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10:59 Uhr, 14.04.2009

Wirtschaftsweiser: Staat muss Banken Pleite gehen lassen

Berlin (BoerseGo.de) - Der Wirtschaftsweise Christoph Schmidt hat sich gegen eine staatliche Rettung aller Not leidenden Banken ausgesprochen. "Banken, die weder überlebensfähig noch systemrelevant sind, muss der Staat Pleite gehen lassen", sagte das neue Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung dem "Tagesspiegel". Dringend nötig sei die Neuorganisation der Landesbanken. "Wenn aus den sieben schwachen Häusern nicht schnell ein oder zwei starke werden, dauert deren Krise länger als nötig."

Ferner rechnet Schmidt nicht mit einer schnellen Erholung der Wirtschaft. "Die schlimmste Zeit der Krise liegt noch vor uns, es werden Hunderttausende Arbeitsplätze verloren gehen." Es werde vor allem die Branchen Maschinenbau, Auto und Chemie treffen. "Bis zu acht Quartale ohne Wachstum sind durchaus möglich." Es dauere womöglich länger als bis Anfang 2010, bevor die deutsche Wirtschaft wieder wachse. Eine große Depression wie 1929 werde es aber nicht geben. Für dieses Jahr erwartet der Ökonom, der Präsident des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen ist, einen BIP-Rückgang von 4,3 Prozent.

Skeptisch beurteilt der Wirtschaftsweise die Forderungen nach einem dritten Konjunkturpaket. Noch wirke nicht einmal das zweite Paket, zudem hülfen Ausgabenprogramme nur begrenzt. "Wenn die Weltwirtschaft nicht in Schwung kommt, wird auch Deutschland nicht wachsen, selbst beim vierten oder fünften Konjunkturpaket nicht", sagte Schmidt.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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