WestLB-Strategie-Zertifikat sagt künftigen Krisen den Kampf an

Je näher auch in diesem Jahr der Wonnemonat Mai rückt, desto gespannter dürften Anleger wieder auf die Märkte blicken. Der einfache Grund: Der alte Börsenspruch, der sich zuletzt allerdings weniger häufig bewahrheitete. „Sell in May and go away" heißt es da im hauptsächlich beachteten ersten Teil des Satzes. Dass sich ein rechtzeitiger Verkauf in diesem Jahr aber durchaus wieder lohnen könnte, davon ist zumindest BHF-Bank Chart-Analyst Klaus Deppermann überzeugt, der spätestens Ende Mai den Bullenmarkt für beendet hält. Eine Meinung, die jedoch nicht von allen Experten geteilt wird.

Anleger, die ihre Investmententscheidungen von derlei Börsenweisheiten abhängig machen wollen, können gerade am Zertifikatemarkt auf zahlreiche Produkte zurückgreifen, die Saisonstrategien auf zum Teil ganz unterschiedliche Weise spielen, wobei das Ziel vor allem darin besteht, nur zu den historisch „besten" Zeiten investiert zu sein. Ein Timing-Ansatz, der saisonale Aspekte zusätzlich mit einer „Bäumchen-wechsel-dich"-Strategie zwischen einem DAX- und einem Geldmarkt-Investment kombiniert, kommt ganz aktuell von der WestLB. Wohl nicht ganz zufällig handelt es sich bei den beiden „Allokationszeitpunkten" des neuen Open-End Strategie-Index-Zertifikats der Düsseldorfer, an denen das Kapital jeweils zu Monatsbeginn stets zu 100 Prozent im Aktieninvestment gebunden werden muss, mit April und Oktober um die auf 10-Jahressicht besten Anlagemonate. Vergessen Sie dabei nicht den Zusatz des „Sell-in-May-Spruchs – „and don’t come back before St. Leger’s Day" (zweiter Samstag im September). Darüber hinaus richtet sich das Investment nach einem ganz simplen Schema an der Kursentwicklung des Deutschen Aktienindex aus. Sollte die Benchmark dabei gegenüber dem (anfänglichen) Referenzstand auf Schlusskursbasis mehr als acht Prozent an Wert verloren haben, wird am nächsten Tag komplett in den Geldmarkt zu EONIA-Zinsen umgeschichtet. Erst wenn das alte Niveau wieder zurückgewonnen wurde, erfolgt ein Rücktransfer des geparkten Kapitals zu 100 Prozent in den DAX. Der Anleger kann dann wieder eins zu eins an dessen Entwicklung partizipieren. Damit sich nicht alles nach dem Auflage-Level richtet, wurden die beiden Allokationszeitpunkte alle sechs Monate als weitere laufende Referenzwerte definiert. So einfach das Ganze auch anmutet, so erfolgreich hätte sich die Strategie laut einer Rückrechnung der WestLB jeweils von Dezember 1988 bis 2009 erwiesen. Denn während der Basiswert zur Jahreswende gerade einmal die 6.000-Punkte-Marke in Angriff nehmen konnte, hätte der beschriebene Strategie-Index bis dahin bereits einen Punktestand von über 15.000 erreicht. Die größte Outperformance wäre dabei in den besonders schwachen Jahren entstanden wie z.B. 2002 mit über 44 Prozent, wohingegen in positiven jährlichen Perioden in etwa das tatsächliche DAX-Niveau erreicht werden konnte. Eine etwas schwächere Tendenz stellte sich allerdings in schwankungsfreudigeren Jahren wie 1998 ein. Die zugrundeliegende Strategie lässt sich deshalb in etwa ebenfalls unter ein bewährtes Anleger-Motto fassen: „Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen". Die Umsetzung der Strategie lässt sich der Emittent mit einer Strukturierungsgebührt von 1,3 Prozent p.a (Abzug auf täglicher Basis) bezahlen.

Der BörseGo Tipp: Der neue Timing-Ansatz versucht durch die Begrenzung von Kursrückgängen vor allem hohe Verluste zu vermeiden und eignet sich deshalb speziell für Anleger, die auch in den nächsten Jahren ungeachtet weiterer Kursanstiege zwischenzeitlich mit weiteren starken Einbrüchen an den Märkten rechnen. Wer dagegen ein überwiegend moderat schwankendes Umfeld erwartet, könnte aber möglicherweise auf der Strecke bleiben. Durch das Index-Zertifikat-typische Bezugsverhältnis des Papiers von 0,01, kann der Investor die Fortentwicklung des Papiers jederzeit ganz leicht mit der des DAX vergleichen.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Wir würden uns freuen, wenn auch Sie sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage auf unseren beiden Internet-Portalen http://www.godmode-trader.de/Zertifikate bzw. http://www.boerse-go.de/ beteiligen würden.