Zeitung: Unicredit-Fondstochter Pioneer soll noch in 2010 unter den Hammer kommen

Frankfurt/ Düsseldorf (BoerseGo.de) – Der Verkaufsprozess um den Unicredit Vermögensverwalters Pioneer soll einem Pressebericht zufolge bereits im September starten. Wie das Handelsblatt am Mittwoch unter Berufung auf Branchenkreise berichtet, ist auch eine Filetierung des Fondsanbieters nicht ausgeschlossen. "Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass Unicredit verkauft", heiße es. "Im September kommen die Karten auf den Tisch." Dann werde vermutlich die von Unicredit-Chef Alessandro Profumo angeheuerte Investmentbank Bank of America Merrill Lynch Verkaufsprospekte an mögliche Interessenten schicken, schreibt die Zeitung. Bis zum Jahresende sollte der Verkauf in trockenen Tüchern sein, erwarte ein Insider.

Ein Sprecher der italienischen Großbank betonte gegenüber der Zeitung, noch gebe es keine Entscheidung über die Zukunft von Pioneer, geschweige denn einen Verkaufsprozess. Die vor Monaten angekündigte Prüfung strategischer Optionen dauere an.

Eine Aufspaltung würde dem "Handelsblatt" zufolge den Verkauf von Pioneer erleichtern. Für vorstellbar halten Experten auch, dass nur das Geschäft mit Privatkunden verkauft und das schwächere Segment für institutionelle Kunden, in dem weltweit gut 28 Milliarden Euro gemanagt werden, aufgelöst wird. Zum möglichen Kaufpreis gibt es nur vage Schätzungen. Branchenkenner gehen davon aus, dass für einen eher unspektakulären Anbieter in schwieriger Zeit für die Branche nicht mehr als 0,5 bis ein Prozent des verwalteten Vermögens bezahlt werden. Für das gesamte Unternehmen wären das 925 bis 1,8 Milliarden Euro. In Deutschland managt Pioneer rund 23 Milliarden Euro. Der Fondsanbieter ist in 31 Ländern aktiv.