Kommentar
14:42 Uhr, 03.01.2005

Weiter hohe Rohstoffpreise

Die Vorzeichen für die kommenden Wochen sehen derzeit vielversprechend für die Aktienmärkte aus. „Zudem ist der Januar historisch gesehen einer der besten Aktienmonate der vergangenen Jahre“, sagt ADIG-Fondsmanager Christoph Berger. „Als Wehrmutstropfen könnte sich der Dollarkurs erweisen. Sollte dieser sich weiterhin von einer derart schwachen Seite zeigen, so könnte ein Anstieg der Aktienkurse gefährdet sein. Allerdings geht die ADIG für das laufende Jahr von einer Aufwertung des Dollar aus“, so der Aktienexperte.

Im Konsens sagen die Marktbeobachter eine sich verlangsamende Weltwirtschaft voraus. Besonders für das erste Halbjahr 2005 sehen Analysten Schwierigkeiten für viele Unternehmen. Der starke Euro belaste die europäische Exportwirtschaft. Positiv wirkt sich der schwache Dollar lediglich bei den Rohstoffpreisen aus, die europäische Unternehmen in Dollar bezahlen. Investoren sollten sich jedoch für das kommende Jahr erneut auf hohe Rohstoffpreise einstellen. Das gestiegene Preisniveau könnte trotz eines Nachfragerückganges beim Öl gehalten werden.

Auf konjunktureller Seite hat die erste Woche des Jahres bereits einiges zu bieten. Den Anfang machen die USA mit dem ISM-Einkaufsmanagerindex. Beim ISM wird ein weiterer Anstieg auf 59 Punkte erwartet. Zur Wochenmitte folgt dann die Veröffentlichung des Indexes außerhalb des verarbeitenden Gewerbes. Die wichtigsten Daten aus den USA erreichen die Marktteilnehmer am Freitag mit dem Arbeitsmarktbericht. Analysten gehen von einer Arbeitslosenquote von 5,4%, sowie 175.000 neu geschaffenen Stellen aus.

Für Euroland sowie Deutschland wird der Einkaufsmanagerindex zu Wochenbeginn bekannt gegeben. Bei beiden wird ein Anstieg im Vergleich zum Vormonat erwartet. Am Dienstag werden die Arbeitslosenzahlen für Deutschland veröffentlicht, bei denen mit einem leichten Rückgang gerechnet wird. Eine deutliche Besserung am Arbeitsmarkt ist allerdings nicht in Sicht, was sich negativ auf das Wirtschaftswachstum auswirkt. Die Vorsicht oder gar Angst der Deutschen vor dem Verlust des Arbeitsplatzes verstärkt die Konsumzurückhaltung. Am Donnerstag werden für Euroland das Industrievertrauen, das Verbrauchervertrauen und die Erzeugerpreise erwartet. Für die Erzeugerpreise wird im Vergleich zum Vormonat ein leichter Rückgang prognostiziert. Industrie- und Verbrauchervertrauen werden unverändert gesehen.

Quelle: Adig

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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