Nachricht
10:36 Uhr, 09.03.2001

Yahoo!: Katerstimmung im Onlinewerbemarkt

Nach dem der Internetgigant Yahoo!, dessen Homepage eine der meistbesuchten Internetseiten der Welt darstellt, angekündigt hatte, daß die Werbeeinnahmen deutlich zurück gehen würden und dazu eine Umsatz- und Gewinnwarnung nachgschoben hatte, befürchten viele Analysten, daß es den gesamten Sektor in nächster Zeit erneut durchschütteln könnte.

Am Mittwoch hatte Yahoo! bekannt gegeben, daß man für das erste Quartal nun ein ausgeglichenes Ergebnis erwartet, wobei Aanlysten bisher mit einem Gewinn von 5 Cents/Aktie gerechnet hatten.

Es drohen nun weitere Herabstufungen von Seiten der Analysten sowie eine nach wie vor anhaltende schlechte Nachrichtenlage um den gesamten Sektor des Onlien-Marketings.

Betroffen sind hiervon in erster Linie Unternehmen wie DoubleClick, NBCi und CNet.

Letzterer hatte gestern bereits berichtet, daß die Umsatz- und Ergebnisschätzungen für das laufende Quartal nicht erreicht würden. Anstelle der ursprünglichen Planzahlen in Höhe von 86 bis 92 Mio $ beim Umsatz werde jetzt nur noch mit einem Umsatz in Höhe von 75 bis 80 Mio $ gerechnet, bei Ergebnis plane man mit einem Verlust von 5 bis 12 Mio $. Ursprünglich lautete die Ergebnisplanzahlen auf einen Gewinn von 5 Mio $.

"Viele wichtige und große Technologiekonzerne haben in diesem Quartal geringer als erwartet ausgefallene Umsätze gemeldet und als Folge daraus ihre Werbeausgaben drastisch gekürzt", konstatiert CNet-Chairman Shelby Bonnie.

CNet fiel gestern 11% auf 9,44$, bevor man kurz zuvor an einem neuen 2-Jahrestiefstand vorbeigeschrammt war.

Auch Doublecklick verlor mit 9% gestern relativ deutlich, nach dem auch Morgan Stanley davor gewarnt hatte, daß die weiter zurückgehenden Werbeausgaben Doublecklick als Internetwerbemacht erwischen würden.

In einem Bloomberg-Interwiev hatte der CEO zugegeben, weniger Banner-Ads im Internet zu verkaufen als ursprünglich angenommen. Doch könne man im Gegenzug von einer Zunahme der E-Mail-Ads profitieren.

NBCi ist ein weiterer Kandidat, dem derzeit viele Analysten skeptisch gegenüberstehen. Letzten Monat hatte man bereits für das laufende Quartal die Umsatz- und Gewinnerwartungen nach unten korrigiert. Gestern fielen die Aktien um 6%.

Einzig AOL TimeWarner scheint es aktuell gut zu gehen. Gestern berichtete das Unternehmen, die Planzahlen für das laufende Quartal erreichen zu können, weshalb der Kursverlust mit unter 2% auch sehr gering ausfiel.

Yahoo! selbst war gestern nach der Gewinnwarnung in der Nachbörse am Mittwoch um 16% auf 17,69$ gefallen, nach dem man zuvor ein neues 2-Jahrestief markiert hatte

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen