Kommentar
18:44 Uhr, 25.09.2019

Wird Trump abgesetzt? Das sagt der Markt!

Wie wahrscheinlich ist es, dass US-Präsident Trump sein Amt tatsächlich aufgeben muss? Politische Beobachter halten den Erfolg eines Amtsenthebungsverfahrens für wenig wahrscheinlich. Doch was glaubt der Markt?

Ist die Amtszeit von US-Präsident Trump womöglich bald zu Ende? Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi von den Demokraten, kündigte am Dienstagabend an, dass das Repräsentantenhaus ein offizielles Prüfverfahren für eine mögliche Amtsenthebung Trumps einleiten wird. Pelosi begründete das Verfahren unter anderem mit der Ukraine-Affäre. Trump wird vorgeworfen, Druck auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ausgeübt zu haben, damit in der Ukraine neue Korruptionsermittlungen gegen den früheren Vizepräsidenten Joe Biden und seinen Sohn Hunter eingeleitet werden.

Interessant in diesem Zusammenhang ist allerdings, dass der demokratische Präsidentschaftsbewerber Joe Biden in der Vergangenheit bereits seinerseits zugegeben hat, dass er Druck auf die Ukraine ausgeübt hatte. Kritiker und Trump-Anhänger behaupten, dass Biden Druck auf die Ukraine ausübte, damit Korruptionsermittlungen gegen Bidens Sohn Hunter eingestellt werden. Ob dies wirklich der Hintergrund der Einflussnahme Bidens war, ist umstritten. Im folgenden Youtube-Video sagt Biden jedenfalls selbst, dass er der Ukraine damit gedroht habe, eine Milliarde Dollar an Kreditgarantien nicht zu geben, wenn der unliebsame Ermittler (der gegen seinen Sohn ermittelt hatte) nicht gefeuert werde.

Doch zurück zu Trump: Das Verfahren für eine mögliche Amtsenthebung Trumps ist sehr umfangreich und die Hürden sind hoch. Eine Amtsenthebung ist nur möglich bei "Verrat, Bestechung oder anderen schweren Verbrechen und Vergehen", wie es etwas vage in der Verfassung heißt. Zunächst berät der Justizausschuss des Repräsentantenhaus über mögliche Anklagepunkte gegen Trump. Später stimmt das ganze Repräsentantenhaus über eine Anklage ab. Dazu reicht eine einfache Mehrheit. Anschließend wird eine Art Gerichtsverfahren im Senat eröffnet, bei dem unter anderem Zeugen gehört und Beweismittel gewürdigt werden. Am Ende stimmt der Senat über Schuld oder Unschuld Trumps ab. Soll es zu einer Amtsenthebung kommen, ist dafür allerdings eine Zwei-Drittel-Mehrheit erforderlich – im Senat, der von Trumps Republikanern dominiert wird! Politische Beobachter halten es deshalb nicht für sehr wahrscheinlich, dass es am Ende tatsächlich zu einer Amtsenthebung Trumps kommt.

Doch was sagt der Markt zu dieser Frage? Auf dem Prognosemarkt PredictIt, auf dem Teilnehmer mit kleinen Geldbeträgen auf den Ausgang politischer Ereignisse wetten können, wird derzeit ebenfalls nicht erwartet, dass ein Amtsenthebungsverfahren letztlich Erfolg hat. Zwar liegt die Wahrscheinlichkeit für ein "Impeachment" aktuell bei 59 Prozent. Darunter ist aber nur zu verstehen, dass im Repräsentantenhaus Anklagepunkte gegen Trump beschlossen werden.

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Dass Trump letztlich vom Senat für schuldig gesprochen wird und sein Amt aufgeben muss, gilt aber als nicht sehr wahrscheinlich. Denn mit einer Wahrscheinlichkeit von 81 Prozent wird aktuell eingepreist, dass Trump seine erste Amtszeit vollständig beenden kann. Allerdings war die Wahrscheinlichkeit in den vergangenen Tagen, als sich zunehmend abzeichnete, dass die Demokraten ein Verfahren anstreben, deutlich eingebrochen. Gestern Abend betrug die Wahrscheinlichkeit für eine vollständige erste Amtszeit Trumps nur 76 Prozent und im Tief sogar nur 72 Prozent.

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Eine mögliche Amtsenthebung wird also durchaus als möglich, aber nicht als besonders wahrscheinlich angesehen. Wie der Markt auf eine Amtsenthebung Trumps reagieren würde, steht zudem in den Sternen. Zwar reagierten die Märkte auf die Wahl Trumps und auf seine Steuersenkungen sehr positiv. Doch der zunehmende Protektionismus und insbesondere der Handelskonflikt mit China könnte inzwischen dazu geführt haben, dass sich auch die Kapitalmärkte einen anderen US-Präsidenten wünschen.


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104 Kommentare

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  • trend-x
    trend-x

    Sie meinen weil sich Trump bei jedem Gipfel vereinsamt gibt und nach seinem Freund Putin verlangt, sei slles in Ordnung? Ihr Big Orange hat nicht den Hauch Ahnung, was gerade hinter seinem Rücken vor sich geht. Und wohlweislich wird er es auch nie erfahren. Nur weil er keine Ahnung hat, heißt das noch lange nicht, dass nicht genau das passiert, wovor Sie Angst haben. Das ist die eigentliche Krux, dass die Leute glauben sollen, was ihnen vorgegaukelt wird.

    00:05 Uhr, 27.09. 2019
    1 Antwort anzeigen
  • Chamäleon
    Chamäleon

    ein bischen flotter, der Hoose hat euch gleich ein.......🙈

    19:51 Uhr, 26.09. 2019
  • trend-x
    trend-x

    wer bzw. was ist denn der Hauptverursacher von CO2?

    15:06 Uhr, 26.09. 2019
  • trend-x
    trend-x

    Dow Shortstaffel Teil 1 (27.050)

    14:31 Uhr, 26.09. 2019
    1 Antwort anzeigen
  • trend-x
    trend-x

    und finally: „Bau die Mauer um jeden Preis, deine Spender werden langsam ungeduldig, wir haben es Ihnen seinerzeit versprochen.“

    13:33 Uhr, 26.09. 2019
  • trend-x
    trend-x

    wenn man mal genau hinschaut, sieht man schön die Muster bzw. Direktiven der Strippenzieher.

    „ Ja, du darfst den Friedensonkel für PR Zwecke mimen, aber nicht in Syrien, Iran, Irak, nimm Nordkorea“

    „Sei großzügig und nachsichtig mit Saudi-Arabien, sie sind unser stärkster Verbündeter gegen die Mullahs.

    „Hau den Deutschen eine rein, aber übertreibe es nicht, dass es zum Bruch kommt.“

    „Hol mehr Kohle von der EU für die NATO, dann bekommen wir die Aufträge für Waffen und Logistik.“

    „Mach den Chinesen klar, dass wir die Weltmacht Nr.1 sind, aber lass sie glauben, dass wir keine andere Wahl haben, damit sie es nicht persönlich nehmen, denn wir brauchen sie.“

    „Verkaufe deine Aktien, wenn du ein Zeichen bekommst und sieh verbal zu, dass wir alle unten wieder billiger reinkommen, wenn es soweit ist.“

    13:24 Uhr, 26.09. 2019
  • trend-x
    trend-x

    nebenbei bemerkt werden die Eliten so schnell keinen Präsidenten mehr finden, den sie so einfach instrumentalisieren können. Die interessanteste Frage ist für mich, wie sieht der Deal aus und was kommt raus, wenn Trump eines Tages vor Gericht steht und in der gleichen Situation ist, wie seine ehemaligen Berater.

    13:01 Uhr, 26.09. 2019
    2 Antworten anzeigen
  • trend-x
    trend-x

    mal wieder zum Thema. Die Demokraten müssen ziemlich dämlich sein, sollten sie wieder nichts Handfestes haben. Zudem wurde mir erst jetzt bekannt, dass Biden jr. in dubiose Gasgeschäfte verwickelt sein soll. Hätte womöglich keiner mitbekommen, würden die Dems nicht noch mit dem Finger drauf zeigen. Dennoch summieren sich die „Vorfälle“ bei Trump und wenngleich Viele das Bashing gegen ihn nervt, so wird es dennoch einen faden Beigeschmack bei Vielen hinterlassen. So wie der AFD Effekt; man mag die Stimmungsmache der Medien und deren Argumente nicht, was Solidarität mobilisiert, dagegen zu halten, aber wählen kann man sie trotzdem nicht, weil sie nur noch Idioten vor die Kamera schicken. Ähnlich könnten es die Amerikaner mit Trump sehen, sollte die Wirtschaft in naher Zukunft einbrechen. So lange die Indizes da oben verharren bzw. weiter steigen, ist Trump schwer zu beschädigen- und das weiß er natürlich am besten.

    12:29 Uhr, 26.09. 2019
    1 Antwort anzeigen
  • shark
    shark

    Es gibt inzwischen Diesel-Fahrzeuge mit der Norm D6,welche die Umweltbelastung verbessern und nicht verschlechtern.Aus diesem Grund wird der Diesel auch nicht untergehen,

    Zu Trump:Wenn China auf Zeit spielt geht Trump baden,mit oder ohne Impeachmentverfahren,dessen Erfolgsaussichten noch nicht zu beurteilen sind

    Beste Tradingwoche dieses Jahr für.................den Maurer.))

    Herbst in der Hose lese ich gerade-.-inder Welt ! Oha.-))

    11:59 Uhr, 26.09. 2019
  • Chamäleon
    Chamäleon

    ich ernähre mich seit Jahren total gesund, die Menschen werden trotzdem immer fetter...😀😎

    10:31 Uhr, 26.09. 2019

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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