Zahlen direkt aus dem Horrorkabinett
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- Bertrandt AG - WKN: 523280 - ISIN: DE0005232805 - Kurs: 16,150 € (XETRA)
Als Hauptgründe nennt der Vorstand Restrukturierungskosten und außerplanmäßige Wertberichtigungen im Anlagevermögen. Diese Einmaleffekte belasten sowohl die Umsatz- als auch die Ergebniszahlen erheblich. Die Aktie kennt kein Halten mehr. Ist ein Boden ist Sicht?
Sonderbelastungen führen zu großem Verlust
Im vierten Quartal 2023/2024 erreichte die Gesamtleistung rund 265 Mio. EUR, was einem Rückgang um 11 % im Vergleich zum Vorjahr (299,2 Mio. EUR) entspricht und die Analystenerwartungen von 299,8 Mio. EUR deutlich verfehlt. Auf das Gesamtjahr gerechnet stieg die Gesamtleistung leicht um 2,5 % auf 1.186 Mio. EUR (Vorjahr: 1.157,4 Mio. EUR), blieb jedoch hinter den Konsensschätzungen von 1.221,5 Mio. EUR zurück.
Das operative Ergebnis (EBIT) fiel im vierten Quartal auf -113 Mio. EUR (Vorjahr: 17,4 Mio. EUR) und im Gesamtjahr auf -98 Mio. EUR (Vorjahr: 50,1 Mio. EUR). Wesentliche Treiber dieser Entwicklung waren Einmalaufwendungen in Höhe von etwa 115 Mio. EUR, die aus dem Ergebnisoptimierungsprogramm sowie nicht liquiditätswirksamen Abschreibungen resultierten. Bereinigt um diese Sonderbelastungen hätte das EBIT bei rund 17 Mio. EUR gelegen.
Trotz der aktuellen Belastungen hebt der Vorstand hervor, dass durch die eingeleiteten Maßnahmen Einsparungen von 70 bis 90 Mio. EUR jährlich erwartet werden, die ab dem Geschäftsjahr 2025/2026 eine EBIT-Marge von 6 bis 9 % ermöglichen sollen. Dies unterstreicht die strategische Ausrichtung auf eine nachhaltige Ertragssteigerung.
Der Free Cashflow zeigte im Geschäftsjahr eine positive Entwicklung und stieg auf 50 Mio. EUR (Vorjahr: 7,1 Mio. EUR), was vor allem durch die Freisetzung von Working Capital und geringere Investitionen begünstigt wurde. Diese lagen bei 20 Mio. EUR und damit unterhalb der zuletzt angepassten Prognose von 25 bis 40 Mio. EUR.
Das Konzernergebnis nach Steuern sank hingegen auf -78 Mio. EUR (Vorjahr: 30,4 Mio. EUR). Angesichts der negativen Geschäftszahlen schlägt der Vorstand eine stark reduzierte Dividende von 0,25 EUR je Aktie vor (Vorjahr: 1,20 EUR). Ab dem nächsten Geschäftsjahr plant das Unternehmen jedoch eine Rückkehr zur langjährigen Dividendenpolitik, die eine Ausschüttung von 40 % des Konzernergebnisses vorsieht.
Analysten bewerten die veröffentlichten Zahlen mit gemischten Gefühlen. Während die Belastungen des abgelaufenen Geschäftsjahres deutlich sichtbar sind, wird der ambitionierte Plan zur Margenverbesserung ab 2025/2026 positiv aufgenommen. Die Dividendenvorschläge könnten zudem als Signal der Zuversicht interpretiert werden. Warburg Research bleibt optimistisch und bestätigt das Kursziel von 46 EUR mit der Einschätzung, dass sich die Restrukturierungsmaßnahmen ab der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2024/2025 zunehmend positiv auswirken könnten. Allerdings bleiben kurzfristig hohe Unsicherheiten bestehen.
Bertrandt sieht sich angesichts der aktuellen Herausforderungen und der strategischen Weichenstellungen in einer Übergangsphase. Der Fokus liegt nun auf der konsequenten Umsetzung der Restrukturierungsmaßnahmen, um die geplanten Einsparungen und Margenziele zu realisieren.
Fazit: Auch Bertrandt zählt zu den Unternehmen, die Anleger nicht abschreiben sollten. Gelingt es, die Pläne umzusetzen, dann könnten übernächstes Geschäftsjahr wieder Gewinne von rund 3 EUR pro Aktie oder mehr erzielt werden. Der aktuelle Kurs der Bertrandt-Aktie von 16,50 EUR wäre dann spottbillig. Doch wir sollten so früh noch keine Vorschusslorbeeren verteilen und zunächst weiter abwarten.
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Jahr | 2023 | 2024e* | 2025e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 1,16 | 1,21 | 1,15 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 3,01 | -6,78 | 0,50 |
KGV | 5 | - | 33 |
Dividende je Aktie in EUR | 1,20 | 0,20 | 0,20 |
Dividendenrendite | 7,27% | 1,21% | 1,21% |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei |
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