Kommentar
15:20 Uhr, 23.02.2023

Wie gefährlich ist die neue Zinsangst?

Die Zinsangst ist zurück. Reflexartig erwarten Analysten und Anleger eine größere Korrektur. Dazu muss es nicht kommen.

Die Differenz zwischen dem, was Anleger bisher erwarteten und dem, was sich aufgrund der jüngsten Inflations- und Wirtschaftsdaten andeutet, ist überschaubar. In den USA dürfte der Leitzins sein Hoch näher bei 6 % als bei 5 % erreichen. Die Erwartungsdifferenz liegt bei ca. einem halben Prozentpunkt. Das ist zwar unangenehm, aber keine weltbewegende Erkenntnis. Die Differenz rechtfertigt keine massive Korrektur zu den bisherigen Verlaufstiefs (beim S&P 500 ca. 3.500 Punkte). Der Anpassungsbedarf bei den Kursen ist vermutlich geringer, als viele befürchten. Der Aktienmarkt hat sich trotz einer gewissen Entkopplung zu den Zinsen in den vergangenen Wochen immer noch an den generellen Trend der Finanzierungsbedingungen gehalten. Dies zeigt sich z.B. anhand der Dividendenrendite des S&P 500.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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