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12:12 Uhr, 13.03.2006

Wochenrückblick Soft-Commodities: Die chinesische Zuckerintervention

Soft-Commodities: Die Getreidesorten wurden in der letzten Woche, abgesehen von Weizen, verkauft. Gegenüber unserem letzten Wochenrückblick hat sich an dem negativen Ausblick bei Mais und Soja nicht viel geändert. Für Weizen sieht es unverändert gut aus. Im Süden der USA herrscht extreme Dürre. Indien kämpft vor der Erntezeit mit heftigen Regen- und Hagelschauern. Die ukrainischen Ernteprognosen wurden erneut revidiert. Der Frost Anfang des Jahres habe 41 Prozent (Prognose letzte Woche: 27 Prozent) der Ernte zerstört. Über den russischen Winterweizen ist nach dem „Eiswinter“ Anfang des Jahres noch wenig bekannt. Es werden aber auch dort Einbußen erwartet. Kakao scheint bei 1425 US Dollar/Tonne einen Boden auszubilden und stieg zuletzt bis auf 1471 US Dollar/Tonne an. Die Hoffnung der Spekulanten auf einen Produktionsrückgang in der Elfenbeinküste und Ghana in 2006 konnten sich bisher nicht manifestieren. Größere Abgaben bleiben jedoch bisher aus, da sich die Spekulation hartnäckig im Markt hält. Kaffee verbilligte sich weiter. Besonders hohe mexikanische Kaffeeexporte in den letzten Wochen belasteten den Kaffeepreis. Der Rückgang der brasilianischen Kaffeeernte dürfte die Preise aber stützen. Der Zuckerpreis setzte seinen Abwärtstrend fort. Er fiel seit dem Februarhoch um 15 Prozent. Die Ankündigung der chinesischen Regierung, in diesem Jahr eine Million Tonnen Zucker aus strategischen Reserven verkaufen zu wollen, führte zu einer Entlastung der Angebotsseite und drückte auch die chinesischen Zuckerpreise. Sie fielen seit dem Februarhoch um 25 Prozent. Orangensaft stieg deutlich an und erreichte das höchste Niveau seit 1992. Eine neue Senkung der Ernteerwartungen sorgte für reges Kaufinteresse. Baumwolle setzte seine Korrektur ungeachtet der robusten Nachfrage fort. Der Nachfrageboom, auf den die Spekulation Anfang des Jahres hofften, manifestierte sich bislang aber nicht. Die Produzenten scheinen abzuwarten, um dann zu niedrigeren Preisen einkaufen zu können.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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