Kommentar
17:29 Uhr, 27.09.2022

Wie viel Übertreibung steckt noch im Aktienmarkt?

Nach einem Verlust von 25% bei marktbreiten Indizes und einem Drittel bei Technologieaktien stellt sich die Frage, wie viel Übertreibung in den Kursen noch enthalten ist.

Rückblickend kann man kaum verneinen, dass sich viele Aktien in einer Übertreibung befanden. Die astronomischen Wachstumsraten der Pandemiegewinner, die weit in die Zukunft extrapoliert wurden, haben sich nicht fortgesetzt. Ersichtlich ist das an den Kursen z.B. von Zoom, Peloton oder Fastly. Auch die Kurse vieler Blankoscheckunternehmen ("SPACs"), die mit Elektroautobauern fusionierten, sind nur noch ein Schatten ihrer selbst. Der Kurs von Nikola stand einmal bei 70 Dollar. Heute sind es ca. 4 Dollar. Auch die Kurse der Unternehmen, die es mit Tesla aufnehmen können sollen, Lucid und Rivian, sind schwer unter die Räder gekommen und stehen teils mehr als 75 % unterhalb der Hochs. Dagegen sind die Verluste der bekannten Indizes wie Dax, S&P 500 oder Nasdaq 100 bescheiden. Die schweren Kursverluste in einzelnen Segmenten lassen hoffen, dass die Übertreibung abgebaut wurde. Entwarnung lässt sich allerdings noch nicht geben. Im Durchschnitt haben Hype-Aktien zwei Drittel an Wert verloren. Geht es nach der Entwicklung des Geldmengenwachstums, besteht noch Luft nach unten (Grafik 1).

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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