Weitere Auf- und Abwärtsbewegungen an den Aktienbörsen
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Eine weitere Woche mit heftigen Kursverlusten ist beendet. Trotz eines erfreulichen Wochenabschlusses in Europa stehen am Ende ein Minus von nahezu 4% beim DAX bzw. mehr als 3% beim EuroStoxx50-Index zu Buche. Der japanische Nikkei 225 verlor sogar 6,5%, der amerikanische S&P500-Index 2,8%. Von den Abgaben waren alle Branchen betroffen, besonders hohe Verluste hatten einmal mehr die zyklischen Bereiche angesichts der Wachstumssorgen zu verzeichnen. Die Börsen haben damit ihre seit Jahresanfang aufgehäuften Gewinne fast vollständig wieder abgegeben. Wenig Einfluss auf die Kursturbulenzen hatte die Zinsentscheidung der europäischen Notenbank, die den Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte anhob. „Unverändert belastet die Unsicherheit über die weitere Entwicklung bei den US-Zinsen“, sagt COMINVEST-Fondsmanager Klaus Breil. „Hebt die US-Notenbank die Zinsen zu stark an, würde dies die Wirtschaftsentwicklung abschwächen“, so der US-Experte. Ein Hauptproblem sieht Breil bis auf weiteres in der über dem „Wohlfühlniveau“ verharrenden Inflationsrate.
Auch in dieser Woche dürfte sich die Aufmerksamkeit auf die in Europa und den USA zur Veröffentlichung anstehenden Preis-, Inflations- und Konjunkturdaten richten. Angesichts von drei Reden des Fed-Chefs Bernanke in dieser Woche erwarten Investoren Aufschluss darüber, ob die US-Notenbank bald eine „Zinspause“ einlegt, oder ob der Zinserhöhungszyklus unverändert fortgesetzt wird. Entwarnung für die Aktienkurse könnte jedoch von den ersten Unternehmensergebnissen kommen. Die Investmentbanken Lehman Brothers, Goldman Sachs und Bear Stearns werden ihre Ergebnisse für das zweite Quartal veröffentlichen. Es werden hier Gewinnsteigerungen gegenüber dem Vorjahresquartal von 4 –140% erwartet. Für Bewegung bei den jeweils beteiligten Unternehmen und vielleicht auch eine Auswirkung auf einzelne Indizes dürften bereits schon als abgeschlossen geglaubte Firmenzusammenschlüsse haben. Beispielsweise hat sich Merck überraschend bei Schering eingekauft und könnte Bayer durch eine Sperrminorität in Schwierigkeiten bringen. Arcelor sieht sich verstärktem Aktionärswiderstand beim beabsichtigten Zusammenschluss mit Severstal gegenüber. Mittal Steel könnte hier doch noch zum Zuge kommen, was auch Auswirkungen auf ThyssenKrupp haben sollte. Beim Kauf der Börse Euronext durch die amerikanische NYSE haben sich französische Politiker eingeschaltet und bevorzugen ein Zusammengehen mit der Deutschen Börse AG.
Das Handelsgeschehen am Rentenmarkt wird auch in dieser Woche von der Sitzung der Fed am 29. Juni dominiert werden, in der es zu einer weiteren Leitzinserhöhung um 25 BP auf dann 5,25% kommen könnte. Dabei hat die Fed abzuwägen, dass sich einerseits bereits die Gefahr einer konjunkturellen Abschwächung zeigt, andererseits ein zumindest temporärer Anstieg der Inflationsrate nicht ausgeschlossen ist. Wichtig ist in dieser Woche aus Sicht der COMINVEST daher das sog. Beige Book, der Konjunkturbericht der Fed. Zu den weiteren Konjunktursorgen werden schwache Einzelhandelsumsätze am Dienstag beitragen. Auch die konjunkturellen Frühindikatoren Empire und Philadelphia Fed Index sollten gegenüber den Vormonatswerten nachgeben, wobei der Rückgang hier durch die nach wie vor starke weltwirtschaftliche Entwicklung gedämpft wird. Von der Inflationsseite gibt es Zahlen zu den Produzenten- und Konsumentenpreisen, die im Rahmen der Erwartungen ausfallen werden. Wichtig sind hier die Zahlen zur Kernrate ohne die schwankungsanfälligen Energiekomponenten. Aus Euroland kommen wenig marktbewegende Daten. Der ZEW-Indikator wird weiter nachgeben. Insgesamt erwarten wir eine seitwärtsgerichtete Bewegung: Der Bund-Future dürfte um die 116,50 pendeln.
Quelle: ADIG Investments
Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,0 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.
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