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08:14 Uhr, 23.06.2014

ZertifikateReport: Schiefergas – Zauber- und Un-Wort zugleich

Je nachdem, ob man sich für die Erhaltung der Umwelt oder den "schnöden Mammon" interessiert, kann man über die Ölgewinnungsmethode "Fracking" bestürzt oder begeistert sein. Zwei Partizipations-Zertifikate machen das Thema auch für Anleger investierbar.

Erwähnte Instrumente

Die Rohöl-Industrie erwartet sich viel von der Förderung von Schiefergas (shale gas) aus tiefen Gesteinsschichten mittels des gerade bei Umweltschützern höchst umstrittenen „Frackings“, bei dem mit Hilfe von Wasser und Chemikalien unter hohem Druck gearbeitet wird. Auch Anleger können laut dem „ZertifikateReport mit zwei Partizipations-Zertifikaten gezielt auf dieses Thema setzen.

Wer ein Index-Zertifikat ohne Laufzeitbegrenzung vorzieht, findet bei der UBS ein entsprechendes Papier auf den Solactive Shale Gas Total Return-Index (UU78D1), der sich aktuell auf 22 US-Unternehmen, sowie drei einschlägige kanadische Titel bezieht, wie z.B. Anadarko Petroleum, Devon Energy, EOG Resources, Noble Energy und Marathon Oil. Diese fünf Aktien stehen allein für knapp 50 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung des Index, der einmal jährlich angepasst wird und für einen Einzelwert maximal eine Gewichtung von zehn Prozent vorsieht. Dafür wird eine Managementgebühr von 0,75 Prozent p.a. in Abzug gebracht. Die Performance von 22 Prozent auf Jahressicht kann sich durchaus sehen lassen.

Dagegen kommt von Vontobel das vor kurzem emittierte und nur bis 9. Juni 2017 laufende Produkt auf den US Schiefergas Boom-Basket (VZ4ZT5), der zwölf US-Amerikaner und vier Kanadier enthält. Eine Anpassung findet hier aufgrund des statischen Charakters nicht statt. Die Dividenden sind aber abdiskontiert im Ausgabepreis enthalten.

Laut dem „ZertifikateReport“ eignen sich beide Produkte zur Depotbeimischung, wobei auf das Dollar-Risiko zu achten ist. Da es nur geringe Überschneidungen zwischen beiden Portfolien gibt, könnte sogar an einen kombinierten Einsatz gedacht werden. Allerdings sollte ein Kauf aus Kostengründen möglichst während der US-Handelszeiten vorgenommen werden.

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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