Zahlungsmoral bleibt schlecht
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Berlin (BoerseGo.de) – Die Zahlungsmoral in Deutschland bleibt wegen des Konjunktureinbruchs weiter schlecht. In der traditionellen Herbstumfrage unter den 540 Mitgliedern des Bundesverbandes Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V.(BDIU) berichten jetzt 96 Prozent der Teilnehmer, dass das Zahlungsverhalten aktuell genauso schlecht oder sogar noch schlechter ist als im Frühjahr. Als Begründung dafür wird unter anderem die zögerliche Kreditvergabe der Banken angeführt.
"Der historisch beispiellose Rückgang der Wirtschaftsleistung hat die Liquidität von Unternehmen und Verbrauchern deutlich geschmälert", so BDIU-Präsident Wolfgang Spitz am Donnerstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) in Berlin. "Die Folgen bekommen die Gläubiger erst jetzt massiv zu spüren, und das Schlimmste steht eher noch bevor. Unsere Mitgliedsunternehmen spüren diese Entwicklung unmittelbar - wie ein Seismograf."
Wegen größerer Zahlungsschwierigkeiten wird die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in diesem Jahr nach Erwartungen der Inkassounternehmen auf rund 35.000 steigen. Das sind mehr als 5.000 Insolvenzen mehr als im vergangenen Jahr. Möglicherweise könnte sogar der bisherige Rekord aus dem Jahr 2003 von mehr als 39.000 Pleiten übertroffen werden.
Besonders laxes Zahlungsverhalten legen derzeit offenbar die Handwerksbetriebe an den Tag: 65 Prozent der Inkassounternehmen melden in der Umfrage, dass Handwerkskunden zurzeit besonders nachlässig beim Bezahlen ihrer Forderungen sind. Deren Zahlungsmoral ist so schlecht wie in keinem anderen Wirtschaftszweig. 63 Prozent bemängeln darüber hinaus die Rechnungstreue von Kunden der Dienstleistungsbranche, 51 Prozent von denen des Baugewerbes.
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