Kommentar
13:39 Uhr, 29.10.2013

Zertifikate: Zurück zur Einfachheit

Die DZ Bank AG hat 2012 ein Absatzvolumen mit Zertifikaten und strukturierten Wertpapieren von 4,3 Milliarden Euro erreicht und ist mit einem Marktanteil bei derivativen Wertpapieren von 13,59% viergrösster Zertifikate-Emittent in Deutschlan

„Kombinierte Investmentideen sind gefragt“

Die DZ Bank AG hat 2012 ein Absatzvolumen mit Zertifikaten und strukturierten Wertpapieren von 4,3 Milliarden Euro erreicht und ist mit einem Marktanteil bei derivativen Wertpapieren von 13,59% viergrösster Zertifikate-Emittent in Deutschland. Anleger hatten es im vergangenen Jahr angesichts immer schwieriger einzuschätzender und komplexer Finanzmärkte nicht leicht. Im Interview erläutert Stefano Angioni, welche Strategie Investoren unterstützen soll – Einfachheit.

Herr Angioni, welchen Stellenwert haben Zertifikate derzeit bei den Anlegern? Inwieweit gewinnen Zertifikate Marktanteile zurück?

Der Stellenwert bleibt nach wie vor hoch. Zertifikate als Finanzvehikel sind ein wichtiger Bestandteil einer jeden Anlageentscheidung.

Welche Vorteile haben Zertifikate gegenüber anderen Investmentvehikeln?

Zertifikate ermöglichen eine einfache,kostengünstige und flexible Umsetzung verschiedener Anlageentscheidungen zu einer Vielzahl von Basiswerten auf Aktien, Rohstoffen, Währungen und Zinsen. Kein anderes Vehikel gibt einem Anleger die Möglichkeit, die unterschiedlichsten Markteinschätzungen so optimal mit Finanzprodukten umzusetzen.

Welche Trends beobachten Sie derzeit? Warum laufen bestimmte Produkte – etwa Aktienanleihen – besonders gut?

Der Trend ging und geht weiter in Richtung Einfachheit der Produkte. Investmententscheidungen und die Funktionsweisen der Finanzmärkte sind schon komplex genug. In diesem komplexen Gebilde wünschen sich die Anleger, dass wenigstens die Produkte einfach zu verstehen sind. Zudem geht der Trend in Richtung Vereinheitlichung der Produktbegriffe. In diesem Trend können Produktgattungen wie Aktienanleihen und auch Faktorzertifikate ihre Stärke ausspielen – wodurch ihre Beliebtheit stetig wächst. Dennoch bleiben die „Klassiker“ wie Discount- und Bonuszertifikate für Anleger und Turbo-Hebelprodukte und Optionsscheine für risikobewusste Trader das Maß aller Dinge.

Wie reagiert die DZ Bank auf die Trends?

Wir haben diesen Trend frühzeitig erkannt und werden auch weiterhin wachsam sein, wenn es um die Anpassung unserer Produktpalette geht. So haben wir mittlerweile mit über 5.000 Produkten eine der größten Paletten an Aktienanleihen im deutschen Markt, und sind

einer der wenigen Emittenten, die Faktorzertifikate auf verschiedene Basiswerte anbieten.

Welche Innovationen sollen demnächst auf den Markt kommen bzw.ausgebaut werden?

Der Emittent der Zukunft wird sich nicht nur auf die Emission von Produkten konzentrieren. Wir erkennen eine Nachfrage nach einer Kombination von Investmentideen aus fundamentaler oder charttechnischer Analyse und dem geeigneten Produkt zu dieser Investmentidee. Diesen Bereich wollen wir in der Zukunft stärker besetzen und Research-Ideen stärker mit Produkten verzahnen und unseren Kunden zur Verfügung stellen.

Zudem sind insbesondere Trader sehr stark abhängig von schnellen, informativen Tools, die das Traden mit Produkten einfacher machen. Auch hier haben wir bereits unsere Kapazitäten ausgerichtet und interessante, hilfreiche Tools auf unsere Emittentenseite www.eniteo.de gestellt. Wir werden diese Ausrichtung auch weiterhin konsequent fortführen.

Wie wird sich der Zertifikatemarkt in Deutschland in 2013 entwickeln?

Das hängt von der Entwicklung an den Finanzmärkten ab. Derzeit bewegt sich der wichtigste Umsatzbringer, der Aktienmarkt, in einer Konsolidierungsphase, die seitwärts mit geringen Umsätzen verläuft. Wir wissen aus der Vergangenheit, dass den Anlegern in dieser Phase

Investmententscheidungen schwer fallen, wodurch auch die Umsätze in allen Investmentvehikeln leiden. Jedoch gibt es auch andere Finanzmärkte wie den Währungsmarkt, der derzeit durch deutlich gestiegene Bewegungen auffällt. Insbesondere die gezielte Abwertung der japanischen Währung Yen, durch die eigene Notenbank, ruft viele Trader in den Markt, die Bewegung in den Basiswerten benötigen, um Tradingideen zu erkennen. Dadurch sind die Umsätze in allen Währungspaaren im Vergleich zum Vorjahr um 25%, insbesondere dank aller Yen-Währungspaare, gestiegen.

Die Fragen stellte Helge Rehbein.

Dieses Interview und weitere Interviews und Beiträge zum Handel mit Zertifikaten lesen Sie in unserer aktuell erschienenen Sonderpublikation "Geldanlage mit Zertifikaten". Sie können die Publikation hier kostenlos abonnieren: http://www.godmode-trader.de/service/newsletter/b2c

Die DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank mit Sitz in Frankfurt am Main ist innerhalb des genossenschaftlichen Finanzsektors als Zentralinstitut für fast 1.000 Volksbanken Raiffeisenbanken zuständig. Darüber hinaus ist die DZ Bank als Geschäftsbank

für Firmenkunden sowie für Institutionelle Anleger aus dem In- und Ausland tätig. Die Bilanzsumme der DZ Bank beträgt rund 383 Milliarden Euro. Damit ist die Bank mit ihren knapp 27.000 Mitarbeitern das viertgrößte deutsche Kreditinstitut.

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