Wochenrückblick Industrie- und Edelmetalle
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Industrie- und Edelmetalle: Peking will offenbar die angeheizte Situation in der inländischen Aluminiumindustrie – der größten weltweit - abkühlen. So plant Peking die Abschaffung von zollfreien Importen für Alumina. Diese Importsubventionen decken derzeit 30% der Alumina-Importe ab und ermöglichen die zollfreie Einfuhr, wenn das Fertigprodukt Aluminium anschließend wieder exportiert wird. Nach Einschätzung der Schmelzereien wird dies die Alumina-Nachfrage Chinas auf dem Weltmarkt bremsen. Vier Fünftel der Aluminiumschmelzereien in China waren im ersten Quartal defizitär, da die Preise für Alumina deutlich stiegen, während die Aluminiumpreise fielen. Insgesamt gibt es in China rund 100 Schmelzereien. China frägt auf dem Weltmarkt 50% der Alumina nach. Die Herstellung von Aluminium aus Aluminiumoxid ist sehr energieaufwändig. Zwei Tonnen Alumina sind für die Herstellung einer Tonne Aluminium nötig. Nebst Aluminiumoxid sammeln chinesische Produzenten auch weltweit Metallschrott auf, um Aluminium zu extrahieren. Dieses Recycling benötigt nur 5% der Energie, die bei der Aluherstellung aus Oxid benötigt wird. Peking will die Abhängigkeit der Aluminiumindustrie von Aluminaimporten mindern. Gleich in der chinesischen Nachbarschaft gab es ebenfalls Neuigkeiten. So konnte sich der südkoreanische Stahlhersteller Posco, der fünftgrößte weltweit, mit der indischen Regierung über die Erschließung einer Eisenerzmine in der indischen Region Orissa einigen. Damit sind die Südkoreaner die ersten Ausländer in der eisenerzreichsten Region Indiens. Posco verhandelt mit Indien bereits seit 11 Monaten. Der Deal drohte zu scheitern, als Posco forderte, rund 40% des geförderten Eisenerzes exportieren zu wollen. Wie wir bereits berichteten, ist Indien sehr bedacht darauf, dass nicht zuviele Rohstoffe aus dem eigenen Land wandern. Nun darf Posco maximal 30% des Förderungen exportieren, der Rest muss an inländische Abnehmer geliefert werden. Posco wird $12 Milliarden in Indien investieren. Zudem sollen in den nächsten 10 Jahren Infrastruktur in Orissa für $150 Milliarden – finanziert primär durch ausländische Investoren - entstehen. Kupfer stieg indessen auf ein Rekordhoch. Unter anderem die Schließung zweier Minen in Südamerika – eine Schließung aufgrund eines Erdbebens und eine aufgrund eines Streiks - sorgen zusammen mit dem allgemeinen Aufwärtstrend bei Metallen für Kaufstimmung. Gold und Silber überschritten in der vergangenen Woche die technisch wichtige 100-Tage-Durchschnittslinie. Die beiden Edelmetalle können sich damit weiterhin von der Entwicklung des Dollar abkoppeln. Auch Platin konnte in der zurückliegenden Woche weiter zulegen. Es scheint weiterhin eine Korrelation zwischen dem Energiekomplex und den Metallen vorzuherrschen.
Der Wochenrückblick ist Teil des kostenlosen Rohstoff-Report. Abonnement kostenlos möglich unter http://www.boerse-go.de/rohstoffe
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