Analyse
18:00 Uhr, 19.07.2012

"Wenn die Privatanleger wüßten, dass ..."

Heute bei GodmodeTrader.de seit ca. einem Jahr ein Daytradingkonto von 10.000 Euro auf fast 100.000 Euro hochgehandelt, früher für größere Institutionen gehandelt. Wer ist die Person, wer ist der Mensch, welche bzw. der hinter dem Fantasienamen "Eisbär" steht ?

Zur Person: Erich Schmidt, 09.06.1945

2 abgeschlossene Hochschulstudien, 40 Jahre in staatl. Diensten,20 Jahre in exponierter Funktion in Sportverbänden und Vereinen. Seit drei Jahren in Pension. Langjährige Tätigkeit in Erstellung von Lehrmaterialien, Schulungsmaterialien für Lehrer und Studenten, Durchführung von bundesweiten Lehrgängen auf Spitzenniveau (Sport)

Mitglied im VTAD

Ich habe den Eisbär eine Reihe von Fragen gestellt und er hat sie beantwortet. Lesen Sie selbst.

Wie lange bist du an den Finanzmärkten aktiv ?

Von 1977/78 bis aktuell 2012

Wie bist überhaupt an die Börse gekommen ?

Schon in jungen Jahren (Student) faszinierte mich das Geschehen um die Börse, vor allem als ich zum ersten Mal einen Börsenbrief von Bernecker 1977 in die Hand bekam. Von da an fing ich an Charts zu studieren, Trendlinien zu zeichnen, Kursziele zu ermitteln, was aber schwieriger war als es zunächst aussah, kurzum „zu trainieren“ und mich aus- und fortzubilden.

An Bernecker faszinierte mich sein Mix aus fundamentalen Daten, Nachrichtenlage , sein Blick über den Tellerrand (Tag und Märkte) hinaus; seine Art, wie er seine Aussagen/Vermutungen durch den aufbereiteten Chart belegte (waren damals alles nur Daily Charts).

Genau dies ist auch mein Tradingstil heute. Im mittelfristigen Bereich kaufe ich antizyklisch, mit Bottomfishingstrategie (Martingale Ansatz), im kurzfristigen Bereich verfolge ich einen Trendfolgeansatz als „ Break Out Trader“ mit den im Laufe der Zeit erworbenen vielfältigsten Mitteln und Methoden.

Was bei Bernecker logisch und erfolgreich aussah, ging bei eigenen ersten Gehversuchen auch prompt in die Hose. Zum einen fehlte das nötige Hintergrundwissen, zum anderen aber auch waren die börsentechnischen Voraussetzungen grottenschlecht. (Die Optionsmärkte auf Deutsche Aktien im Prinzip illiquide ,1983), Kursbeschaffungen ein Kraftakt, Handelszeiten auf die Banköffnungszeitenzeiten begrenzt, Handelsinstrumentarien auf das Bankangebot beschränkt; Aktien gingen ja gerade noch, Derivate (damals Optionen auf Aktien, Zinswarrants und Devisen) bedurften wahrer Überredungskünste; Internet in der heutigen Form , Qualität und Quantität nicht verfügbar. Nur Zeitungen, wie Handelsblatt, Wallstreet Journal, Neue Züricher , Börsenzeitung u.a. standen zur Verfügung, kurzum die Kurslage von „gestern“.

Die heutigen Trader ahnen nicht in welch paradiesischen Zuständen sie sich aktuell befinden, Internet mit Realtimekursen der meisten Börsen weltweit, sofortiger Zugriff auf News, Kurse Handelsplattformen. Das Angebot von GodmodeTrader.de (Kursangebot, Chartprogramm, Screener,Wissensdatenbank, Blogangebote, Webinare, Seminare) oder Handel per Knopfdruck via z.B Consors Ausführung in Sekundenschnelle , von FX Brokern, Handeln wie die Profis durch Zugang zu professionellen Handelsplattformen, Funding der Accounts in sekundenschnelle, all das gab es damals nicht und musste in Teilbereichen erst mühsam zusammengesucht werden.

Intradayhandel, selbst Verkäufe am nächsten Tag waren daher unmöglich! Leerverkäufe erst recht nicht, somit entfiel fast das komplette Handelspektrum und Handelsinstrumentarium von heute!

Wie verlief deine Ausbildung zum Trader ?

Statt zu Traden (1977), unternahm ich daher erst einmal den Versuch „Börse“ und das „Börsentreiben“ zu verstehen, dabei halfen mir unendlich viele Bücher, insbesondere US Literatur, die ich von amerikanischen Freunden erhielt, die letztlich auch Kontakt 1983 zu dem damals führenden Brokerhaus „Hornblower & Fischer Frankfurt und Bear Stearns New York herstellten.(Heute beide nicht mehr existent)

Ab 1983 hier ging es dank der vielen Tradingbroschüren von Nasdaq , Nyse erst richtig aufwärts (Optionsstrategien unterschiedlichster Ausrichtung,) Tradingvideos und Trainingvideos , Seminare Fernstudium Elliottwave, Workbooks ( s. unten Extraaufstellung 1984 - 1995), absolut liquide Märkte, mit HBL Optionshandel (Telefonhandel )mit Sekundenausführung). Mitte 82 bis Ende 1998

Es folgten mehr als 16 Jahre Handel ausschließlich mit Optionen und Leaps auf Aktien, mehrheitlich US Aktien , Strategien zur Veroptionierung meiner Aktienbestände.

Mein damaliger Aktienhandel war geprägt durch permanente Suche nach Übernahme Kandidaten (Standard Oil of Ohio, Gulf, Mesa Petrolium, Getty Oil, Marathon ) und Stahl .Ein Treffer bedeutete immer lukrative Prämie. Hierbei wurden die analytischen Fertigkeiten exzellent geschult . US Übernahmen haben nämliche feste Pattern (hatten)

Für den Research bedeutete dies eigene Filtersysteme zu entwickeln ,- die nutze ich heute noch, wenn auch jetzt mit Hilfe von automatischen Screenern-, um auf verdächtige Volumenbewegung zu screenen, ungewöhnliche Aktienkursauschläge rechtzeitig zu erfassen, Übernahmeprofile zu entwickeln , kurzum verdächtige Übernahmemuster manuell zu erfassen, stetig zu beobachten bis zur Übernahme zu begleiten.. Das ergab das nötige Grundkapital und so Puffer für Verluste .

In dieser Zeit (Mitte 82 bis Ende 98 ) wurde Aktien nach rein charttechnischen Aspekten getradet, vor allem mit und nach EW Analyseprogrammen; hier hatte ich spezielle Börsenprogramme teuer gekauft, aber auch entsprechendes Schulungs - und Seminar Material erworben; Tradingsoftware Advanced GET, Metastock, Tradestation, alles teure Investitionen im mehrtausend DollarBereich, immer mit exzellentem Schulungsmaterial für professionelle Ansätze, mit inklusivem Seminarangebot. Das Analysis Techniques von Omega Research ist IMO bis heute noch nicht „getoppt“ worden. Diese Investitionen haben sich jedenfalls bestens für mich gelohnt, sie stehen mir heute noch zur Verfügung. Die einzelnen Crashs ab 1987 , die Bhopal Katastrophe in Indien, sowie der Verfall der „Aktien und Tradingkultur“ in den USA hinterließen bei den angesammelten Depotwerten natürlich deutlich sichtbare Spuren; da die Unregelmäßigkeiten bei den Abrechnungen im US Handel zunahmen, stellte ich diesen komplett ein und damit auch das Traden mit und nach EW.

Ab 1990 hatte mich zudem wieder dem deutschen Aktienmarkt zugewandt (1983 bis 1986 das erste Mal), vor allem jetzt besser technisch ausgestattet, da ich ein einem Börsenspiel einen der vorderen Plätze belegen konnte und so eine sehr gute Datenqualität und Datenversorgung über die nächsten Jahre zur Verfügung hatte.

Neben dem US Markt hatte ich mich schon frühzeitig für den japanischen Aktienmarkt interessiert, hier im speziellen für die Japanischen Optionsscheine auf Aktien ab 1989 bis 1998, die einen horrenden Hebel hatten, wobei die wenigen in Deutschland gehandelten Papiere wilde Kurssprünge aufwiesen, die sich wegen des umständlichen Handels und der teils abenteuerlichen Preisfindung als schwer handelbar erwiesen (Intraday ging in Deutschland damals nichts; man musste immer erst die Einbuchung abwarten, also ein großes Handicap). Ich stieß bei meiner Recherche 1990 aber auf Alternativen K l. OS auf Japanische Aktien in CHF, die sich direkt am Ring oder bei mittlerweile gut bekannten Fonds (z.B. CAT) telefonisch handeln ließen, die Königsklasse waren aber die in USD gepreisten/aufgelegten OS , auf fast alle Branchen, die wir dann direkt mit London telefonisch handeln konnten.

Dann der institutionelle Handel, der sich ausschließlich auf den Handel mit jap. Aktien und den anhängenden Japanischen Os spezialisierte/ befasste, für den ich im Research und Trading eigenverantwortlich fast 8 Jahre zeichnete ; mit der sehr guten Kapitalausstattung konnten auch Future auf Yen und CHF und USD erfolgreich getradet werden, zum Teil als Hedging .

Wegen der sich abzeichnenden Schwierigkeiten im Jap Markt lösten wir dann unsere „Erfolgsgeschichte“ auf; der Nikkei stürtzte ein halbes Jahr später kontinuierlich ab, die jap Optionscheine verschwanden von den Märkten.

Danach gab es eine Tradingpause bis 2004.

Ab 2004 erfolgte wieder der Einstieg in das Marktgeschehen, auf Intraday und Swingbasis (CFD-CMC Markets) sowie langfristige Positionsdepots , wobei mehrheitlich Bankaktien , national und international, sowie Autos, Zulieferer und Stahl, im Mittelpunkt standen . Die Lehman Krise forderte bei den Aktien ihren Tribut.

Ab 2004 handelte ich auch wieder aktiv und erfolgreich die Indizes (mit den Crashs und Flashcrash vom 06.Mai.2010); ebenso die FX Märkte wieder , hier die alten „Bekannten“ insbesondere EUR/CHF und EUR/JPY, aber auch andere bei Bedarf wie USD/JPY USD/GBP , Rohstoffe wie Gold und Palladium, manchmal Kupfer in Verbindung mit dem Aussi Dollar.. Es ist ein entspanntes Trading im Intraday.Swing-Positionsbereich, weil man als Pensionär nicht auf „Gewinn angewiesen“ ist und die bisherige Tradererfahrung mit den unterschiedlichsten Facetten, Erfahrungen, hilfreich und warnend zur Seite stehen.

Ausblick

Seit meiner Pensionierung vor drei Jahren habe ich mein altes Hobby (1995-98) wieder aufgegriffen, mit halbautomatischen Tradingansätzen treffsichere , profitable Handelssignale zu generieren, Heavytradingansätze mittels Optimierung vom eigenen Screnern zu generieren; das automatische Trading (auf Algorithmen Basis gewinnt ja heute im Millisekundenhandel immer mehr an Bedeutung (daher auch vorprogrammierte Tradingpoints) . Ein vollautomatisches profitables System à la Goldmann & Sachs ist IMO nicht unter einem Millionen Budget entwickelbar.

Hast du Bücher gelesen ? Wenn ja, welche ? Hast du Seminare besucht ? Wenn ja, welche ?

Es waren ausnahmsweise englische : hier eine kleine Auswahl:

Bücher von Bob Prechter „Elliottwave Principle“ 1978 und andere erläuternde Literatur (deutsche gab es damals keine);

dann auf “professioneller” Basis :

1990 die gekaufte Seminarreihe von Dave Allmann Elliott Wave Internal Company,(Marktanalyst für Elliottwave Forecasting und Co Autor von S&P Sector Outlook (für Institutionals) , Bob Prechter Jr 1990 Fernstudium mit Videos und Workbooks, 10 Seminare: Introducing to the Elliott Wave Principle , 120 Min; Counting Waves correctly, 48 Min , Caracteristics of Impluse Waves, 52 Min; Caracteristics of Corrective Waves, 76 Min; Rules, Guidelines and Wave Personalities,79 Min; Understanding the Fibonacci Ratio in Financial Markets, 71 Min , Calculating the Fibonacci Ratio with the Precision Ratio Compass, 47 Min, 8. Real-time Trading Using Elliott Wave Principle ,90 Min.,Questions and Answers 85 Min. Für mich besonders wichtig damals “Trading Options successfully using the Elliott Wave Principle”..,71 Min.,

Februar 1992 nochmals Bob Prechter Jun mit “the Basic of the Elliott Wave Principle second edition” und letztlich handsigniert Bob Prechter jun “Key to Market behavior “EW Principle expanded Edition mit Charles J. Collins und einer 10 Jahres Vorschau der Märkte” .Dazu jede Menge Arbeitsmaterialen, wöchentlich versandt durch Elliott Wave International Company, hier workbooks, Forecasts etc Service bis 1998.

Dazu die EW Software Winwaves Professional, ELwave, Advanced Get mit Tutorials.

Regelmäßiges Studium der “Commitment of traders in Commodity Futures ” (Leerverkaufszahlen in Commodities),

1996 Beginn der Candlestick Technik Studien u.a Candlestick Charttechnik Gebert/Hüsgen, , Candlestick Forecaster , Samurai Edition, Software zum Erkennen von Candlestick Patterns,

1997 Analysis Techniques von Omega Research im Verbund mit der Software Tradingstation (Patterns, Indikatoren, Oszillatoren, Pattern Mustern, Gann , Point Figure Charting, Paint Bars, Power Candles und diversen Handelsstrategien.., kurzum das „beste und umfassendste Buch“ das mir je unterkam),

1997 Das AnalyseHandbuch von Metastock zur ProfiHandelssoftware (umfassende Chartlehrgänge, Besprechung aller möglichen Indikatoren, Oszillatoren, Veränderlichkeiten und Optimierungen, Einführung in die Programmierung von „Experts“, eine Serie handlungsfähiger Tools, Vorläufer der heutigen EA‘s bei MT4 , 1998 , Time and Price Projections (Dynamic Trader Software), Building Swing Files of Trend Change Pivots, ebd. ,Time Cycle Ratios ebd., Steven Griffiths, Wave 2 or B Corrections, Entry and Trade Management; Wave 3, Structure and Price targets, Die GANN Theory by L.Gann, Junior, iclus. Software, 1998 Surfing the Market Waves with Swing Traders Toolkit by Jan Arps (in Verbindung mit Omegas Tradestation), Elliottpattern, Swingpattern,ZIG-ZAG, Fibanocci Channels und Pitchfork Indicator .

Aktuell jede Menge Fachaufsätze, Publikationen zu interessanten Märkten, in Fachpresse, Internet z.B. Ichimoku Tradingsystem von Oliver Paesler, Fibanocci Techniken, F-Dax Trading Strategie, ein innovatives Konzept vonRalf Kern, Modifiziertes Turtletrader System VTAD, Forschungsarbeiten , Moving Averages 3.0 von M. Dürschner, ebda , Automatic one – two-three (März 2011)Handelssysteme, Indikatoren, ebnso Publikationen von Asia Pacific , Handelssysteme, EA’s für MT4, halbautomatische Tradingansätze, Berichte und Statements aus dem Forexpros Angebot, und früher Fibotrader.com (daily), etc.

Wer an der Börse rastet, ist schon verrostet.

Welche Märkte handelst du ? Und in welchen Zeitfenstern handelst du ?

1.Ich handele FX Markets (Devisen) , hier spezialisiert auf EUR/JPY, EUR/CHf, ,seltener aber auch EUR/USD,

USD/JPY,CGF/JPY, USD/GBP

2. Indizes, hier Dax und seltener Dow, Nikkei 225 bei Bedarf,

3. Aktien aus dem Euroraum (Dax, Mdax, TecDax und Eurostoxx 50) , ausgewählte Papiere

aus Nasdaq , sowie von Zeit zu Zeit Ipos, manchmal aussichtsreiche Aktien aus Japan.

Handelsinstrumente hierfür sind :

Future (eher seltener,) CFD , Hebelprodukte, z.B. Derivate wie Kl Optionsscheine, Knockout Produkte und Optionen.

4.Gehandelt wird mit vier verschiedenen Zeitansätzen, nach diesen wird auch das entsprechende Trading Instrumentarium gewählt:

1.Intraday Trading mit Scalping (nur CFD) 2. SwingTrading , 3.Positionstrading (mittelfristig) und 4. strategische Investments

Meine Handelsebenen

-für Intraday und Scalping sind die 1 Min Ebene und Signalbestätigung durch die 5 Minuten Ebene,

zweite Kontrolle (Ichimokuindikator und TL),

-für Swingtrades arbeite ich auf 15 Minuten, 30 Min Basis (Signal Abgleich 1 h, 4 h Chart mit

Ichimoku und TL)

-für Positionstrading die nächsthöheren Ebenen 4h /5h Daily, Weekly) entsprechend die Ichimoku

Signale , TL. , vor allem aber mit dem entsprechenden Point Figure Chart (mit 3 Box Reversal).

Als Entrypoints/Exits und Stopps dienen neben der Kerzenkonstellation, eigene Indikatorsignale.

Zusätzlich benutze ich als Gegentest/Bestätigung, auf den selben Zeitebenen die Signale nur mit

Heikin Ashi Kerzen.

Wie haben sich deiner Meinung nach die märkte in den letzten 20 jahren verändert ?

Die Märkte sind in den letzten Jahren wesentlich technischer geworden, vor allem durch den automatisierten Computerhandel und Millisekundenhandel. Zudem sind sie sehr störanfällig durch den „Überspekulativen Ansatz“ gegenüber dem alten Investment Ansatz geworden..

Die professionellen Marktteilnehmer haben sich stark verändert und das „Personal“ der Institutionellen hat sich stark verjüngt. Die heutigen jungen Manager und am Markt agierenden Teilnehmer sind absolut risikobereit und viel draufgängerischer als die bisherigen älteren Teilnehmer, denen immer noch der Crash, die Crasherfahrung von 1987 in Erinnerung war. Außerdem lastet ein erheblicher Überperformungsdruck auf allen Akteuren (Bilanzen, Erfolgsprämien etc)

Die Märkte reagieren überempfindlich und mittlerweile hysterisch auf die geringsten Nachrichten; Gerüchte unterschiedlichster Struktur werden von interessierten Kreisen verstärkt und gnadenlos getradet, es fehlt IMO die Ethik des Tradens der 80 Jahre.

Der Handel findet für Hedgefonds und andere Teilnehmer rund um die Uhr statt, während konventionelle Fonds durch fixe Handelszeiten gegängelt werden und so einen Performance Nachteil haben.

Es gibt, vor allem für die Privatanleger aber auch Riesenvorteile..

Durch das Internet wird der Zugang zu den Handelsvoraussetzungen für erfolgreiches Traden zunehmend optimiert. So gibt es mittlerweile eine lückenlose, meist sogar kostenfreie Realtimeversorgung mit Kursen aller Weltbörsen. Es gibt eine ganze Industrie, die sich mit der Veröffentlichung, Verarbeitung und Verbreitung von Börsendaten, Handelsinstrumenten, Derivaten , professionelle Zugänge zu den Handelsplattformen der Profis ermöglicht. Es gibt Börsenportale wie z. B Godemode Trader.de, neben vielen anderen, Informationen, Ausbildung, Wissensdatenbanken ; kurzum sie stellen alles Wissenswerte rund um die Börse ein , um dem Privatkunden die Tür zum erfolgreichen Handeln öffnen. Er braucht nur noch auszuwählen und zugreifen. Sekundenschnelle Ausführung von zu Hause, zu jeder Tageszeit eingebbare Order sind heute eine Selbstverständlichkeit, vor 20 Jahren eine Utopie oder für Privatanleger unerschwinglich.

Kurzum, die Voraussetzungen für „Börse mit professionellem Ansatz für Jedermann“ sind heute viel besser als vor 20 Jahren, das Angebot, um mit unterschiedlichst strukturierten Produkten am Börsengeschehen teilzunehmen , ist unendlich breitgefächert und sofort verfügbar; die Zahl privater Teilnehmer und Interessierter dank des Internets und dessen Dienstleister ist enorm gestiegen. Die Moral der professionellen Börsenteilnehmer erscheint mir aber im Gegenzug erschreckend gesunken (amerikanische Gerichte kommen gar nicht mehr nach die Fälle aufzuarbeiten; waren es früher nur „kleine“ Insidergeschäfte, so sind es heute erschreckend viele systemische Verfehlungen).

Nach welchen Kriterien handelst du ? charttechnisch ? fundamental ?

Ich handele nach einem Mix aus fundamentalen Gesichtspunkten und charttechnischen Grundlagen, wobei die aktuelle Nachrichtenlage einen sehr hohen Stellenwert hat, bezüglich der intraday Ziele und Absicherungen. z. B. (US Arbeitsmarktzahlen, ISM Index, Zahlen European Markets, Zinsentwicklung bei Refinanzierungen der PIIG Länder etc).Ich trade mehrheitlich in bestimmten Zeitfenstern am Tag, die sich nach meinen Aufzeichnungen und Analysen, als erfolgsversprechend herauskristallisiert haben.

Charttechnisch arbeite ich hauptsächlich mit der klassischen Chartanalyse, Candlestick Technik, hier insbesondere mit Heikin Ashi und einigen Indikatoren (klassische wie Stochastik, MACD, RSI und Bollinger Band und SAR, Donchian Channel), insbesondere aber mit meinen eigenen , die ich in einem Indikatormodell zusammengefasst habe, die auch laufend in der Optimierung sind. Zur Optimierung der Tradingpoints habe ich eigene EA’S erstellt, die halbautomatisch oder automatisch (in Erprobung) umgesetzt werden mit einer noch im Aufbau sich befindenden Software.

Mein Steckenpferd allerdings ist zur Zeit die Analyse der Märkte mit Ichimoku Varianten Abweichungen vom Standardparameter , wobei hier allerdings eine Beschränkung (nur Marktanalyse) auf die Zeitfenster 1 Stde, 4 H, Daily, Weekly gilt; besonders gewürdigt in „trendenden Märkten“ (für Seitwärtsmärkte, kleine Zeitfenster eher ungeeignet). Zur groben Absicherung für Engagements im Positions- und Strategiebereich arbeite ich jedoch mit Point & Figure (3 Box Reversal), bei bestimmten Werten mit einer anderen optimierten Boxgröße.

Was sollte deiner Meinung nach ein Anleger heutzutage unbedingt beachten ?

Zu allererst sollte jeder potentielle Anleger sich einmal mit dem Grundgedanken und Wirkungsweisen von Börse und einzelnen Börsensegmenten auseinandersetzen. Vorteile, Nachtteile, Zusammenhänge ,Wirkungsweisen, Gefahren erkennen, kurzum Börse verstehen, begreifen lernen.

Hilfe hierzu sind einschlägige Publikationen, Vorträge, Seminare, Webinare, dank dem Internet und zahlreicher Börsenportale z.B. Godemode Trader mit seiner sehr umfangreichen Wissensdatenbank,- heute ein „Kinderspiel“ gegenüber dem Angebot der achtziger Jahre oder dank kompetenter Hilfe in den Blogs, Chaträumen, Tradingservices.

Vor Beginn des eigentlichen Tradings sollte jeder Anleger sollte zunächst einmal herausfinden, welcher Anlegertyp er ist, z.B. kurzfristig mittelfristig langfristig, spekulativ, risikobereit, eher long oder eher short eingestellt.

Danach richtet sich die Wahl der zu tradenden Märkte , Instruments, ob Indizes, Aktien, Devisen (FX Märkte), Rohstoffe etc.Sie sollte nämlich zum Trader/Anlegertyp passen.

Erst danach kommt die Auswahl der „Tradingvehikel“ (Future, CFD, Derivate)., Sich Grundkenntnisse in der Chartanalyse zu erarbeiten z.B Bücher, Webinarangebote, Seminare sind der nächste Schritt.

Auch sie solltendiese zum Tradertyp passen, insbesondere sind sie aber auch abhängig, von dem zur Verfügung stehenden Geld, der Traderkasse. Nach meiner Erfahrung sind Einsätze unter 8000,00 Euro kritisch einzustufen, ab 25.000 bis 50.000 sieht es bereits entspannter aus.

Bevor man überhaupt ein Instrment tradet muss man eine Marktmeinung haben, ein persönliches Tradingsetup, aus dem man heraus sein Engagement eingeht, sich einen Stopp setzen, um die Verluste zu begrenzen; die bereits erzielten Gewinne zu sichern und sein Ziel (TP), was man mit diesem Trade erzielen will. Teilverkäufe ebenfalls einplanen.

Besonders im Intradaybereich gehört Selbstdisziplin zum Tagesgeschäft, Gier und Angst außen vor.

In den aktuell besonders volatilen Zeiten ist da Handling von vernünftigen SL besonders schwierig, hier benötigt man, wie IMO beim einmal eingegangenen Setup Flexibilität und ein gutes Händchen.

Jedes Engagement muss immer im Einklang zum Depotvermögen stehen (RM,MM).

Hier kann ja jeder die Ausführungen RG im Wissensbereich von GMT nachlesen..

Wie handhabst du dein Risiko- und Moneymanagement ?

Mein RM und MM wird bestimmt von meinem Underlying, Anlagehorizont Anlageziel und dem gewählten „Tradinginstrumenten“. Und vor allem der vorherrschenden Volatilität,

Im Daytrading Bereich sind die Werte enger gesetzt, im Positions und Strategietrading weiter; ein Future /CFD erhält restringentere Stops als ein Klassischer Optionsschein mit langer Laufzeit oder eine Aktie. (Positionsgröße und SL)

Grundsätzlich halte ich 30 bis 50 Prozent Cash. Im Positions- und Strategiedepot wird von dem 20 Prozent Korridor Gebrauch gemacht um im Wege einer Bottommfishing Strategie eine strategische Position aufzubauen, zu verstärken.

Erich, herzlichen Dank dafür, dass du die Fragen so ausgiebig beantwortet hast. Es ist eines der wertigeren Interviews geworden. Sehr schön.

Erich Schmidt alias "Eisbär" stellte über viele, viele Monate sich und seinen Handel im GodmodeTrader Community Trading Club (GCTC) - Daytrading vor; und zwar kostenlos. Sein Daytradingdepot, das er extra zum Start überschaubar mit 10.000 Euro kapitalisierte, handelte er fast auf 100.000 Euro hoch. Seit heute verantwortet der "Eisbär" nun einen eigenen umfassenden DAX und Devisen-Tradingservice. Er ist das Alphatier und Sie können sich von seinem professionellen Handel selbst überzeugen und bei Interesse seine Trades nachbilden.

Detailinformationen und 2-wöchige kostenlose Anmeldung anbei :

http://www.godmode-trader.de/Premium/Trading/Eisbaer-Trading-Lounge

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

Mehr über Harald Weygand
  • Prozyklisches Breakout-Trading
  • Pattern-Trading
  • Makro-Trades
  • Intermarketanalyse
Mehr Experten