Nachricht
08:20 Uhr, 07.09.2010

Zeit: Kapitalanforderungen sollen deutlich steigen

Hamburg (BoerseGo.de) - Banken müssen künftig über ein deutlich höheres Kernkapital verfügen als bisher. Die Institute müssten künftig neun Prozent der Klasse "Tier 1" vorhalten, berichtet "Zeit Online" unter Berufung auf eine Entscheidungsgrundlage für den Basler Ausschuss. Die Mindestkapitalquote liege künftig bei sechs Prozent, zusätzlich müssten Banken aber in einem Conservation Buffer für schlechte Zeiten drei Prozent vorhalten. Außerdem könne die Bankenaufsicht noch ein antizyklisches Kapitalpolster von drei Prozent verlangen, so dass in Boomzeiten ein "Tier 1"-Kernkapitalbedarf von 12 Prozent zur Pflicht werden könnte. Zusätzlich mit vier Prozent minderwertigerem "Tier 2"-Kapital liege der Kapitalbedarf damit insgesamt bei 16 Prozent der risikogewichteten Aktiva, und damit doppelt so hoch wie bisher üblich, heißt es in dem Bericht

Die Regeln für das Eigenkapital im engeren Sinne (Aktien und Gewinnrücklagen) sollen laut Bericht ebenfalls verschärft werden. Nach Abzügen seien künftig mindestens fünf Prozent vorzuhalten, schreibt Zeit Online. Hinzu kommen Conservation Buffer und antizyklische Polster von jeweils 2,5 Prozent. Die neuen Regeln sollen schrittweise bis 2018 eingeführt werden. Der höhere Eigenkapitalanteil soll die Banken krisenfester machen und ein zu hohes Leverage, wie es beispielsweise Lehman Brothers zum Verhängnis wurde, verhindern.

Heute will der Baseler Ausschuss die neuen Kapitalregeln vorschlagen, die dann vom G20-Gipfel im November in Seoul beschlossen werden sollen. Erste Empfehlungen für das Basel-III-Regelwerk veröffentlichte der Baseler Ausschuss bereits am 26. Juli 2010. Laut "Zeit Online" wird in Deutschland nun befürchtet, dass die neuen Regeln die Banken überfordern und die Kreditversorgung gefährden könnten.

Der deutsche Bankenverband warnte bereits am Montag davor, bei der Einführung der neuen Regeln über das Ziel hinauszuschießen. "Mehr Eigenkapital ist notwendig. Klar ist aber auch, dass diese zusätzliche Kapitalbeschaffung mit Belastungen verbunden ist – deshalb ist Augenmaß wichtig", sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, Hans-Joachim Massenberg. Die zehn größten deutschen Banken werden durch die strengeren Basel-III-Regeln einen zusätzlichen Kapitalbedarf in Höhe von rund 105 Milliarden Euro haben. Grundlage für diese Berechnung sind die Baseler Empfehlungen vom Juli.

Eröffne jetzt Dein kostenloses Depot bei justTRADE und profitiere von vielen Vorteilen:

  • 25 € Startguthaben bei Depot-Eröffnung
  • ab 0 € Orderprovision für die Derivate-Emittenten (zzgl. Handelsplatzspread)
  • 4 € pro Trade im Schnitt sparen mit der Auswahl an 3 Börsen & dank Quote-Request-Order

Nur für kurze Zeit: Erhalte 3 Monate stock3 Plus oder stock3 Tech gratis on top!

Jetzt Depot eröffnen!

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

Mehr über Oliver Baron
  • Anlagestrategien
  • Fundamentalanalyse
  • Value Investing und Momentum-Ansatz
Mehr Experten