ZEW-Index – Konjunktur vor dem Höhepunkt
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1. Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland gaben im April leicht von 63,4 auf 62,7 Punk-te nach. Damit wurden die Erwartungen der von Bloomberg befragten Analysten enttäuscht, die im Mittel (Median) auf einen leichten Anstieg auf 65,5 Punkte gesetzt hatten. Wir prognostizierten dagegen einen Rück-gang auf 63 Punkte. Die ebenfalls erhobene Beurteilung der Konjunkturlage stieg erneut kräftig auf 2,9 Punkte an (Bloomberg: -2 Punkte, DekaBank: -1 Punkt).
2. Damit haben sich die Finanzmarktanalysten erwartungsgemäß als resistent gegenüber der in den ifo-Geschäftserwartungen zum Ausdruck kommenden Euphorie gezeigt. Das deutete sich schon in den Kommentaren der Analysten an, die mehrheitlich den in den ifo Geschäftserwartungen sich widerspiegelnden Optimismus als übertrieben einstuften. Vielmehr scheinen klassische Themen wie der seit der letzten Befragung gestiegene Ölpreis oder der höhere Euro die Laune der Finanzmarktanalysten im Zaum gehalten zu haben. Gleichzeitig scheinen die Befragten der Meinung zu sein, dass der Hochpunkt der au-ßenwirtschaftlichen Impulse schon bald überschritten wird. So weisen – mit Ausnahme des Vereinigten Königreichs – die Konjunkturerwartungen für andere Regionen tendenziell nach unten. Das deckt sich mit unserer Erwartung, einer sich ab dem zweiten Halbjahr 2006 zum Jahreswechsel 2006/07 hin abkühlenden weltwirtschaftlichen Entwicklung. Schlussendlich wachsen derzeit auch Zweifel bei den Finanzmarkt-analysten wie weit die gute Aktienmarktentwicklung noch tragen wird. So ist die mittelfristige Stim-mung für die Aktienmarktentwicklung laut sentix seit einigen Wochen rückläufig und dämpft die Erwartungen für den Aktienmarkt.
3. Alles in allem zeichnen die ZEW-Umfragen ein Bild, wie es für eine Volkswirtschaft typisch ist, die sich kurz vor dem konjunkturellen Höhepunkt befindet: Die insgesamt hohe Zuversicht in die Zukunft steigt nicht weiter an oder moderiert sich sogar leicht, während die Lagebeurteilung noch kräftig nachzieht. Ab dem dritten Quartal 2006 rechnen wir mit einem spürbaren Rückgang der Erwartungskomponente. Dann sollten die Finanzmarktanalysten die von uns prognostizierte Schrumpfung im ersten Quartal in Sicht haben. Somit fügen sich die heutigen Daten gut in unser Konjunkturbild ein.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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