ZEW die erhöhten weltweiten Konjunkturrisiken wider. Der hohe Ölpreis, der starke Euro, die Krise in den USA, die Leitzinserhöhung der EZB und eine schwache inländische Konsumnachfrage dürften die deutschen Unternehmen in den kommenden sechs Monaten belasten. Das schwierige Umfeld zeige sich unter anderem in den wiederholt rückläufigen Auftragseingängen der Unternehmen. Angesichts des Auftragseinbruchs beim bislang starken Maschinenbau seien die Erwartungen der Experten nun auch für diese Branche deutlich gefallen.
"Die aktuellen Vorfälle bei den US-Hypothekenfinanzierern zeigen, dass die Finanzkrise noch lange nicht ausgestanden ist. Verständlicherweise verstärkt dies die Sorgen der Finanzmarktexperten um die konjunkturelle Entwicklung für das nächste Jahr in Deutschland. Presseberichte, nach denen die Quartalswachstumrate im zweiten Quartal negativ ausfällt, mögen die Stimmung zusätzlich belastet haben," kommentierte ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz.
Nach dem deutlichen Rückgang der Industrieproduktion hat sich die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage im Juli ebenfalls verschlechtert. Der entsprechende Indikator sank um 20,6 Punkte auf 17,0 Punkte.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verschlechterten sich im Juli um 11,0 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegen nun bei minus 63,7 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum nahm im Juli um 11,2 Punkte ab und steht nun bei minus 3,3 Punkten.
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