Wissing fordert internationale Standards für E-Fuels
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Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones) - Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat eine weltweite Angleichung der Bestimmungen für synthetische Kraftstoffe ("E-Fuels") gefordert. "Wir müssen dafür sorgen, dass Regeln international angeglichen werden und wir internationale Standards für E-Fuels haben", sagte Wissing bei einer Pressekonferenz nach einer Konferenz zu den synthetischen Kraftstoffen in Berlin. Nötig sei ein internationaler Markt, und den könne es nur mit Regeln geben, die sich nicht auf die EU begrenzen. "Die EU allein wird den Bedarf nicht decken können", betonte Wissing beim Internationalen E-Fuels Dialogue.
"Wir können nicht überall auf der Welt unterschiedliche Regeln haben, welche Energieträger genutzt werden dürfen für synthetische Kraftstoffe. Wir können nicht auf der Welt unterschiedliche Regeln haben, wo das CO2 herkommen muss, das verwendet wird, um synthetische Kraftstoffe zu produzieren", sagte Wissing. Hier müssten die Dinge angeglichen werden. "Wir brauchen international einheitliche Standards, damit Investitionen im großen Umfang auch getätigt werden können." Zudem müsse man die Aufgabe der Schaffung großer Mengen an E-Fuels als internationale gemeinsame Aufgabe identifizieren und angehen. Auch sei eine "Konvergenz der Förderprogramme" nötig.
Nächstes Jahr werde Marokko diese Konferenz ausrichten. "Das ist wichtig, weil wir auch weltweit außerhalb Europas Partner brauchen", betonte Wissing. E-Fuels seien neben dem batterieelektrischen Antrieb und Wasserstoff "eine wichtige Option für klimafreundlichen Verkehr". In einer bei der Veranstaltung beschlossenen "Berliner Erklärung" bekenne man sich "zu Technologieoffenheit und der Bedeutung von E-Fuels". In der Erklärung wird die Überzeugung betont, "dass eine Vielzahl verschiedener moderner Antriebstechnologien und Kraftstoffarten erforderlich sein wird, um die Klimaschutzziele für den Verkehrssektor zu erreichen". Man sei sich einig in dem Ziel, alle Verkehrssektoren zu dekarbonisieren.
"Wir sind der Meinung, dass neben fortschrittlichen Biokraftstoffen auch E-Fuels aufgrund ihrer einfachen Lagerung und Beförderung eine entscheidende Lösung für den Weg zu Netto-Null-Treibhausgasemissionen darstellen werden, insbesondere in Sektoren und Regionen, in denen eine hohe Energiedichte und belastbare Lieferketten von wesentlicher Bedeutung sind", heißt es in der Erklärung. Dies dürfte für einige Anwendungsfälle von mittleren und schweren Nutzfahrzeugen und insbesondere für den Luft- und Seeverkehr sowie für Gebiete mit geringer Netzanbindung gelten. Auch hätten E-Fuels ein Potenzial für die Nutzung bestehender Infrastrukturen und den klimaneutralen Betrieb der bestehenden Straßenverkehrsflotte sowie als Ausgangsmaterial für grüne Chemikalien.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
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