Wochenrückblick Soft-Commodities
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Soft-Commodities: Eine breite Aufwärtsbewegung gab es in der zurückliegenden Woche bei Getreide und Weichwaren. Bei Sojabohnen spielt zurzeit hauptsächlich das Wetter eine Rolle. Die Produzenten sitzen wie auf heißen Kohlen. Sollte die in den nächsten Tagen erwartete Hitzewelle in den USA nicht von anschließenden Regenfällen begleitet werden, so könnte dies das Erntevolumen mindern. Wenn aber Regen fällt, so könnten die Pflanzen die paar heißen Tage überstehen. Soja verteuerte sich in der letzten Woche um 6,9%. Bei Mais spielt neben dem Wetter noch die positive Entwicklung der Nachfrage eine Rolle. So wird Japan nun überraschenderweise aus den USA kommende Maislieferungen akzeptieren, obwohl bei diesen nicht ausgeschlossen werden kann, dass diese mit dem Antibiotikum Bt-10 behandelt wurden. Mais verteuerte sich um 8,3%. Bei Kakao spielt die unsichere Lage an der Elfenbeinküste den bullisch eingestellten Anlegern zu. Offenbar wollen sich die Rebellen nicht an den mit der Regierung geschlossenen Friedensvertrag halten. Die Erntemenge liegt bereits 11% unter dem Vorjahr, weil viele Farmer aus Sicherheitsgründen ihre Höfe verlassen haben. Auch der zweitgrößte Kakaoproduzent Ghana wird wetterbedingt rund 8% weniger produzieren als im Vorjahr. Deutlich steigende Preise erwarten wir jedoch vom aktuellen Niveau aus nur, wenn sich die politische Lage an der Elfenbeinküste weiter destabilisieren sollte. Weizen verteuerte sich ebenfalls um rund 4%. Die Ernte in den USA läuft auf Hochtouren. Regenfälle in Australien sorgten zudem für eine Erleichterung bei den Produzenten, die schon Ernteausfälle aufgrund der Trockenheit in der jüngsten Vergangenheit befürchteten. Weizen bewegte sich in der letzten Woche zusammen mit den anderen Getreidearten und Weichwaren. Der Preis für Baumwolle befindet sich weiterhin in einem etablierten Abwärtstrend. Zwar ist die weltweite Nachfrage nach Baumwolle, besonders aus China, anhaltend hoch. Die Erwartung einer hohen Ernteausbringungsmenge und Erntequalität bei Baumwolle kann dieses Argument der Bullen jedoch entkräften. Die Qualität der Pflanzen ist in diesem Jahr besser als im 15-Jahresschnitt. Ein Textilabkommen zwischen der EU und China sorgte indessen für eine Verfestigung der Nachfrageerwartungen aus China. Sollte ein ähnliches Abkommen zwischen China und den USA getroffen werden können, wäre dies ein weiteres Argument für die Baumwolle-Bullen am Markt.
Der Wochenrückblick ist Teil des kostenlosen Rohstoff-Report. Abonnement kostenlos möglich unter http://www.boerse-go.de/rohstoffe
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