Weltwirtschaft vor zäher Erholung
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Trotz einer Fortsetzung der weltwirtschaftlichen Erholung wird die wirtschaftliche Entwicklung nach Ansicht der Volkswirte der Deka-Bank ungewöhnlich langsam verlaufen. „Auch wenn die konjunkturelle Abwärtsspirale durchbrochen ist und die Weltwirtschaftsleistung wieder steigt, sehen wir einer ungewohnt zähen Erholung entgegen“, sagt Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, bei der Präsentation des Konjunktur- und Kapitalmarktausblicks 2010/2011. Die Volkswirtschaften müssten sich auf die veränderten Finanzbedingungen einstellen, was seine Zeit brauche. Kater prognostiziert für 2010 und 2011 ein vergleichsweise schwaches Weltwirtschaftswachstum von 3,6 Prozent bzw. 3,7 Prozent.
In Europa hätten bisher vor allem Volkswirtschaften mit geringen strukturellen Problemen wie Deutschland und Frankreich von der Stimmungsaufhellung profitiert, heißt es in dem Bericht. Volkswirtschaften mit größeren strukturellen Problemen wie etwa Spanien, Griechenland und Italien haben es dagegen bis zum vergangenen Sommer nicht geschafft, wieder auf einen Wachstumskurs einzuschwenken. „Diese neue Zweiteilung wird das Bild Eurolands auch in den kommenden zwei Jahren prägen. Besonders der Rollentausch zwischen Deutschland und Spanien zeigt, dass die Stars von damals zu den Verlierern von heute zählen“, sagt Kater. 2010 erwartet er für Euroland ein BIP-Wachstum von lediglich 0,9 Prozent, 2011 einen moderaten Anstieg von 1,5 Prozent.
Die stark exportorientierte deutsche Wirtschaft habe von der wieder ansteigenden globalen Güternachfrage profitieren können, sagte Kater. Allerdings bereite der Blick nach innen Sorge: Besonders der Arbeitsmarkt steht vor großen Herausforderung, die Arbeitslosenzahlen könnten über 4 Millionen ansteigen. Dadurch könnte der Konsum erheblich belastet werden. Weitere Belastungsfaktoren für die Konsumnachfrage sehen die DekaBank- Volkswirte in der Zunahme von Insolvenzen sowie dem Auslaufen von Abwrackprämie und Konjunkturpaketen. Das BIP dürfte in den kommenden zwei Jahren um jeweils 1,4 Prozent wachsen.
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