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10:22 Uhr, 10.05.2007

Wissen über Investmentfonds weiter unbefriedigend

Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Investmentfonds sind für viele Deutsche noch immer ein Buch mit sieben Siegeln. Das ist das Ergebnis einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage von AXA Investment Managers und dem Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest. Im Vergleich zur letztjährigen Umfrage fällt das Wissen der Deutschen in Bezug auf Fonds sogar noch schlechter aus. Während 2006 50 Prozent der Befragten auf die Frage "Wie würden Sie selbst Ihr Wissen in Bezug auf finanzielle Angelegenheiten einstufen?" mit "gut" oder "sehr gut" antworteten, stimmten in diesem Jahr nur 45 Prozent der gleichen Antwort zu.

Knapp 80 Prozent der Deutschen erklärten richtigerweise, dass Fonds nicht nur über die Hausbank erhältlich sind. 75 Prozent der in diesem Jahr Befragten wissen, was ein Aktienfonds ist. Im Vorjahr konnten diese Frage nur 68 Prozent richtig beantworten. Allerdings halten 40 Prozent ein Investment in Fonds für genau so riskant wie ein Engagement in Einzelaktien – eine Fehleinschätzung, die im vergangenen Jahr nur 34 Prozent der Befragten teilten.

Selbst bei denjenigen, die Investmentfonds besitzen, bleibt manche Frage offen. So wissen nur 52 Prozent der Fondsbesitzer, dass Kursgewinne bei Aktienfonds nur dann zu versteuern sind, wenn man die Fonds weniger als 1 Jahr hält. Im Vorjahr wussten dies mit 46 Prozent allerdings noch weniger Anleger.

Auch beim Thema Geldmarktfonds hat das Wissen der Befragten Grenzen. Zum wiederholten Mal hält mehr als die Hälfte der Deutschen die Aussage "Geldmarktfonds investieren in erster Linie in unterschiedliche Währungen, um Gewinn zu erzielen" fälschlicherweise für richtig, weitere 17 Prozent sind bei der Frage unentschlossen. Nur 51 Prozent der Deutschen wissen, dass Fondsanteile täglich verkauft werden können, das sind immerhin 6 Prozent mehr als im vergangenen Jahr.

Immobilienfonds sind den Befragten zwar bekannt, allerdings stimmten 48 Prozent (gegenüber 47 Prozent im Vorjahr) der falschen Aussage zu, dass Immobilienfonds baufällige Gebäude kaufen und diese renovieren, um sie anschließend zu einem höheren Preis wieder zu verkaufen. Tatsächlich kaufen die Fonds in der Regel gewerbliche Objekte, um in der Folge von Mieteinnahmen und Wertsteigerungen zu profitieren.

Geradezu paradox mutet die Differenz im Bekanntheitsgrad zwischen Immobilienfonds und den in Immobiliengesellschaften investierenden REITs-Fonds an. Während 88 Prozent der Befragten - und damit 6 Prozent weniger als im Vorjahr - angaben, Immobilienfonds zu kennen, sind REITs-Fonds nur 7 Prozent ein Begriff. Was ein Immobilienaktienfonds ist, glauben aber 80 Prozent der Deutschen zu wissen. Fast genauso schlecht schneiden die Begriffe "Publikumsfonds" oder "Exchange Traded Funds (ETFs)" ab, von denen bislang erst 8 bzw. 11 Prozent der Befragten gehört haben. Dachfonds und Garantiefonds kennt immerhin ein gutes Viertel der Befragten.

Ein weiterer Widerspruch auch beim Thema Fondskauf: Für zwei Drittel der Befragten war die Bekanntheit der Fondsgesellschaft ein wichtiges Auswahlkriterium. Allerdings konnten fast drei Viertel der Befragten keine Fondsgesellschaft nennen. Im Vorjahr waren es mit 71 Prozent beinahe genau so viele.

"Die diesjährigen Studienergebnisse zeigen erneut, dass die Kunden weniger über Investmentfonds wissen, als Fondsgesellschaften annehmen. Nach wie vor bewegen wir uns im Marketing und Vertrieb zu stark in unserer Fachsprache, die beim Anleger nicht verständlich ankommt", erläutert Christian Wrede, Geschäftsführer von AXA Investment Managers in Deutschland.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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