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11:37 Uhr, 24.09.2009

Widerstand gegen Rettungspaket für Opel

Berlin/Hamburg (BoerseGo.de) - Die EU-Kommission hat offenbar erhebliche Zweifel an dem deutschen Rettungspaket für Opel. "Die Stimmung gegenüber dem gesamten Opel-Deal ist nicht freundlich. Das Verhalten der Deutschen wird mit Kopfschütteln betrachtet", zitiert die Tageszeitung "Die Welt" aus hohen Kommissionskreisen. So sei die "frühzeitige Festlegung auf einen Investor falsch gewesen und habe die Verhandlungsbasis geschwächt". Zudem sei die "massive staatliche Intervention" Deutschlands "problematisch". Mit "großer Skepsis" werde in der Kommission auch der künftige Opel-Miteigentümer, die russische Sberbank, gesehen: "Die Russen sind der eigentliche Gewinner der Opel-Rettung. Russland bekommt kostenlos hochwertige Technologie und die Europäer züchten sich damit vor der Haustür starke Wettbewerber heran."

Unterdessen verstärkt die britische Regierung ihren Abwehrkampf gegen den Übernahmeplan für Opel. Der britische Wirtschaftsminister Peter Mandelson habe sich in einem Brief direkt an EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes gewandt, berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD). Darin greife er den Opel-Kauf durch den Autozuliererer Magna frontal an. In England sind die Werke Ellesmere Port und Luton vom geplanten Stellenabbau betroffen.

Dem Bericht zufolge fordert Mandelson in seinem Brief ein "aktives Engagement" der Kommission. "Wir glauben nicht, dass das vorliegende Magna-Angebot der beste verfügbare Plan ist", zitiert die "FTD" aus dem Schreiben. Die neue Gesellschaft wäre bei einer Übernahme durch einen anderen Interessenten profitabler und hätte bessere Überlebenschancen.

So berücksichtige Magna mit seinem Sanierungsplan nur unzureichend den nötigen Kapazitätsabbau, moniert der Minister. Es seien sogar Produktionsausweitungen in Russland geplant. Zudem sollten hocheffiziente Werke in Großbritannien und Spanien zugunsten weniger profitabler Werke zurechtgestutzt werden. Die Magna-Pläne kämen die EU-Staaten rund 1,3 Milliarden Euro teurer als etwa das alternative Übernahmekonzept des Finanzinvestors RHJI – und seien rund 2 Milliarden Euro teurer als ein Verbleib Opels bei GM.

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