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11:12 Uhr, 11.12.2007

ZEW-Index fällt unerwartet deutlich

Mannheim (BoerseGo.de) - Die Konjunktursorgen in Deutschland haben erneut leicht zugenommen. Wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung am Dienstag mitteilte, gingen die ZEW-Konjunkturerwartungen im Dezember von -32,5 Punkten im Vormonat auf -37,2 Punkte zurück. Damit liegen sie weiterhin deutlich unter ihrem historischen Mittelwert von 31,4 Punkten. Zudem wurden die Erwartungen des Marktes verfehlt. Die Volkswirte hatten durchschnittlich mit einem Indexwert von -34,5 Punkte gerechnet. Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage verringerte sich im Dezember ebenfalls. Der entsprechende Indikator ging um 6,5 Punkte auf 63,5 Punkte zurück.

Die befragten Finanzmarktexperten sehen klare Risiken für das Wachstum wichtiger Industrieländer, insbesondere der Vereinigten Staaten, erklärte das ZEW. Dies trübe die Exportaussichten für die deutsche Wirtschaft. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor für die Exportindustrie sei die Stärke des Euro gegenüber dem US-Dollar. Hinsichtlich des Konsums gehen die Experten davon aus, dass dieser innerhalb der nächsten sechs Monate weitestgehend stabil bleiben sollte. Eine Belebung des Konsums sehen sie hingegen nicht.

"Heimische und weltwirtschaftliche Unwägbarkeiten bremsen die Konjunkturdynamik deutlich ab. Die Verwässerung einiger Reformen hierzulande und die Unsicherheit auf den Finanz-, Devisen- und Rohstoffmärkten hinterlassen ihre Bremsspuren," kommentierte ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verschlechterten sich im Dezember ebenfalls. Der Euro-Indikator verlor 5,7 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei -35,7 Punkten. DIe Volkswirte hatten im Mittel mit -35,0 Punkten gerechnet. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum nahm im Dezember um 0,6 Punkte ab und steht nun bei 59,6 Punkten.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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