Kommentar
22:15 Uhr, 20.09.2021

S&P trotz Schlussspurt mit -1,7% - Evergrande-Sorgen belasten Aktienmärkte weltweit

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • EZB räsoniert über Herunterfahren der Krisenhilfe
  • USA: Yellen warnt vor historischer Finanzkrise
  • Stärkster Anstieg der Erzeugerpreise seit 1974
  • Putins Partei bei Parlamentswahlen mit Verlusten
  • Großhandelspreise für Erdgas auf Höhenflug
  • Rückschlag für Biontech/Pfizer in den USA
  • Der DAX vergrößert sich
  • Lufthansa: Kapitalerhöhung für Staatshilfe-Rückzahlung
  • Sixt schraubt Prognose nach oben
  • Evergrande fallen weiter ab
  • VW-Untreue-Prozess: Zeuge Osterloh spricht Klartext

Markt

  • Der S&P 500 rutschte heute im Tief fast drei Prozent ins Minus, konnte seine Verluste im späten Handel wieder eingrenzen und mit "nur" minus 1,7 Prozent, allerdings unter der 50-Tages-Linie - schließen. Die Schwäche pflanzte sich ausgehend von Hongkong aufgrund der drohenden Evergrande-Pleite um den Globus fort. In den USA erinnerten sich Investoren darüber hinaus, dass nach wie vor kein Deal zur Anhebung der Schuldenobergrenze im Spiel ist, und dass das Infrastruktur-Paket ebenso derzeit nicht voranzukommen scheint.
  • Weltweit sind die Aktienmärkte mit heftigen Kursverlusten in die neue Handelswoche gestartet. Der DAX gab per Xetra-Schlusskurs um 2,31 Prozent auf 15.132,06 Punkte nach, nachdem das Börsenbarometer kurzzeitig sogar mehr als drei Prozent im Minus notiert hatte. Vor allem die Sorgen um den chinesischen Immobilienentwickler Evergrande, der mit mehr als 300 Milliarden Dollar verschuldet ist und offenbar kurz vor der Pleite steht, belasten die Stimmung an den Börsen. Befürchtet wird ein Kollaps des gesamten chinesischen Immobilienmarktes. In Hongkong büßte der Hang Seng Index am Montag 3,29 Prozent ein, auf dem chinesischen Festland wird heute und morgen wegen eines Feiertags nichts gehandelt.
  • Bereits seit längerem steht fest, dass die Zusammensetzung des DAX reformiert wird. Heute werden die Änderungen erstmals wirksam. Mit der Verbreiterung des DAX auf 40 Werte geht die Verkleinerung des MDAX einher. Über drei Jahrzehnte nach der Erstauflage des Deutschen Aktienindex setzt die Deutsche Börse eine historische Erweiterung um: Künftig gehören 40 statt 30 Unternehmen dem Index an. Unter den zehn Neulingen ist der Flugzeughersteller Airbus mit Abstand das Unternehmen mit dem größten Börsenwert. Neu im DAX sind außerdem: der Chemikalienhändler Brenntag, der Kochboxenlieferant Hellofresh, die Holdinggesellschaft Porsche, der Sportartikelhersteller Puma, das Biotechunternehmen Qiagen, der Pharma- und Laborzulieferer Sartorius, der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers, der Aromen- und Duftstoffehersteller Symrise sowie der Online-Modehändler Zalando. Die Zusammensetzung will die Deutsche Börse künftig zweimal jährlich überprüfen und nur noch profitable und sich an die Pflichten haltenden Unternehmen aufnehmen.
  • Der Kurs des Bitcoin fiel auf der Handelsplattform Bitstamp am Montag um zeitweise acht Prozent auf rund 43.200 US-Dollar. Anfang September hatte die nach Marktwert größte Digitalwährung noch mehr als 50.000 Dollar gekostet.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der Autovermieter Sixt hat seinen Ausblick erhöht. Für das Geschäftsjahr 2021 sei nun mit einem Umsatz von zwei bis 2,2 Mrd. Euro zu rechnen, teilte das Unternehmen mit. Bislang hatte Sixt Erlöse zwischen 1,95 und 2,1 Mrd. Euro vorhergesagt. Der Vorsteuergewinn werde zwischen 300 und 330 Mio. Euro liegen (bislang 190 bis 220 Mio. Euro).
  • Der Börsengang der Sprachlern-App Babbel macht Fortschritte. Am vierten Tag der Zeichnungsfrist meldete eine der beteiligten Banken, im Orderbuch lägen nun so viele Aufträge vor, dass das geplante Emissionsvolumen einschließlich der Platzierungsreserve damit abgedeckt sei, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Für viele Investoren sei das ein Signal, dass sie die Aktien ebenfalls zeichnen könnten, ohne Gefahr zu laufen, mehr Papiere zugeteilt zu bekommen als sie haben wollten. Die Zeichnungsfrist läuft noch bis Mittwoch.
  • Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer hat sich nach Angaben der Unternehmen bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren als gut verträglich erwiesen und ruft eine stabile Immunantwort hervor. Die Daten der klinischen Studie sollen so bald wie möglich der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA und der US-Zulassungsbehörde FDA vorgelegt werden.
  • Ein Expertengremium der US-Arzneimittelbehörde FDA empfiehlt Corona-Booster-Impfungen mit dem Mittel von Biontech/Pfizer nur für ältere Menschen und Risikogruppen. Die Gruppe von Wissenschaftlern kam zu dem Schluss, dass vorliegende Daten eine allgemeine Einführung einer dritten Impfdosis für Menschen älter als 16 Jahre nicht rechtfertigten. Für Senioren über 65 und Angehörige von Risikogruppen würde eine dritte Dosis aber Sinn machen, hieß es.
  • Die US-Verkehrsbehörde NHTSA hat eine neue Überprüfung von 30 Mio. Fahrzeugen aus den Modelljahren 2001 bis 2019 eingeleitet, die mit möglicherweise fehlerhaften Takata-Airbags ausgestattet sind. Die Untersuchung betrifft fast zwei Dutzend Autobauer, wie aus einem von Reuters eingesehenem Regierungsdokument hervorgeht. Dabei geht es vornehmlich um die Modelle von Honda, Ford, Toyota, General Motors, Nissan, Subaru, Tesla, Ferrari, Mazda, Daimler, BMW, Chrysler, Porsche, Jaguar Land Rover (Tata Motors).
  • US-Bankaktien fielen analog zum Rückgang der Anleiherenditen in Folge von Konjunkturpessismus. Die Anleger flüchteten in sichere Staatsanleihen. Die Aktien großer Banken wurden in Mitleidenschaft gezogen, da die sinkenden Zinsen die Gewinne schmälern könnten. Bank of America und JPMorgan Chase geben besonders deutlich ab.
  • Der britische Pharmakonzern AstraZeneca teilte mit, dass sein Brustkrebsmedikament Enhertu positive Ergebnisse in einer Phase-III-Studie geliefert habe. Nach Unternehmensangaben reduzierte Enhertu bei Patienten mit HER2-positivem metastasierendem Brustkrebs das Risiko einer weiteren Entwicklung der Krankheit oder des Todes um 72 Prozent
  • Die Befürchtungen am Markt nehmen zu, dass die chinesischen Behörden nicht in der Lage sein werden, die Folgen eines möglichen ungeordneten Zusammenbruchs des hoch verschuldeten Bauunternehmens China Evergrande Group einzudämmen. An der Börse in Hongkong wurden Aktien von Immobilienkonzernen abverkauft. Ein in Shanghai ansässiger Bauträger. Sinic Holdings Group Co. verlor innerhalb von zwei Stunden fast seine gesamte Marktkapitalisierung, bevor der Handel mit der Aktie ausgesetzt wurde.
  • Im Untreue-Prozess gegen Volkswagen-Manager hat der langjährige Betriebsratschef Bernd Osterloh eine Aussage als Zeuge gemacht. Im Prozess des Landgerichts Braunschweig geht es um mutmaßlich überhöhte Gehälter und Bonuszahlungen an leitende Betriebsräte von Volkswagen. (Aktenzeichen: 16 KLs 85/19). Osterloh sagte vor dem Gericht, die Angebote seien klar gewesen. Er hätte nur ja sagen müssen, dann wäre das umgesetzt worden. Angeklagt sind drei ehemalige und ein noch amtierender Manager des Autokonzern. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, für Osterloh und andere einflussreiche Betriebsratsangehörige zwischen 2011 und 2016 unangemessen hohe Bezüge freigegeben zu haben.
  • Die Krise beim chinesischen Immobilien(schein)-Riesen Evergrande weitet sich aus. Die Anteilsscheine brachen am Montag in Hongkong um gut zwölf Prozent ein und schlossen mit 2,23 Hongkong-Dollar auf dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Weiterhin ist unklar, wie eine mögliche Restrukturierung von Chinas zweitgrößtem Immobilienentwickler aussehen könne. Sollte der Kurs unter einen Hongkong-Dollar fallen, erwarten Experten eine Zerschlagung. Eine Rettungsaktion der Regierung in Peking wird dagegen für unwahrscheinlich eingeschätzt. Wie groß das Ausmaß der Probleme wirklich ist, bleibt undurchschaubar. Gerade chinesische Festland-Gesellschaften gelten als wenig transparent. Hinzu kommt, dass die Verschränkungen von Evergrande im chinesischen Finanzsystem immens sein dürften.
  • Rund zwei Wochen vor dem Ende der ersten Annahmefrist des Übernahmeangebots für die Deutsche Wohnen kommt Vonovia seinem Ziel näher. Die Gesamtzahl der Deutsche Wohnen-Aktien, die angedient wurden oder auf die Vonovia Zugriff hat, habe am Freitagabend rund 48,45 Prozent der Stimmrechte des Berliner Wettbewerbers betragen, teilte Vonovia am Montag mit. Die erste Frist der Übernahme-Offerte endet am 4. Oktober um Mitternacht. Vonovia bietet 53 Euro je Aktie der Deutschen Wohnen.
  • Die Merck KGaA will in das Geschäft mit Produkten für die Elektronikindustrie massiv investieren. In den nächsten fünf Jahren sollen deutlich mehr als drei Mrd. Euro in den Unternehmensbereich Electronics investiert werden, wie der Pharma- und Life-Science-Konzern am Montag mitteilte. Mehr als zwei Mrd. Euro sollen für langfristige Anlagegüter ausgegeben werden. Merck rechnet mit einem zunehmenden Bedarf an Elektronik-Materialien, insbesondere bei Halbleitern, und will deshalb seine Produktionskapazitäten erweitern.
  • Der IT-Dienstleister Nagarro hat seinen Ausblick aktualisiert. Das Umsatzziel für das laufende Geschäftsjahr erhöhte das Management dank steigender Nachfrage um 20 Mio. auf nun 515 Mio. Euro, teilte der Konzern am Montag mit. Die Prognose für die Profitabilität wurde hingegen gesenkt.
  • BMW hat die Forderung der Deutschen Umwelthilfe zurückgewiesen, ab 2030 weltweit kein Auto mit Benzin- oder Dieselmotor mehr zu verkaufen. Der Verein hatte von dem Autokozern eine Unterlassungserklärung bis spätestens Montag gefordert und mit einer Klage gedroht. Die Münchner schreiben nun in seinem Antwortbrief, über den Weg zur Erreichung der Klimaziele entschieden die demokratisch legitimierten Parlamente. Der Gesetzgeber wäge alle betroffenen gesellschaftlichen Belange ab. Ein Rechtsstreit zwischen zwei privaten Parteien könne diesen demokratischen Prozess nicht ersetzen.
  • Die Deutsche Lufthansa will am Kapitalmarkt 2,14 Mrd. Euro durch die Ausgabe neuer Aktien einsammeln. Das Geld soll in die Rückzahlung der beiden Stillen Einlagen gesteckt werden, mit denen der deutsche Staat den Konzern in der Corona-Krise im vergangenen Jahr aus der finanziellen Notlage gerettet hat. Der Bund stieg über den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) zudem als Anteilseigner mit 20 Prozent bei der Lufthansa ein. Falls der WSF an der Kapitalerhöhung teilnimmt, werde er frühestens ein halbes Jahr danach mit dem Verkauf seiner Anteile beginnen, hieß es. Dann müsse er seine Anteile spätestens zwei Jahre nach der Kapitalerhöhung komplett verkauft haben, sofern der Konzern die Stillen Einlagen wie geplant zurückzahlt. Mit der Rückzahlung der Beihilfe befreit sich das Unternehmen auch von den restriktiven Bedingungen, die die EU-Kommission an ihre Genehmigung der Transaktion geknüpft hatte, wie z. B. das Verbot von Dividenden, Bonuszahlungen an das Management und den Erwerb einer Beteiligung von mehr als 10 Prozent an einer konkurrierenden Fluggesellschaft. Einen Kredit der staatlichen Förderbank KfW von einer Mrd. Euro hatte die Lufthansa bereits zurückgezahlt.
  • Nach Angaben des Vergleichsportals Verivox haben 32 regionale Gasanbieter für September und Oktober in Deutschland Preiserhöhungen von durchschnittlich 12,6 Prozent angekündigt. Die Einfuhrpreise für Erdgas, die vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle ermittelt werden, sind allein von Januar bis Juli um 42 Prozent gestiegen.
  • Der Flughafen Zürich schätzt, dass die Zahlen im Flugverkehr von 2019 erst wieder im Jahr 2025 erreicht werden. Viel hänge davon ab, wann sich der Flugverkehr mit den USA und China wieder erhole, sagte Andreas Schmid, Präsident des Flughafens Zürich. Die Schweizer Wirtschaft sei sehr stark mit den beiden Weltmächten verknüpft.

Konjunktur & Politik

  • Der Wohnungsmarktindex NAHB in den USA ist im September überraschend zum Vormonat um einen Punkt auf 76 Punkte gestiegen, wie die National Association of Home Builders am Montag mitteilte. Analysten waren auf dem hohen Niveau von einem Rückgang auf 74 Punkte ausgegangen. Zuvor war der Indikator drei mal in Folge gesunken. Der Index kündet von kräftigem Wachstum des Immobiliengewerbes.
  • Innerhalb der Europäischen Notenbank werden die Überlegungen zur Abkehr von der Praxis der massiven Anleihekäufe konkreter. Mit einem günstigeren Inflationsausblick werde es nicht mehr so wichtig, wie hoch das Volumen der Wertpapierkäufe ausfalle oder wann das Zukauf-Tempo verringert werde, sagte EZB-Direktorin Isabel Schnabel auf einer Online-Veranstaltung der lettischen Notenbank. „Es ist das Enddatum, das signalisiert, dass die Bedingungen für eine Anhebung der Zinsen näher rücken", so die Ökonomin. Für die Abfolge und zeitliche Planung bedürfe es einer sorgfältigen Orientierungslinie, wenn die Zeit dafür gekommen sei. Der lettische Notenbankchef Martins Kazaks sagte, die EZB werde beim Herunterfahren der Krisenhilfe „überaus vorsichtig" vorgehen. Es werde auch nach einem Ende des PEPP-Programms weiterhin Unterstützung nötig sein. Laut EZB-Chefvolkswirt Philip Lane sollen die Anleihenkäufe auch nach einem Abschalten von PEPP nicht umgehend gestoppt werden.
  • US-Finanzministerin Janet Yellen hat den Kongress gebeten, die US-Schuldenobergrenze zu erhöhen. Wenn die USA ihren Verpflichtungen nicht nachkommen könnten, würde das eine historische Finanzkrise auslösen. Die Kreditwürdigkeit der USA sei bisher ein strategischer Vorteil gewesen. Eine durch Zahlungsunfähigkeit ausgelöste Krise würde die wirtschaftlichen Schäden durch die Pandemie verschlimmern, die Märkte in Aufruhr versetzen und die US-Wirtschaft in die Rezession stürzen. Millionen Arbeitsplätze würden verloren gehen und die Zinsen dauerhaft steigen. Laut Yellen droht die Zahlungsunfähigkeit im Oktober, wenn Zahlungsreserven und außerordentliche Kreditaufnahmekapazitäten im Rahmen der 28,4 Bio. Dollar-Limits ausgeschöpft seien.
  • Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat seine Prognose für das Wirtschaftswachstum in Deutschland in diesem Jahr nach unten revidiert. „Die deutsche Industrie rechnet für das gesamte Jahr mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung um real 3 Prozent", erklärte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang. „Zuletzt hatten wir mit einem Plus von 3,5 Prozent gerechnet." Trotz starken Wachstums im zweiten Quartal werde die konjunkturelle Erholung etwas schwächer ausfallen als im Juni erwartet.
  • Die Notenbanken können ihr Inflationsziel in einem Umfeld mit niedrigem Preisdruck und glaubwürdiger geldpolitischer Regime laut der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) nur langsam erreichen. Veränderungen des allgemeinen Preisniveaus seien in einem solchen Umfeld nicht breit angelegt, sondern beruhten stark auf sektoralen Preisänderungen, begründete die BIZ ihre Einschätzung. „Um rasch das Inflationsziel zu erreichen, müsste die Zentralbank sehr kraftvoll agieren, was zu unerwünschten Verzerrungen der relativen Preise führen würde und andere unerwünschte Nebenwirkungen auslösen könnte“.
  • Der Finanzausschuss des Bundestags befasst sich heute mit den Ermittlungen gegen die Geldwäsche-Spezialeinheit FIU. Bundesfinanzminister Olaf Scholz muss sich persönlich den Fragen der Abgeordneten stellen. Zuvor hatte die Osnabrücker Staatsanwaltschaft eine Durchsuchung im Finanz- und im Justizministerium durchgeführt. Die beim Zoll angesiedelte Financial Intelligence Unit untersteht dem Finanzministerium. FDP, Grüne, Linke und auch die Union fordern von Scholz Aufklärung über Missstände bei der Geldwäschebekämpfung in Deutschland sowie eine Stellungnahme zu seiner Verantwortung.
  • Die Energiekrise in Großbritannien kann nach Angaben von Premierminister Boris Johnson noch mehrere Monate dauern. Es brauche Zeit, bis sich die globale Industrie von den Folgen der Corona-Pandemie erholt, sagte Johnson am Montag. „Es ist, als ob am Ende einer TV-Sendung jeder den Wasserkocher anstellt. Es ist eine enorme Belastung der weltweiten Versorgungssysteme zu sehen." Zugleich versuchte er, die Verbraucher zu beruhigen. Die Störungen seien nur vorübergehend. „Die Marktkräfte werden das sehr schnell ausgleichen, und wir werden alles tun, um zu helfen."
  • Der Preisauftrieb in Deutschland legt von hohem Niveau aus weiter zu. Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im August um 12,0 Prozent höher als im August 2020, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dies war der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit Dezember 1974 (+12,4 %), als die Preise im Zusammenhang mit der ersten Ölkrise stark gestiegen waren. Im Vormonat Juli hatte die Jahresveränderungsrate bei 10,4 Prozent und im Juni bei 8,5 Prozent gelegen. Gegenüber dem Vormonat stiegen die gewerblichen Erzeugerpreise im August um 1,5 Prozent.
  • Der gescheiterte Verkauf französischer U-Boote an Australien führt zu weiteren Konsequenzen. Die französische Verteidigungsministerin Florence Parly hat ein Treffen mit ihrem britischen Amtskollegen Ben Wallace gecancelt. Die Begegnung sei auf einen späteren Termin verschoben worden, sagte der Co-Vorsitzende des Franco-British Council, Peter Ricketts, wie die BBC und die Zeitung "Guardian" am Montag berichteten. Australien hatte im Zuge eines Pakts mit den USA und Großbritannien den Bau atomgetriebener U-Boote vereinbart und dafür einen 56-Milliarden-Euro-Vertrag von 2016 mit Frankreich aufgekündigt. Frankreich hatte aus Ärger über den Dreierpakt bereits seine Botschafter aus den USA und Australien zu Beratungen zurückbeordert.
  • Das Gastgewerbe in Deutschland hat die Corona-Krise trotz eines Umsatzsprungs im Juli noch nicht verdaut. Der Umsatz im Gastgewerbe ist gegenüber Juni kalender- und saisonbereinigt real (preisbereinigt) um 20,8 Prozent und nominal (nicht preisbereinigt) um 21,3 Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte. Somit lag der Umsatz in der Gastronomie- und Beherbergungsbranche im Juli damit real noch 23,5 Prozent unter dem Niveau des Februars 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona Pandemie in Deutschland. Gegenüber dem Vorjahresmonat Juli 2020 stieg der Umsatz real um 3,5 Prozent.
  • Bis zu einem wirksamen internationalen Steuerabkommen ist es noch ein weiter Weg, wie das ifo Institut berichtet. Ein erster wichtiger Schritt sei getan: „134 Staaten haben sich auf eine gemeinsame politische Erklärung zur Reform der Besteuerung multinationaler Unternehmen geeinigt. Das ist bemerkenswert. Es handelt sich um eine Zäsur in der Geschichte der internationalen Steuerkoordination“, schreibt Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts. Diese Einigung markiert allerdings erst den Beginn eines vermutlich langwierigen Prozesses. Über entscheidende Elemente der Reform, allen voran eine gemeinsame Definition des steuerpflichtigen Gewinns, wurde bislang noch keine Einigung erreicht. Damit fehle ein wichtiger Baustein der Reform. Bei der Verlagerung der Besteuerungsrechte in Marktländer, die vor allem auf eine höhere Besteuerung von Digitalkonzernen abzielt, werden wegen der sehr hohen Umsatzschwellen nun lediglich 88 Unternehmen aller Branchen weltweit erfasst.
  • Bei der von Manipulationsvorwürfen begleiteten Parlamentswahl in Russland liegt die Partei von Präsident Wladimir Putin „Geeintes Russland“ vorn. Nach den bisher vorliegenden Ergebnissen kommt sie auf gut 45 Prozent der Stimmen, wie die Wahlkommission mitteilte. Bei der letzten Wahl vor fünf Jahren waren es noch 54 Prozent. Die Kommunisten erhielten demnach knapp 22 Prozent. Die rechtspopulistische LDPR landete bei gut 8 Prozent.

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