Wenn niemand kaufen will
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Die Fed senkt die Zinsen. Die Aktien fallen. Die Quartalsberichte fallen besser als die zuvor reduzierten Schätzungen aus - und die Aktien fallen weiter. Die Fed senkt die Zinsen erneut - und die Aktien fallen weiter. Der US-Präsident kündigt eine umfangreiche Steuersenkung an - und die Aktien fallen weiter.
Mehr als 4000 Analysten versammelten sich im Palace Hotel in San Francisco auf der Robertson Stephens Tech 2001. Weitere 1000 Analysten kamen nach Palm Springs, Kalifornien auf die Goldman Sachs Technology Investment Symposium. Ein paar tausend weitere Analysten versammelten sich auf dem Tech-Treffen der Banc of America in der vergangenen Woche.
Festzuhalten bleibt: Das Interesse ist vorhanden - doch noch fallen die Kurse.
Investoren wollen zur Zeit kein Kapital in die Märkte geben, da immer ein Unternehmen wie Cisco Systems berichten könnte, die Schätzungen nicht erreichen zu können. Dadurch könnte der Gewinn eines ganzen Monats im Nasdaq in einer einzigen Handels-Session wieder aufgehoben sein.
Die Angst überwiegt noch die Gier der Anleger.
Eine Reihe von Analysten ist der Meinung, dass der finale "Sell off", das "Armageddon" dem Markt noch bevor steht - dies werde, so die Meinung der Analysten, den letzten Willen der Investoren auslöschen, im Tech-Sektor investiert zu sein. Doch würde dies auch neue Einstiegskurse schaffen und sei Fundament für eine neue Rally.
Für viele Investoren wurde dieser "Armageddon" aber schon vor rund einem Jahr deutlich. Die extreme Überbewertung bei einer Nasdaq über 5000 Punkten folgte einem starken Abschwung, welcher den Gewinn-verwöhnten Investoren wieder verdeutlichte, dass es auch Verluste an der Börse geben kann.
Nun spricht vieles dafür, dass sich die Investoren für eine Rally bereit machen, welche genau so schnell beginnen könnte, wie der Sell-Off im April letzten Jahres eintrat. Die allgemeine Überzeugung der Analysten auf den Tech-Konferenzen war, dass sehr viel Kapital darauf wartet, investiert zu werden - doch es fehlt ein Grund, ein Auslöser, ein Signal, dass das Boot ablegen kann.
Die Entlassungen gehen weiter. Die einzelnen Beispiele aufzuzählen würde den Rahmen dieses Textes sprengen. Und das Wirtschafts-Wachstum wird mindestens noch für ein bis zwei Quartale sehr niedrig liegen.
Doch nach dieser Durststrecke wird die US-Wirtschaft wieder sehr stark wachsen können. Alan Greenspan kündigte am Mittwoch vor dem Senate Banking Committee an, dass die Schwäche in den Indikatoren - wie den Einzelhandelsumsätzen, welche im November und Dezember bestanden, sich nicht in den Januar ausgewirkt hätten.
Der Bausektor scheint weiterhin stark zu performen. Weitere Zinssenkungen werden aller Warscheinlichkeit nach durchgeführt werden. Doch wie Alan Greenspan den Markt vor fünf Jahren mit Ausdrücken wie "Irrationaler Überschwang" nicht nach unten reden konnte, wird es ihm jetzt auch nicht gelingen, durch Vorhersagen eines Rebounds diesen steigen zu lassen.
Laut Mike Tarsala von CBS Marketwatch seien die Analysten auf der Goldman Sachs Tech Conference sehr überzeugt von Software-Aktien wie Ariba und Siebel Systems.
Als Auslöser warten die Investoren auf ein unerwartetes Ereignis - auf ein Megamerger, eine positive Rede, oder auf ein Ereignis, welches die Wirtschaft anheizen könnte - irgendetwas, dass die Zündung für den nächsten Start betätigen wird.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.