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21:20 Uhr, 10.04.2002

Wireless Gigant: Analysten hissen rote Flagge

Analysten haben am Mittwoch weiteren Druck auf die Aktien von Vodafone erzeugt, sie befürchten, dass in Zukunft das Unternehmen nicht wie aus der Vergangenheit gewohnt weiterwachsen kann.

Die Aktien des weltgrößten Mobilfunkunternehmens konnten allerdings im allgemeinen Markttrend die anfänglichen Verluste wettmachen und verloren zu Tagesschluss an der Heimatbörse LSE (London Stock Exchange) um 0.8 Prozent auf 120 pounds (p). Zur letzten Handelsstunde wurden 503 Millionen Aktien gehandelt.

Schroder Salomon Smith Barney hat einen Bericht veröffentlicht und darin Szenarien einer wachstumsschwachen Zukunft für den britischen Carrier gezeichnet. So sei das Wachstum vom durchschnittlichen Umsatz pro Nutzer abhängig, und vor Allem seien die Aktien nicht dem zukünftig erwarteten schwachen Wachstum gemäß bewertet. Die Analysten senkten ihr 12-18 Monatskursziel von 200 auf 160p.

JP Morgan sieht die Aktien im Jahr 2002 innerhalb der Spanne von 120-140p, wobei die Marke von 114p der Boden für den Aktienkurs sein könnte, hieß es. JP Morgan reflektiert in dieser Prognose die Annahme, dass das Wireless Data Geschäft nur wenig Wachstum bringen würde.

Mustapha Omar, Technologie Analyst bei Collins Stewart, der von Anfang an bearish gegenüber dem Unternehmen eingestellt war, bekräftigte sein 73p Kursziel.

"Die Geschichte der Bullen, dass die Rückgänge im Voice Geschäft durch die Anstrengungen im Data Geschäft ausgeglichen werden können, wird in Frage gestellt. Die Leute sorgen sich darum, wie sich das nun reife Unternehmen entwickeln wird," sagte er.

Investoren sind sich unsicher, auf welchem Niveau die Vodafone-Aktien einen Kauf darstellen. Nick Train, der die Aktien mit "untergewichten" beim Finsbury Growth Investment Trust einstuft, sagte hierzu: "Als ein Langfrist-Anleger bin ich mir nicht sicher. Der nächste Schritt ist es, noch mehr Aktien zu kaufen, aber ich weis nicht ob ich das bei 115p oder 60p tun soll."

JP Morgan sieht in der Veröffentlichung von wichtigen Daten wie den KPIs (key performance indicators) am 25. April einen Hemmschuh für die Entwicklung des Aktienkurses. Kundenverluste in Deutschland und schlechte Daten über den durchschnittlichen Umsatz pro Nutzer würden die KPIs von Vodafone dominieren, so die Prognose der Analysten.

"Es gibt keinen Grund, Vodafone im Portfolio zu haben, bis die KPI Daten veröffentlicht werden," so ein Analyst von JP Morgan.

Die Analysten der Credit Suisse First Boston gehen davon aus, dass die Anleger zur Zeit an den Banden stünden und zuschauten, was sich im Sektor weiter ergibt.

Die CSFB wird konkreter: "Das vierte Quartal war im Mobilfunksektor teilweise schwach, da der Roaming Traffic nach dem 11. September stark nachgelassen hat, wir gehen davon aus, dass das erste Quartal 2002 besser wird. Während wir von Margen und Gewinnen ausgehen, die in den nächsten paar Quartalen stabil bis leicht ansteigend sein werden, gehen wir davon aus, dass der europäische Mobilfunksektor Potential besitzt, neu bewertet zu werden, spätestens mit der Veröffentlichung der KPI Daten im ersten oder zweiten Quartal."

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