Welt: OECD-Frühindikator weiterhin stark
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1. Der OECD Composite Leading Indicator (OECD CLI) hat sich im Oktober zum achten Mal in Folge verbessert. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Indikator um 0,8 % (Prognose DekaBank: 0,5 %) gegenüber dem Vormonat an. Zum zweiten Mal in Folge ließ sich auch ein Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat feststellen. Mit 3,9 % lag hier die höchste Veränderungsrate seit Juli 2004 vor. Dennoch zeigt die Entwicklung der monatlichen Veränderungsrate, dass die Expansionsgeschwindigkeit nun langsam abebbt. In den Monaten Juni und Juli lagen mit jeweils 1,3 % die stärksten monatlichen Zuwächse vor. Seither hat die Dynamik sukzessive abgenommen.
2. Der OECD CLI ergibt sich aus den (nach Kaufkraftparitäten) gewichteten Länderindizes der einzelnen OECD-Länder. Da die OECD auch für gewichtige Nicht-OECD-Länder entsprechende Frühindikatoren ermittelt, lässt sich mit deren Hilfe ein globaler Welt-Index berechnen sowie eine Unterscheidung nach Industrieländern und Schwellenländern (Emerging Markets) vornehmen. Der von uns berechnete Frühindikator für die Weltwirtschaft stieg im Oktober um 1,1 % mom (+8,5 % yoy). Der monatliche Zuwachs ist zwar weiterhin vergleichsweise stark. Aber auch hier verdichten sich die Anzeichen einer Wachstumsverlangsamung. In den Monaten Mai bis Juli dieses Jahres wurden noch Rekordzuwächse von 1,5 % bis 1,6 % erzielt. Zu beachten ist in diesem Monat, dass die Datenlage sehr dünn ist. Für die Mehrzahl der Länder wurden heute keine Länderindizes von der OECD veröffentlicht. Zwar liegen die Indizes für die großen drei Volkswirtschaften USA, China und Japan (sowie weitere sieben Länder) vor, sodass der von uns berechnete Welt-Index immerhin noch 50 % des Welt-BIP repräsentiert; normalerweise liegt dieser Anteil bei gut 80 %. Die Interpretation der Oktoberdaten wird hierdurch aber durchaus erschwert. Vor diesem Hintergrund sind auch die Indikatoren für die Industrieländer und für die Schwellenländer zu sehen, die sich im Vergleich zum Vormonat um 0,9 % bzw. 1,2 % ebenfalls kräftig verbessern konnten. Aber auch hier liegen schwächere Zuwachsraten als noch im Sommer dieses Jahres vor.
3. Aufgrund der dünnen Datenlage entfällt unsere Einschätzung des Quadranten-Schema.
4. Die globale Erholung verliert an Schwung. Dies zeigen nicht nur die globalen Frühindikatoren der OECD, sondern auch die verschiedenen nationalen Einkaufsmanagerindizes bzw. die monatliche Entwicklung der Welt-Industrieproduktion. In den kommenden Monaten wird sich zeigen, wie weit diese Abflachung der Dynamik gehen wird. Aus heutiger Sicht rechnen wir zu Beginn des kommenden Jahres mit einem recht verhaltenen Konjunkturverlauf. Unsere Erwartungen an das globale Wachstum hängen also trotz der vergangenen starken Monate weiterhin tief.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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