Kommentar
12:00 Uhr, 27.08.2007

Zeitsymmetrien in Aktienindizes

Symmetrische Preis- sowie Zeitbewegungen stellen sehr wichtige Indikationen in den Charts dar. Sie werden bei genauer Untersuchung immer wieder auf sie treffen. Nachdem wir in den vergangenen Lessons vor allem die Preissymmetrie betrachtet haben, werden wir uns in dieser Lesson ein Beispiel für Zeitsymmetrie einmal genauer ansehen. Vorweg, es dürfte für Sie sehr interessant sein.

Lassen Sie uns zu diesem Zweck einmal den S&P 500 unter die Lupe nehmen. In der Abbildung 1 sehen Sie einen Chart des S&P 500 Index im Tages-Intervall im Zeitraum von Juni 2005 bis Mai 2006. Wir nehmen das Chart hinsichtlich seiner zeitlichen Indikationen einmal unter die Lupe. Sie sehen, dass vom Tief im Oktober 2005 bis zum Hoch im Januar 2006 61 Handelstage bzw. 90 Kalendertage vergehen. Ab dem Hoch im Januar 2006 korrigiert der Markt innerhalb seiner Aufwärtsbewegung hinsichtlich des Preises am stärksten und hinsichtlich der zeitlichen Ausdehnung am längsten. Am Ende dieser innerhalb der Aufwärtsbewegung stattfindenden Korrektur wird ein Schwungpunkttief am 7. Februar 2006 ausgebildet. Schreibt man nun das zeitliche Ausmaß der Aufwärtsbewegung vom Tief im Oktober 2005 ab dem Tief vom 7. Februar 2006 fort (Alternationsprinzip, siehe Lehrgang Technische Analyse und Trading tradinglehrgang.de ), so gelangen wir 8. Mai 2006. Bis dahin sind nämlich wieder 90 Kalendertage (und 62 Trading- Tage; der genaueste Kompromiß) vergangen. Mit anderen Worten: Das zeitliche Ausmaß der Aufwärtsbewegung vom Tief im Oktober 2005 bis zum Hoch im Januar 2006 entspricht dem zeitlichem Ausmaß der Aufwärtsbewegung vom Tief Anfang Februar 2006 bis zum Hoch Anfang Mai 2006. Es liegt also eine Zeitsymmetrie vor, die eine Indikation für einen Widerstand liefert. Zeitliche Indikationen sind sehr wichtige Indikationen und nach Meinung des Autors „mächtiger“ als Indikationen auf preislicher Ebene. Denn Sie wissen immer, wann ein Datum (für Unterstützung, Widerstand) erreicht wird, nicht jedoch wann der Preis eine bestimmte Marke (für Unterstützung, Widerstand) errreicht.

Was nach dem Erreichen der Zeitsymmetrie geschah, können Sie in der Abbildung 2 nachvollziehen. Der Markt erreichte ein längerfristiges Hoch, unter dem er auch jetzt noch – zwei Monate später – notiert.

Autor: Frank Thönnißen - Co-Investment Advisor bei STRADIVARI (Luxemburg)

http://www.trading-lehrgang.de

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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