Kommentar
16:09 Uhr, 12.11.2014

Wie der Tesla-CEO Facebook und Google unter Druck bringt

Elon Musk ist schon faszinierend. Alles, was er anfasst, scheint zu Gold zu werden. Sein neuestes Projekt: Internet für alle. Bis es soweit ist, kann man an dem Trend über ein anderes Unternehmen partizipieren.

Erwähnte Instrumente

Seit Jahren arbeiten Google und nun auch Facebook an Projekten, um das Internet in jeden Winkel der Erde zu bringen. Das ist kein leichtes Unterfangen. Google und Facebook experimentieren mit Drohnen und Ballons. Bisher bleibt der große Durchbruch aus. Die Technologie sollte nicht nur zuverlässig sein, sondern vor allem auch billig. Wenig besiedelte Regionen bringen wenig Umsatz und oft ist die Kaufkraft der Bevölkerung gerade dort schwach. Es bringt nichts Internet in der Sahara für 5.000 USD pro Monat anzubieten.

Der Weg zum „Internet für alle“ ist noch ein weiter. Elon Musk könnte den Weg jetzt verkürzen. Er ist mit ex-Google Mitarbeiter Greg Wyler in Gesprächen, ein Satellitennetzwerk zu etablieren. Greg Wyler besitzt mit seinem Unternehmen WorldVu Sattellites wichtige Technologie, Patente und Nutzungsrechte für viele Frequenzen. Ziel der Kooperation ist es, günstige Kommunikationssatelliten zu entwickeln. Bisher kosten diese viele Millionen USD und sind eine halbe Tonne schwer. Nach den Vorstellungen von Musk und Wyler soll die nächste Generation halb so schwer sein und nur noch eine Millionen USD pro Stück kosten.

Das ist alles sehr ambitioniert und selbst wenn es gelingt die Kosten so weit zu drücken wie geplant, sind immer noch hohe Investitionen notwendig. Der Plan ist ein Netz aus 700 Satelliten. Insgesamt werden die Kosten auf eine Milliarde USD geschätzt. Elon Musk könnte sich das wohl leisten, wenn er will.

Das Projekt ist eine ernsthafte Gefahr für das Vorhaben von Google und Facebook. Das Satellitennetzwerk, erst einmal funktionsfähig, dürfte wirklich den absolut überwiegenden Teil der Welt abdecken, zuverlässig und schnell sein, sowie auch Kostenvorteile bringen. Es ist schwer zu sagen wie viel die jährlichen Kosten für das Betreiben notwendig sind. Mehr als permanent tausende Drohnen in der Luft zu halten dürfte es allerdings nicht kosten.

Der Ertrag des Projektes könnte sehr hoch sein. Das Beratungsunternehmen PricewaterhouseCoopers schätzt, dass der Umsatz mit mobilem Internet in diesem Jahr 250 Mrd. USD übersteigt. Bis Ende des Jahrzehnts könnte der Umsatz im Bereich von 400 bis 550 Mrd. liegen. Da reicht schon eine kleine Marge, um das Geschäft als lohnend zu betrachten.

Es bleibt abzuwarten, ob Elon Musk dieses Abenteuer wirklich eingeht. Sinn würde es machen. Sein Unternehmen SpaceX, welches Raketen herstellt und betreibt, hätte durch das Vorhaben auf Jahre hinaus volle Auftragsbücher. Inzwischen ist auch bewiesen, dass Datendienste über Satellit profitabel gemanagt werden können. Iridium Communications macht pro Jahr immerhin 400 Mio. USD Umsatz und 60 bis 70 Mio. USD Gewinn. In der Gunst der Anleger steht das Unternehmen trotzdem nicht, obwohl es an der Börse gerade einmal so viel wert ist wie es Nettovermögenswerte besitzt. Mit einem Börsenwert der so hoch ist wie die Net Assets und einem KGV von 14 ist die Aktie trotz Zugewinnen in letzter Zeit fast schon geschenkt.

Iridium Communications Inc
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Nach mehreren Jahren der Stagnation, die bald nach der Gründung 2007 eintrat, kommt Iridium wieder so langsam auf Wachstumskurs. Mit den Ergebnissen zum dritten Quartal wurde die Prognose für 2014 angehoben. Das ist Musik in den Ohren der Aktionäre. Die letzten Wochen waren entsprechend richtig gut. Die Aktie konnte einen wichtigen Widerstand hinter sich lassen und hat als nächstes Mindestziel 12 USD vor sich. Die Aktie ist für mich ein Kauf. Die Perspektiven sind gut. Das Unternehmen schafft sehr zuverlässig Wert und steigert den Gewinn regelmäßig, wenn auch nicht in hohem Tempo. Die Aktie wird evtl. bald ins Depot aufgenommen.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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