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00:25 Uhr, 17.08.2005

Weizen: Üppiges Angebot, Massive Shortpositionen

US-Weizen hat sich am Mittwoch verbilligt, als massive Verkaufsorders den führenden Chicago Board of Trade Dezember-Kontrakt für Weizen auf ein neues Dreimonatstief fallen liesen.

„Viele Händler, die normalerweise erst zum Monatsende aus dem Kontrakt gehen, haben bereits heute zur Monatsmitte verkauft“, berichtet ein Händler an der CBOT. Citigroup verkaufte Handelsstatistiken zufolge 3000 Dezember-Kontrakte, während Refco 2000 Kontrakte abstieß. Prominente Adressen wie Prudential Financial und Fimat USA standen mit je 500 Kontrakten auf der Verkaufsliste.

Rohstoff-Fonds sollen am Dienstag über den Parketthandel 4000 Kontrakte verkauft haben und bauen damit ihre Short-Position weiter aus, die laut den COT-Daten bei 42,500 Kontrakten liegt.

Händlern zufolge ist die hohe Aktivität auf der Verkäuferseite mögliches Indiz für die baldige Herausbildung eines Tiefs. China wird zwar in diesem Jahr Weizen importieren müssen, das Volumen bleibt laut dem US-Landwirtschaftsministerium jedoch mit 3 Millionen Tonnen im August unter dem Vorjahr zurück. Im August 2004 wurden noch 7 Millionen Tonnen importiert. In Australien trafen dazu am Wochenende und Anfang dieser Woche Regenfälle gerade noch rechtzeitig ein, um größere Einbußen bei der Ernte verhindern zu können.

In den USA ist 50 Prozent der Sommerweizenernte eingeholt. Analysten gehen davon aus, dass die Aufmerksamkeit des Marktes sich in Kürze weg von der Angebots- und hin zur Nachfrageentwicklung bewegen wird.

Rein technisch betrachtet sei die aktuelle Situation kritisch: Stärkere Käufe könnten die massiven Shortpositionen aus dem Markt drängen. Mit den genannten 42,500 Kontrakten sind Fonds fast mit einem Rekordvolumen auf der kurzen Seite des Marktes positioniert. Wenn die Preise technisch bedingt oder durch eine nicht erwartete Nachricht schnell steigen sollten, müssen Fonds ihre Leerverkaufspositionen durch Käufe glattstellen, was zu einer Beschleunigung einer Gegenbewegung führen würde.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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