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17:00 Uhr, 12.10.2005

Wohin entwickelt sich der Ölpreis?

Im Extremfall könnte der Rohölpreis bis zum Jahr 2025 auf bis zu 160 US-Dollar pro Barrel ansteigen. Zu diesem Ergebnis kommt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) in seinem aktuellen Wochenbericht 41/2005. Mit einer Rückkehr auf das Preisniveau im Durchschnitt der letzten beiden Jahrzehnte sei langfristig nicht zu rechnen, hieß es.

Angesichts der hohen Bestände erscheine der Ölpreis derzeit übertrieben hoch und werde sich früher oder später auf einem niedrigeren Niveau normalisieren. Wenn die Ölförderanlagen in den USA wieder in Betrieb genommen sind und die OPEC wie angekündigt ihre Produktion in den kommenden Monaten nochmals steigert, könnten die Ölpreise deutlich sinken, so das DIW Berlin. Bei weiteren Naturkatastrophen, die die Ölförderung beeinträchtigen, sowie bei politischen Krisen in wichtigen Ölförderländern seien allerdings erhebliche Preissprünge möglich, die durch Freigabe von Sicherheitsreserven nur begrenzt gedämpft werden können. In einem derartigen Szenario beschränkter Ressourcenverfügbarkeit könnten die Preise real (Preisbasis von 2000) auf bis zu knapp 80 US-Dollar ansteigen, nominal wären dies bis zu 160 US-Dollar. Bei ausreichenden Ressourcen seien hingegen reale Ölpreise zwischen 30 und 40 US-Dollar zu erwarten (nominal wären dies bis zu 80 US Dollar).

Eine Verbesserung der Markttransparenz könnte den Spekulationen an den Ölterminmärkten die Basis entziehen und damit zu einer nachhaltigen Senkung des Rohölpreises beitragen, so das DIW Berlin weiter. Dazu müsste aber die Informationspolitik der OPEC im Rahmen internationaler Abkommen (G8) festgelegt werden.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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