Analyse
23:39 Uhr, 25.09.2008

Wie funktionieren CDS ? Warum sind sie so wichtig ?

CDS hier, CDS dort. In den Medien taucht diese Begrifflichkeit immer wieder auf. Aber was verbirgt sich tatsächlich dahinter ?

Und warum sind Credit Spreads ein verläßlicherer Bonitätsindikator als die in die Kritik geratenen Ratings durch Ratingagenturen wie S&P's, Moodys oder Fitch ?

Bis einen Tag vor der Insolvenz von Lehman Brothers hatte die Investmentbank noch ein A-Klasse Rating, erst am Montag, als die Insolvenz bereits feststand, lief über die Agenturen die Meldung, dass das Bonitätsrating für Lehman auf D gesenkt werde.

Beispielsweise für einen Zertifikate-Anleger ist ein solches maximal träge Ratingprozedere untragbar.

Anders die Credit Spreads. Ausfallrisiken werden fortlaufend gehandelt. Der Markt stellt ihre Höhe fest und der Markt ist effizient. Die Credit Spreads von Lehman Brothers waren demzufolge bereits Wochen, sogar Monate vor der drohenden Insolvenz exorbitant hoch. In der vergangenen Woche stiegen dann plötzlich auch die Credit Spreads von Goldman Sachs und Morgan Stanley explosiv an. Der Mannschaft um US Finanzminister Henry Paulson und Notenbankchef Bernanke dürfte spätestens zu diesem Zeitpunkt klargeworden sein, dass der ach so effiziente Markt in Windeseile gerade dabei war, auch die beiden Top-Player der klassischen Investmentbranche anzugreifen. Umgehend wurde das 700 Milliarden $ Hilfspaket angekündigt.

Wie dem auch sei. Anbei erklärendes Researchmaterial von Bear Stearns aus dem Jahr 2005 zum Thema der CDS :

LINK : [Link "Introduction to Asset-Backed CDS - Bitte hier klicken." auf img.godmode-trader.de/... nicht mehr verfügbar]

Es handelt sich um eine sehr gute, nach wie vor aktuelle Erklärung der Thematik.

Abschließender Hinweis.

Emittenten mit hohen Credit Spread Levels sollten Sie als Zertifikate-Anleger eher meiden. Die europäischen Emittentenhäuser weisen erstaunlich niedrige Levels auf. Insofern sind Sie als Zertifikate-Anleger hier gut aufgehoben. Ausnahme die UBS, die Credit Spreads mit einjähriger Laufzeit von über 100 Basispunkte aufweist. Und das ist für europäische Häuser hoch.

Dazu zum Vergleich. Goldman Sachs hat Credit Spreads mit einjähriger Laufzeit von über 500 und Morgan Stanley von über 1.200.

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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